Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Category: Price, Lissa

 

Autor:

Lissa Price
Verlag: IVI Verlag
ISBN-10:

3492702643

Gebundene Ausgabe 352 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Gelungener Abschluss der Dilogie mit kleinen Abstrichen

Inhalt:

Im ersten Band gelang es der 16-jährigen Callie der Body Bank, einer Firma die greisen Menschen, sogenannten Enders, die Körper von Jugendlichen vermietete, das Handwerk zu legen. Doch damit ist die Gefahr nicht vorbei. Über den Chip, den sie noch immer im Kopf trägt, nimmt der geheimnisvolle Old Man, der entkommen konnte, Kontakt zu ihr auf. Er erpresst sie mit dem Leben weiterer Starters und vor allem dem ihres kleinen Bruders, sich ihm zu stellen. Doch Callie will den Kampf nicht aufgeben, nur die endgültige Vernichtung des Old Man ermöglicht ihr eine Rückkehr in die Normalität. Wer wirklich hinter Old Man steckt, hätte sie nie zu träumen gewagt.

Meine Meinung:

„Enders“ ist die Fortsetzung von „Starters“ und gleichzeitig der Abschluss der Dilogie. Da bei mir eine etwas größere Zeitspanne zwischen beiden Büchern lag, fiel mir der Einstieg etwas schwer, der zwar unmittelbar das Geschehen fortsetzt, jedoch nur sehr wenig auf die bisherigen Ereignisse eingeht. So verwirren auch die vielen Namen mehr, als dass sie für Klarheit sorgen.

Es geht wieder sehr temporeich zu, sodass Langeweile zwischendurch wirklich nicht aufkommen kann. Vor allem punktet die Autorin mit einer völlig unerwarteten Wendung. Die kleine sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Callie und ihrem neuen Mitstreiter Hyden, den Sohn des Old Man, war richtig süß und wurde vor allem nicht überzogen. Eine Dreiecksgeschichte mit dem sich ständig in Callies Begleitung befindlichen Michael gibt es zum Glück nicht.

Durch die Ich-Erzählperspektive von Callie ist der Leser ihr am nächsten. Ihr Mut und ihre Opferbereitschaft sind auch zu bewundern, ein wenig mehr Verzweiflung, Unsicherheit, überhaupt Gefühle, hätten der Figur jedoch gutgetan.

Zwar hat mir der erste Teil einen Tick besser gefallen, was wohl vor allem auch an der ungewöhnlichen Grundidee lag, jedoch bringt „Enders“ die Geschichte zu einem durchaus zufriedenstellenden Ende und kann somit Dystopie-Anhängern empfohlen werden.

Kerstin at Montag, September 23rd, 2013 | Filed under: All Age/Jugend,Price, Lissa,Science Fiction | RSS 2.0 | TB | 1 Comment

 

Autor:

Lissa Price
Verlag: IVI Verlag
ISBN-10: 3492702635
Gebundene Ausgabe 398 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Atemlos machende Dystopie

Inhalt:

Durch einen Krieg mit biochemischen Waffen sind in einer nicht allzu fernen Zukunft alle Menschen zwischen 20 und 60 gestorben, weil sie am widerstandsfähigsten galten und somit zu spät geimpft wurden. Es gibt nur noch ältere Menschen, Enders genannt, die mittlerweile eine Lebenserwartung von fast 200 Jahren erreichen, und Teenager, die als Starter bezeichnet werden.

Die 16jährige Callie ist ohne Familie und schlägt sich mit ihrem 7jährigen lungenkranken Bruder auf der Straße mehr schlecht als recht durch. Um ihm medizinische Versorgung und ein Heim zu verschaffen, sieht sie nur einen Ausweg, nämlich ihren Körper an greise Menschen zu vermieten, die sich noch einmal jung und schön fühlen wollen. Die geheimnisvolle Firma Prime Destinations bietet diesen Service gegen gute Bezahlung an. Doch bei ihrem dritten und eigentlich letzten Einsatz geht etwas schief. Callie erwacht vorzeitig und erfährt das Unfassbare, sie soll als Mordinstrument missbraucht werden, um einen noch viel grauenvolleren Plan zu vereiteln.

Meine Meinung:

Der Roman „Starters“ von Lissa Price gilt als das höchstgehandelte Debüt der letzten Jahre. Meiner Meinung nach zurecht. Bereits von der ersten Seite an wird ein Tempo angeschlagen, dass den Leser keinen Augenblick zu Atem kommen lässt. Keine ewigen Beschreibungen von Landschaftseindrücken, keine seitenweisen Inneneinblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonistin, kein außerordentlich komplizierter Weltenaufbau. Es geht einfach Schlag auf Schlag und das ist gut so, zumindest für meinen Geschmack.

Da der Roman in der Ich-Form aus Sicht von Callie geschrieben ist, bekommt man ausreichend Einblick in ihre Gedanken und kann ihre Handlungen gut nachvollziehen. Sie ist ein liebenswerter Charakter, der sich aufopfernd um den kleinen Bruder kümmert und dabei kein Risiko scheut. Allein die Grundidee mit der Übernahme von jungen Körpern durch teilweise uralte Menschen ist schon faszinierend, aber auch echt gruselig, wenn man sich näher hineinversetzt. Mit dem Old Man wurde ein vielschichtiger Bösewicht geschaffen, der bestimmt in der Fortsetzung „Enders“ noch zu überraschen weiß, worauf auch schon der Cliffhanger am Ende des Buches hinweist.

Ein paar kleine Logiklöcher weist der Weltenaufbau schon auf, vor allem wenn man bedenkt, dass die Enders durch moderne Medizin bis zu 200 Jahre alt werden können. Unwahrscheinlich ist daher, dass es so viele Teenager ohne Verwandte gibt. Dieses kleine Wermutströpfchen kann ich jedoch aufgrund der rasanten Spannung und der vielen überraschenden Wendungen gern verschmerzen.

Eine kleine Dreiecks-Liebesgeschichte gibt es auch, die aber bisher noch nicht weiter zum Tragen kommt, jedoch das Interesse an der Fortsetzung weiter anheizt. Für mich ist „Starters“ eine der besten Dystopien, die ich bisher zu lesen das Vergnügen hatte und ich freue mich bereits jetzt sehr auf die Fortsetzung, die für das Frühjahr 2013 angekündigt ist.

Nachtrag: Wie der Verlag mitgeteilt hat, wird „Enders“ nun sogar schon zum Ende dieses Jahres erscheinen! FREU!

Kerstin at Dienstag, März 27th, 2012 | Filed under: All Age/Jugend,Price, Lissa,Science Fiction | RSS 2.0 | TB | 1 Comment
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