Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Category: Frauen

 

Autor:

Anna Savas
Verlag: Lyx
ISBN-13: 978-3736319271
Taschenbuch: 512 Seiten
Persönliche
Wertung:

Gesehen werden, wie man wirklich ist

Inhalt:

Lia ist eine der besten Tänzerinnen an der New England School of Ballet in Boston. Um von ihrem Umfeld, vor allem den Eltern, geliebt und akzeptiert zu werden, ist Perfektionismus ihre einzige Strategie. Dabei verbirgt sie ihre wahren Gefühle hinter einer Maske. Nur einmal hat sie diese fallenlassen, während der leidenschaftlichen Nacht mit Phoenix vor ein paar Monaten. Als genau dieser plötzlich als ihr neuer Lehrer vor ihr steht, scheint ihre Welt zusammenzubrechen. Eine Wiederholung darf es nicht geben, denn beide haben alles zu verlieren, was ihnen etwas bedeutet. Doch was wenn das Herz eine andere Sprache spricht?

Meine Meinung:

Schon bei der ersten Ankündigung einer Romanreihe, die im Ballettmilieu spielt, war ich fasziniert und habe Anna Savas im letzten Jahr als eine meiner neuen Lieblingsautorinnen für mich entdeckt. Selten haben mich Bücher so sehr emotional mitgenommen und auf eine wahre Achterbahn der Gefühle geschickt. Band 3 der Reihe bildet hier keine Ausnahme.

Einmal mehr sind persönlicher Verlust, Ängste und Unsicherheiten ein Thema. Lia ist bereits aus den Vorgängerbänden bekannt und da nicht gerade sympathisch weggekommen. Nun erfährt man, was hinter ihrer etwas spröden Art steckt. Phoenix habe ich direkt ins Herz geschlossen. Aufgrund seiner schmerzlichen Vergangenheit ist seine anfängliche Zurückhaltung sehr gut nachzuvollziehen und er tut und sagt einfach immer das Richtige.

Über dem Buch liegt eine gewisse Schwere und Melancholie, was sicher nicht jedermanns Sache ist. Lustige Szenen sucht man vergebens. Aber wie es beiden gelingt, sich nach und nach füreinander zu öffnen, Gefühle zuzulassen und sich ihrer Vergangenheit zu stellen, hat die Autorin wieder eindringlich, gefühlvoll und einfach herzergreifend beschrieben.

Schön fand ich, dass neben der emotionalen Liebesgeschichte auch ein paar der Probleme an einer Ballettschule, wie zum Beispiel der harte Konkurrenzkampf, zur Sprache kamen.

Ich hatte das große Glück, außer diesem alle Romane der Reihe für Lübbe Korrektur zu lesen und kenne daher bereits Band 4, den ich ebenfalls ohne Einschränkung empfehlen kann. Jedes Buch ist anders, aber für sich genommen großartig. Das einzig Negative ist, dass es nach dem letzten Band heißt, Abschied zu nehmen von einer wundervollen Reihe, die nicht nur Ballett-Fans, sondern vor allem Leser:innen von Liebesgeschichten begeistern wird, die das Potential haben, Herzen zu zerbrechen, aber auch wieder zusammenzusetzen.

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Kerstin at Montag, Januar 29th, 2024 | Filed under: Frauen,Liebesroman,Savas, Anna | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Susanne Rubin
Verlag: Heyne
ISBN-13: 978-3-453-42692-4
Taschenbuch: 398 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Neuanfang in der Hansestadt

Zum Inhalt:

Die junge Lotte hat das Glück, als Schneiderin eine Stelle im berühmten Warenhaus Hermann Tietz anzutreten, kaum dass sie, die eigentlich aus Lübeck stammt, 1929 in Hamburg angekommen ist. Dort begegnet ihr auch der Kaufmann Jannes, in den sie sich umgehend verliebt. Doch eine gemeinsame Zukunft kann es für sie nicht geben, denn Lotte verbirgt ein schmerzliches Geheimnis und jede Nähe zu anderen Menschen würde diese in Gefahr bringen. Doch so leicht lässt sich Jannes, der in Lotte seine Traumfrau sieht, nicht davon abbringen, ihr Herz dennoch zu erobern. Bis die Vergangenheit beide einholt …

Meine Meinung:

Eine ganze Weile musste ich diesmal auf den neuen Roman einer meiner Lieblingsautorinnen Susanne Rubin warten. Das Schöne jedoch ist, Band 2 der Alsterhaus-Dilogie folgt bereits im Februar 2024 und erzählt die Geschichte der Tochter von Lotte und Jannes. Aber erst mal zu diesem Buch.

Einmal mehr hat es die Autorin geschafft, mich mit ihrem schönen Schreibstil alles um mich herum vergessen und ganz in die Geschichte versinken zu lassen. Da kam keine Minute Langeweile auf und ich habe dem Happy End förmlich entgegengefiebert. Wie sehr habe ich mit Lotte mitgelitten, mich geängstigt, aber auch ihr Glück genossen. Und Jannes ist natürlich ein Held, wie man sich ihn besser nicht erträumen kann.

Aber auch die sympathischen Nebencharaktere wie Kerstin und Hagen, die Familie von Jannes genauso wie Olga habe ich direkt ins Herz geschlossen. Der abgrundtief böse Antagonist der Geschichte wusste einem wirklich das Fürchten zu lehren.

Verknüpft ist die zauberhafte Liebesgeschichte dann noch mit der des Warenhauses Hermann Tietz, welches neben dem in Berlin eines der imposantesten Häuser der Familie war. Die Folgen der Wirtschaftskrise werden ebenso thematisiert wie der von den Nationalsozialisten geschürte Judenhass, der letzten Endes auch dazu führt, dass Familie Tietz aus ihrer eigenen Firma gedrängt wird.

Rundum zufrieden konnte ich am Ende das Buch zuklappen, auch wenn ein wenig Abschiedsschmerz vorhanden war. Tröstlich ist daher, dass mir alle Figuren schon sehr bald wieder über den Weg laufen werden.

Lesern und Leserinnen, die eine schöne Lovestory zu schätzen wissen, die noch dazu einen historischen Hintergrund bietet, sei daher "Alsterglanz" wärmstens empfohlen.

Kerstin at Freitag, Dezember 29th, 2023 | Filed under: Frauen,Historisch,Liebesroman,Rubin, Susanne,Schomann, Susanne | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Bianca Iosivoni
Verlag: Penguin
ISBN-13: 978-3328108894
Taschen-
buch:
397 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Liebe heißt nicht, sich völlig aufzugeben

Inhalt:

Die junge Journalistin Robyn ist froh, den Absprung aus ihrer sie nicht mehr glücklich machenden Beziehung zu Julian geschafft zu haben. Als plötzlich die Polizei bei ihr im Büro erscheint und ihr mitteilt, dass ihr Ex-Freund vermisst wird, holt ihre Vergangenheit sie mit aller Macht wieder ein. Einmal mehr ist ihr bester Freund Cooper für sie da, für den sie romantische Gefühle mittlerweile nicht mehr leugnen kann. Doch als er in den Verdacht gerät, etwas mit Julians Verschwinden zu tun zu haben, steigt in ihr die Unsicherheit, zumal sie sich nicht mal selbst zu hundert Prozent vertraut.

Meine Meinung:

Eins vorab, die Aufmachung des Buches ist grandios. Die Farben Rot und Schwarz strahlen für mich in Kombination schon immer eine gewisse Bedrohlichkeit aus und der tolle Farbschnitt der Erstauflage ist natürlich das i-Tüpfelchen. Ich war durch einen Post der Autorin bei Instagram auf das Buch aufmerksam geworden. Da ich schon längst mal etwas von ihr lesen wollte, da ich sie bereits persönlich kennenlernen durfte, habe ich es direkt vorbestellt und nach Erscheinen auch sofort gelesen, was eher selten vorkommt.

Ohne Frage hat Bianca Iosivoni einen fesselnden, nahezu süchtig machenden Schreibstil und so war ich auch schon nach wenigen Seiten dem Sog der Geschichte erlegen. Diese wechselt zwischen der Gegenwart, wo Robyns Ex spurlos verschwunden scheint, und der chronologischen Erzählung der Liebes- und Leidensgeschichte der Beziehung der beiden.

Meines Erachtens hat es die Autorin großartig verstanden, die Entwicklung von einer großen romantischen Liebe hin zu einer absolut gefährlichen toxischen Beziehung darzustellen. Wie schleichend das vonstattengehen kann, in diesem Fall die weibliche Protagonistin immer wieder Ausreden sucht, sich schlussendlich selbst belügt und erst im letzten Moment den Absprung schafft, ist schon drastisch. Es gibt in diesem Buch so einige Trigger-Punkte und vor allem Opfern von toxischen Beziehungsmustern würde ich das Buch eher nicht empfehlen.

Ein paar negative Punkte habe ich allerdings auch. Die Spannung war zeitweise da, vor allem natürlich beim Showdown am Ende, jedoch plätscherte die Handlung zwischendurch auch ziemlich lange recht ereignislos vor sich hin. Ich würde das Buch als abgründige Romanze mit Spannungselementen, aber nicht als Thriller bezeichnen. Wirklich überraschende Twists gab es für mich nicht. Dadurch, dass nach und nach aufgedeckt wurde, welch narzisstische Persönlichkeit hinter Julian steckt, war ich von der weiteren Entwicklung kein bisschen überrascht und hab sie genau so erwartet. Robyn hat mir zwar streckenweise leidgetan, aber so richtig in mein Herz geschlichen hat sie sich nicht. Am ehesten ist das noch Cooper gelungen.

Alles in allem war es aber ein gut zu lesender Spannungsroman, ein gelungener Genre-Mix aus Romantik und Psychothrill, der sicher bei vielen Lesern Begeisterung auslösen wird und bestimmt nicht mein letzter der Autorin war.

Kerstin at Freitag, März 31st, 2023 | Filed under: Frauen,Iosivoni, Bianca,Liebesroman,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Antonia Blum
Verlag: Ullstein
ISBN-13: 978-3548064055
Taschen-
buch:
432 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Die Chance ihres Lebens

Zum Inhalt:

Den Schwestern Marlene und Emma Lindow wird die Chance ihres Lebens geboten. Durch einen einflussreichen Gönner ist es ihnen möglich, an der 1911 neu eröffneten Kinderklinik Weißensee eine Ausbildung als Kinderkrankenschwester aufzunehmen. Während Marlene eifrig lernt und sich der Kinderheilkunde so verschreibt, dass sie sogar Kinderärztin werden möchte, widmet sich die schüchterne Emma aus ganzem Herzen ihren jungen Patienten. Womit beide nicht gerechnet haben, ist die Liebe. Marlene entflammt für den adligen Assistenzarzt Maximilian von Weilert, ist jedoch seiner Familie nicht standesgemäß. Emma hingegen verliert ihr Herz an einen Luftikus. Die einst so innige Verbindung der Schwestern bröckelt, bis sie herausfinden, worauf es ihnen wirklich ankommt: das Wohl ihrer kleinen Schutzbefohlenen.

Meine Meinung:

Ich habe recht lange für das Buch gebraucht und es zwischendurch immer mal wieder unterbrochen, um etwas anderes zu lesen. Schlussendlich bin ich aber froh, den ersten Band dieser zur Kaiserzeit spielenden Medizin-Saga und damit das Schicksal der Waisenschwestern Marlene und Emma bis zum Ende verfolgt zu haben.

Aufbau und Inhalt des Romans unterscheidet sich nicht im Wesentlichen von den vielen anderen derzeit den Markt überschwemmenden Medizin-Reihen. Der Hauptfokus der Geschichte liegt natürlich auf den Schwestern und ihrer persönlichen Entwicklung, was zur Einführung sicher auch notwendig ist. Vielleicht ändert sich das in den Folgebänden etwas. Ich hätte mir dennoch gewünscht, ein wenig mehr Einblick in die damalige Zeit und auch in den aktuellen Stand der Medizin zu bekommen. Beides wird nur leicht angekratzt.

Dagegen scheinen die Beziehungskisten der beiden sehr im Vordergrund zu stehen und lassen selbst die beruflichen Ziele der Schwestern fast verblassen. Hier kommt es auch zu einigen sehr schwülstigen Szenen. Die Figuren wirken authentisch, aber alles in allem doch recht klischeehaft. Die armen Waisenmädchen, die sich mit Mut und Ausdauer durchs Leben nach oben kämpfen, die intrigante Mitschwester, der adlige Love Interest und die strenge, aber gerechte Oberschwester.

Wie im Nachwort zu lesen ist, gab es die Kinderklinik Weißensee als erste kommunale Kinderklinik Preußens tatsächlich und sie wurde weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Einige Figuren beruhen auf realen Personen und vieles könnte sich tatsächlich so abgespielt haben. Die Autorin hat hier intensiv recherchiert. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und wer sich für das Schicksal zweier junger Frauen zur Kaiserzeit, die ihren Weg im Bereich der Kindermedizin gehen, interessiert, wird sicher Gefallen an dem Roman finden. Ich bin auf jeden Fall geneigt, auch den Weg Marlenes zur Kinderärztin weiterzuverfolgen.

Kerstin at Sonntag, März 12th, 2023 | Filed under: Blum, Antonia,Frauen,Historisch,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Kate Lynn Mason
Verlag: Digital Publishers
ASIN: B0B9TV1C8N
E-Book: 308 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

 

So hat er nicht gewettet …

Inhalt:

Der sich für unwiderstehlich haltende Womanizer Nate Westbrook lässt nichts anbrennen und hat auf einer Firmenfeier Sex mit einer Kollegin. Dummerweise wird er dabei von einem missgünstigen Kollegen gefilmt und schließlich erpresst, ihm einen wichtigen Auftrag abzutreten, es sei denn, er verführt die neue, sehr unnahbare und zugeknöpfte Kollegin Amelia Heart. Nach anfänglichem Zögern nimmt Nate die Herausforderung an. Doch er hat nicht mit seinen Gefühlen gerechnet, die plötzlich mit ihm durchzugehen scheinen.

Meine Meinung:

Ich habe schon ein paar Romane von Kate Lynn Mason gelesen und mag ihren lockeren Schreibstil. „Office Desires“ ist eine nette kleine Büroromanze, die aufgrund der Länge mit nicht allzu viel Tiefgang, dafür aber mit der einen oder anderen wirklich prickelnden Szene zu punkten weiß. Das Feuer zwischen Nate und Amy brennt lichterloh und vermag sicher die Libido so mancher Leserin anzuheizen.

Ich mochte beide Charaktere sehr, die bei näherem Hinschauen so viel mehr zu bieten haben, als es auf den ersten Blick scheint. Beide sind anfangs fest entschlossen, dass sie für Beziehungen jeder Art nicht geeignet sind. Aber die Liebe lässt nun mal nicht mit sich verhandeln und die Entwicklung, die beide durchmachen, bevor sie sich völlig darauf einlassen, ist sehr schön beschrieben. Natürlich fehlt es auch nicht an einem Bösewicht und seine Handlungen bringen zum Ende hin sogar noch mal etwas Spannung in die Geschichte.

Insgesamt rundum ein angenehmes, prickelndes Lesevergnügen für zwischendurch, das mit interessanten Charakteren, einer Vielzahl von heißen erotischen Szenen, ein wenig Humor sowie einem Tick Spannung überzeugen kann.

Kerstin at Montag, Januar 23rd, 2023 | Filed under: Erotik,Frauen,Liebesroman,Mason, Kate Lynn,Sunday, Kate | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Leonie Lastella
Verlag: Diana Verlag
ISBN-13: 978-3453361133
Taschenbuch: 319 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Manchmal muss man einfach springen, um das Glück zu finden

Inhalt:

Jette, die mit ihrem fünfjährigen Sohn Piet und ihrem Vater auf einem Hausboot im Hamburger Hafen lebt, hat ihre beruflichen Träume auf Eis gelegt. Ein ungeliebter Job, was hauptsächlich an der Chefin liegt, in einer Eventagentur sichert ihr und ihren Lieben das Auskommen, denn die Reederei der Familie kann vom Vater und Bruder nur mehr schlecht als recht am Laufen gehalten werden. Als plötzlich Piets Erzeuger vor der Tür steht und Anteil am Leben seines Sohnes haben möchte, bringt das Jettes Leben ziemlich durcheinander, zumal ihre Gefühle ohnehin schon Achterbahn fahren, muss sie sich doch eingestehen, dass sie restlos verliebt in ihren Jugendfreund Mats ist.

Meine Meinung:

Obwohl ich mit Leonie Lastella dem Namen nach und auch persönlich auf einer Buchmesse schon in Berührung gekommen bin, ist dies mein erster Roman, den ich von ihr gelesen habe. Und ich muss sagen, es ist ein herzerwärmendes Buch, welches mich wunderbar aus dem manchmal tristen Alltag entführen konnte.

Ich war bisher nur jeweils auf Stippvisite in Hamburg, aber die bildhaften Beschreibungen der Autorin haben mir die Stadt wieder ein ganzes Stück nähergebracht. Mein Herz schlägt ohnehin für den Norden, von dem ich viel zu weit entfernt wohne, sodass mir das ganze maritime Flair sehr gefallen hat und die Leidenschaft der Protagonisten zu ihrer Heimat absolut nachvollziehbar war.

Jette ist eine tolle Frau, die ihr eigenes Lebensglück hintenanstellt, um ihren Sohn und den Rest der Familie abgesichert zu wissen. Jedoch ist es der kleine Piet, der mein Herz quasi im Sturm und nachhaltig erobert hat. Seine Macken, seine Leidenschaft, seine ganze Lebensfreude – der Kleine ist einfach zuckersüß. Aber auch viele der anderen Figuren haben es geschafft, Eindruck bei mir zu hinterlassen.

Neben der recht offensichtlichen Liebesgeschichte ist es vor allem auch das Thema Freundschaft, was den Roman zu einem Wohlfühlbuch macht. Der Halt untereinander ist unverrückbar, jeder steht für den anderen ein und eilt sofort zu Hilfe, wenn Not am Mann ist. Eine Konstellation, die man sich im Privaten nur wünschen kann.

Ganz wunderbar fand ich auch den Humor der Autorin, der immer wieder durchblitzt. Großartig gleich zu Beginn die Starbucks-Szene, in der ich mich so dermaßen wiederfinden konnte.

Jette und Mats schließlich hätte ich zum Aufbau ihrer Liebesbeziehung gern etwas mehr Zeit gegönnt, die einfach nie vorhanden war. Aber wenn Gefühle bereits so lange schwelen, kann es ja eigentlich nur gut werden.

Ich kann „Ankerliebe“ jedem von Herzen empfehlen, dem ein nordisches Setting entgegenkommt und für den Liebe, Freundschaft und Loyalität nicht nur Worte sind.

Kerstin at Freitag, April 29th, 2022 | Filed under: Frauen,Lastella, Leonie,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Barbara Leciejewski
Verlag: Ullstein
ISBN-13: 978-3-86493-174-1
Klappen-
broschur
427 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Berührt auf mehr als einer Ebene

Inhalt:

Nach dem plötzlichen Unfalltod ihres Verlobten Jeremias hat sich Anna komplett zurückgezogen. Sie verlässt nur für das Nötigste die Wohnung, spricht mit Jeremias, lässt sonst niemanden an sich heran, und das bereits seit 6 Jahren. Dann wird sie gezwungen, ihre gemeinsame Wohnung und damit ihren Rückzugsort aufzugeben und landet nach langer Suche schließlich in einer Rentner-WG. Jeder der Mitbewohner hat sein eigenes Päckchen zu tragen und erst Anna gelingt es, dass sie ihre Herzen öffnen und ihre Geschichten teilen. Gleichsam ein Weg für Anna, ihre Trauer hinter sich zu lassen und das Leben und die Liebe wieder zu feiern.

Meine Meinung:

Dies war mein erster Roman von Barbara Leciejewski, auch wenn „Fritz und Emma“ von ihr bereits im Bücherregal darauf wartet, gelesen zu werden. Was nach Lektüre dieses Buches sicher nicht mehr so lange dauern wird.

Bereits das Cover fand ich wunderschön und eine Leseprobe hat mich direkt in den Bann dieser tollen Geschichte gezogen. Trauer und Verlust spielen eine große Rolle, aber sie gehören zum Leben dazu. Das Buch vermittelt, dass es trotz allem irgendwie weitergeht, dass es gute Gründe gibt, dem Leben immer wieder eine neue Chance auf das Glück zu geben. Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Man fliegt nur so durch die Seiten und ich konnte mir das WG-Leben, wo sich der überwiegende Teil der Handlung abspielt, sehr bildhaft vorstellen.

Das größte Plus aber sind die einzelnen Charaktere. Neben der Hauptfigur Anna hat sich auch jeder der anderen nach und nach in mein Herz geschlichen. Je näher man sie kennenlernt und erst mal hinter ihre gut gehüteten Fassaden blickt, umso liebenswerter erscheinen sie einem. Ihre Schicksale gehen zu Herzen, berühren auf vielen Ebenen und sorgen für die eine oder andere Träne im Augenwinkel. Aber es gibt ebenso humorige Momente, vor allem mit dem charmanten Nachbarn Anders.

Wie Anna es schafft, zu jedem einzelnen ihrer Mitbewohner eine Verbindung aufzubauen, ihre Lebensgeschichten aus ihnen herauszukitzeln und dabei auch selbst zu wachsen und neuen Mut zu schöpfen, ist einfach wunderschön zu lesen. Es hatte direkt etwas Schmerzhaftes, diese tollen Figuren nun wieder sich selbst zu überlassen, weil man irgendwie das Gefühl hatte, ein Teil dieser tollen WG zu sein. „Für immer und noch ein bisschen länger“ ist ein Wohlfühlbuch, was ich jedem empfehlen kann, der sich für die Schicksale seiner Mitmenschen interessiert.

Kerstin at Donnerstag, März 24th, 2022 | Filed under: Frauen,Leciejewski, Barbara,Liebesroman,Literatur allg. | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Sabine Lay
Verlag: Penguin Verlag
ISBN-13: 978-3328106173
Taschenbuch: 431 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Schicksalstage auf Hawaii

Inhalt:

Während einer Reise nach Hawaii zum Hochzeitstag, die der zerrütteten Ehe von Laura und Mark eine Wendung geben soll, entdeckt Laura im alten Königspalast eine Fotografie, die die Königin mit einer Frau zeigt, die ihr zum Verwechseln ähnelt. Das Bild geht Laura nicht mehr aus dem Kopf. Kurz darauf erliegt Lauras Mann einem Herzinfarkt und sie muss ihr Leben komplett neu ordnen. Kurzerhand kehrt sie nach Hawaii zurück, folgt der Spur des Fotos und macht dabei eine unglaubliche Entdeckung. Auch ein attraktiver Hawaiianer weckt in ihr den Wunsch, dieses Paradies nie mehr zu verlassen.

Meine Meinung:

Nachdem mir bereits „Hibiskustage“, der erste von Sabine Lay im Penguin Verlag erschienene Roman, ausnehmend gut gefallen hat, war es keine Frage, dass ich zu einer weiteren Reise auf die Trauminseln bereit war. Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit vermag das Buch, das Leserherz mit Wärme zu fluten.

Und mir hat es tatsächlich sogar noch einen Tick besser gefallen als der vorherige Roman. Das liegt wohl daran, dass er die Geschichten zweier starker Frauen auf zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Im Wechsel erfahren wir so vom Schicksal der Luise Winter um 1887/1888, das wahrhaftig kein einfaches war, und erleben natürlich das Neuaufblühen von Laura, die nach einer unglücklichen Ehe zum ersten Mal im Leben ihren eigenen Träumen und Wünschen folgt.

Durch die Rückblenden zu Luise hatte der Leser immer einen kleinen Wissensvorsprung und es war extrem spannend, wie Laura Puzzleteil für Puzzleteil ihrer Spur folgte. Es ist nicht abzustreiten, dass hier auch der ein oder andere Zufall zu viel eine Rolle spielt, aber wenn am Ende so eine schöne Geschichte daraus entsteht, kann ich gern darüber hinwegsehen.

Ich weiß, dass die Autorin die Inseln mehrmals selbst besucht hat und das merkt man ihren Beschreibungen der Natur und kulinarischen Köstlichkeiten auch an. Einige gastronomische Einrichtungen kommen in all ihren Hawaii-Romanen vor und ich empfinde es zwischenzeitlich wie ein Heimkommen, wenn einer ihrer Protagonisten dort wieder einkehrt.

Neben den bewundernswerten starken Hauptcharakteren hat Sabine Lay auch wieder ganz wunderbare Nebenfiguren erschaffen, die man einfach ins Herz schließen muss. Jede hat irgendwie ihre eigene, teils traurige Geschichte, die sie umso authentischer macht. Ein wenig blass bleibt lediglich Kimo, der vielleicht neue Mann an Lauras Seite. Auch ihrer Liebesgeschichte hätte ich gern ein wenig mehr Entwicklungsmöglichkeit gegönnt. Man bekommt den Eindruck, dass es am Ende von null auf hundert bei ihnen geht.

Trotz allem ist es dem Buch wieder wunderbar gelungen, mich an mein Traumsetting zu katapultieren. Wie gern würde ich mit all den liebenswerten Menschen auch mal abends bei einem Gläschen Wein auf der Lanai sitzen, im Meer mit den Schildkröten schwimmen, lange Strandspaziergänge machen oder einem Luau beiwohnen. Da das wohl ein Traum bleiben wird, ist es meine große Hoffnung, dass Sabine Lay mich mit ihren Romanen noch oft dorthin entführen wird.

Kerstin at Sonntag, März 6th, 2022 | Filed under: Frauen,Historisch,Landgraeber, Sabine,Lay, Sabine,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Karen Ashley
Verlag: Lübbe
ISBN-13: 978-3404184583
Klappen-broschur: 381 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Für die wahre Liebe ist kein Weg zu weit

Inhalt:

Tief verletzt hat April San Francisco und vor allem Storm den Rücken gekehrt und ist zurück nach Deutschland geflogen. Sie will sich ganz auf ihre Karriere konzentrieren und die finale Prüfung fürs Medizinstudium ablegen. Dafür braucht sie ihre ganze Kraft, doch gerade die verlässt sie schon bald nach ihrer Ankunft. Ist ihre Krankheit zurück? Wird sie nach Storm auch noch ihr Leben verlieren?

Storm ist nicht bereit, seine große Liebe aufzugeben. Als er endlich ihren Aufenthaltsort ausfindig gemacht hat, reist er ihr umgehend hinterher, nicht ahnend, dass er nicht nur um ihre Liebe kämpfen, sondern auch um ihr Leben bangen muss.

Meine Meinung:

„Weiter als der Ozean“ setzt die ergreifende Liebesgeschichte von April und Storm fort und geht dabei emotionstechnisch direkt wieder in die Vollen. Das Paar hatte sich ja bereits im ersten Band in mein Herz geschlichen, sodass mich das Wiedersehen mit den Figuren begeistert hat.

Da ich Aprils Reaktion auf Storms Vergangenheit ohnehin ein wenig überzogen fand, war es schön zu lesen, dass es ihm recht schnell gelingt, die alten Gefühle neu zu entfachen. Was er alles unternimmt und wie sehr er sich um April sorgt, ist einfach wunderschön mitzuerleben. Die erotischen Szenen sind noch ein wenig heißer und man schwebt mit den beiden auf Wolke sieben, aus der sie am Ende des Buches wieder knallhart landen. Aber es muss natürlich auch im dritten Teil, der im Februar 22 erscheinen wird, noch etwas zu erzählen geben.

Das Setting Deutschland in diesem Band bietet nun nicht ganz so viel Begeisterungspotenzial, was aber mit dem Kurztrip auf den letzten Seiten wieder wettgemacht wird. Wen April und Storms Liebesgeschichte in Band 1 ans Herz gegangen ist, wird auch in diesem wieder mit ihnen mitfiebern und sich an der Tiefe ihrer Liebe erfreuen. Einmal mehr volle Punktzahl für eine absolute Wohlfühlgeschichte.

Kerstin at Samstag, November 27th, 2021 | Filed under: All Age/Jugend,Ashley, Karen,Frauen,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Ciara Geraghty
Verlag: Goldmann
ISBN-13: 978-3-442-31555-0
Gebundene Ausgabe 379 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

Was wahre Freundschaft zu leisten imstande ist

Inhalt:

Iris leidet unter einer Form von Multipler Sklerose, die rasch voranschreitet und beschließt, ihrem Leben in der Schweiz ein Ende zu setzen. Ihre beste Freundin Terry erfährt gerade noch rechtzeitig davon und fängt sie am Hafen von Dublin ab. In dem Wunsch, ihre Freundin von dem Vorhaben abzubringen, bietet sie ihr ihre Begleitung an. Durch besondere Umstände hat sie bei der überstürzten Reise auch noch ihren demenzkranken Vater dabei und gemeinsam erleben die drei ein Abenteuer, quer durch England und Frankreich, das vor allem Terrys Leben völlig auf den Kopf stellt.

Meine Meinung:

Man könnte meinen, das Thema Suizid impliziert eine schwer verdauliche Lektüre, doch das genaue Gegenteil ist der Fall. Zwar bildet es die Rahmenhandlung und ist auch immer präsent, jedoch vermag die Autorin dem Roman eine unheimliche Leichtigkeit zu geben.

Iris’ Stärke ist bewundernswert und sie genießt ihre letzten Tage in vollen Zügen. Doch es ist vor allem die Ich-Erzählerin Terry, die auf diesem Roadtrip von Irland bis in die Schweiz eine erstaunliche Wandlung durchmacht. Stets die verantwortungsvolle Mutter und Ehefrau beginnt sie ihr Leben zu überdenken, hinterfragt sich selbst und ihre Ehe und stellt fest, dass es da noch mehr geben muss.

Rührend kümmern sich beide um den demenzkranken Vater, der nicht weiß, wie er da eigentlich hineingeraten ist, aber auch immer wieder für humorvolle Höhepunkte sorgt. Die tiefe Freundschaft der beiden ist voller Herzenswärme beschrieben, man begleitet sie gern auf ihrem Abenteuer, auch wenn ständig die Angst vor dem traurigen Ende mitschwingt. Aber auch Loslassen und Akzeptanz gehören zu dieser Freundschaft und so bleibt der Leser schlussendlich mit einem guten Gefühl zurück.

Ein Roman, den ich gern weiterempfehle, weil er tiefe Emotionen weckt, zum Nachdenken anregt und trotz des schweren Themas eine gewisse Leichtigkeit versprüht.

Kerstin at Montag, April 5th, 2021 | Filed under: Frauen,Geraghty, Ciara,Literatur allg. | RSS 2.0 | TB | Comments off
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