Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Category: Hayes, Sam

 

Autor:

Sam Hayes
Verlag: Ullstein
ISBN-10: 3548280382
Taschenbuch 448 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Wenn die Worte fehlen

Zum Inhalt:

Julia Marshalls Leben gerät aus der Bahn, als ihre Mutter plötzlich von einem Tag auf den anderen nicht mehr spricht und sie beim Spazierengehen ihre schwer verletzte Schülerin Grace Covatta findet. Von ihrem alkoholkranken Mann hat sie sich kürzlich getrennt und sucht nun beim Arzt ihrer Mutter, David Carlyle, Trost und Liebe. Doch bald darauf verdichten sich die Hinweise, dass David etwas mit dem Überfall auf Grace zu tun hatte und Julia weiß nicht mehr, wem sie vertrauen soll.

Meine Meinung:

Der nach „Blutskinder“ zweite in Deutschland erschienene Roman der britischen Autorin Sam Hayes wird als Psychothriller angepriesen, gestaltet sich aber eher als Familiendrama, psychologisch gekonnt, aber mit weniger Thrill. Abwechselnd aus der Perspektive von Julia, ihrem Noch-Ehemann Murray und ihrer Mutter Mary erzählt, entwickelt sich eine spannende Geschichte, die immer wieder mit Überraschungen aufwartet. Besonders gekonnt der Erzählstrang von Mary, die ihre schreckliche Vergangenheit in ganz kleinen Brocken offenbart, sodass die Spannung nie nachlässt.

Einerseits ist die Handlung recht schnell vorhersehbar, erfährt dann aber eine Wendung, mit der man wirklich nicht rechnen konnte. Einige Handlungsweisen der Protagonisten sind schwer nachvollziehbar und das Ende ist für meinen Geschmack nicht ganz befriedigend, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass Murray mit der Wahrheit leben kann, ohne weiterhin dem Alkohol zu erliegen. Alles in allem aber ein gelungener Roman über die Abgründe der menschlichen Seele.

Kerstin at Samstag, Juli 9th, 2011 | Filed under: Hayes, Sam,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments
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