Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Category: Strobel, Arno

 

Autor:

Arno Strobel
Verlag: Fischer
ISBN-13: 978-3596703555
Taschenbuch: 368 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Ein smartes Heim – doch ist es auch sicher?

Inhalt:

Hendrik und Linda sind glücklich in ihrem neuen Heim in Hamburg-Winterhude. Das Haus ist mit einem Smart-Home-System ausgestattet, alles perfekt und modern. Doch eines Nachts verschwindet Linda plötzlich spurlos. Es gibt Hinweise, dass sie Hendrik verlassen hat, was dieser jedoch nicht glauben kann, waren sie doch glücklich und die baldige Hochzeit schon fest eingeplant. Die Polizei ist auch keine wirkliche Hilfe. Doch dann ergeben sich Verdachtsmomente, dass die App „Adam“ – das Smart-Home-System – doch nicht so sicher zu sein scheint wie zugesagt.

Meine Meinung:

Nachdem mir „Offline“ ganz gut gefallen hat, habe ich mich auch recht schnell nach Erscheinen um „Die App“ bemüht, was ja rein technisch gesehen einen kompletten Gegenentwurf darstellt. Also nicht mehr keine Technik, sondern zu viel davon. Leider spielt die titelgebende „App“ dann doch keine so große Rolle wie erhofft. Sie bildet nur den Rahmen für ein ganz anderes Thema, zu dessen Inhalt der Autor im Nachwort jedoch bittet zu schweigen, um keine Spannung vorwegzunehmen. Nur so viel, es ist ein wirklich wichtiges Thema, dem immer wieder Beachtung zu schenken ist, jedoch wurde es auch schon unzählige Male aufgegriffen. Wer viel technische Spielereien erwartet, gar tieferen Einblick in die Hackerszene, wird sicherlich enttäuscht werden.

Der Schreibstil des Autors ist für mich gut zu lesen und das Buch hält auch durchgängig die Spannung auf normalem Niveau. Richtig aufregend wurde es für mich nur ganz zum Schluss bzw. in den Zwischentexten (kursiv) aus der Sicht des/der Täter, wobei die wiederum für empfindlichere Lesegemüter nicht zu empfehlen sind.

Zwischenzeitlich plätschert die Handlung aber auch ziemlich vor sich hin. Es gibt viele Wiederholungen und man möchte die Hauptfigur ob ihrer Naivität oftmals schütteln. Enttäuscht war ich, dass es kaum überraschende Wendungen gibt, die recht früh verdächtigten Personen sich tatsächlich als die Täter herausstellten und sich auch der Grund, worauf alles hinausläuft, recht früh erschließt.

Nichtsdestotrotz ist Arno Strobel einer meiner liebsten Autoren und ich werde ihm auch weiter die Treue halten. Das Buch hat mich trotz kleiner Schwächen gut unterhalten.

Kerstin at Donnerstag, November 26th, 2020 | Filed under: Strobel, Arno,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Arno Strobel
Verlag: Fischer
ISBN-13: 978-3596703944
Klappen-broschur: 364 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Die perfekte Auszeit – oder doch nicht?

Inhalt:

Digital Detox lautet das Zauberwort. Ein Reiseunternehmen möchte dieses besondere Erlebnis in seinen Katalog aufnehmen und akquiriert dazu eine Gruppe von jungen Leuten als Testpersonen. Fünf Tage ohne Handy, Internet und jeglichen Kontakt zur Außenwelt. Was als spannendes Experiment beginnt, wird schnell lebensgefährlich, als in dem durch extremen Schneefall total von der Welt abgeschlossenen Bergsteigerhotel bereits in der ersten Nacht einer der Teilnehmer brutal verstümmelt wird und kurz darauf stirbt. Einer von ihnen muss ein Mörder sein – und wer ist der Nächste auf seiner Liste?

Meine Meinung:

Mit „Offline“ hat mich Arno Strobel seit Längerem mal wieder vollends überzeugt. Die Idee einer digitalen Auszeit in unserer heutigen technikabhängigen Welt ist schon mal spannend, die Umsetzung ist es auch. Natürlich kein ganz neuer Plot – eine von der Außenwelt abgeschnittene Gruppe, in der ein Mörder sein Unwesen treibt. Damit hatte bereits Agatha Christie Erfolg. Aber schließlich kann man das Rad nicht immer wieder neu erfinden.

Ich mag solche Psycho-Experimente, wo Personen mit unterschiedlichsten Charakteren in Extremsituationen aufeinandertreffen. Wo jeder jeden verdächtigt und so nach und nach auch bei fast jedem eine Leiche im Keller gefunden wird, sodass zumindest die Möglichkeit besteht, er wäre der Täter. So kann man als Leser fleißig miträtseln. Die Auflösung habe ich in ähnlicher Form zwar erahnt, aber der Weg dorthin war dennoch außerordentlich aufreibend.

Vor allem aus der Perspektive eines der Opfer zu lesen, war extrem aufwühlend. Unvorstellbar, was ein Mensch in dieser Situation wohl durchmachen muss. Hier beweist der Autor extremes Einfühlungsvermögen.

Ich kann im Moment wirklich nur noch sehr wenig privat lesen und brauche teilweise unheimlich lange für ein Buch. Mit „Offline“ hat es Arno Strobel jedoch geschafft, mich bedingungslos an seine Geschichte zu fesseln und das Buch in kürzester Zeit zu beenden. Daumen hoch und weiter so, lieber Arno!

Kerstin at Mittwoch, Januar 8th, 2020 | Filed under: Strobel, Arno,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Arno Strobel
Verlag: Fischer TB
ISBN-10: 359629617X
Taschenbuch: 368 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Diesmal im Kopf der Opfer

Inhalt:

Max Bischoff ist nach einer Zwangspause nach seinem wohl schwersten Fall wieder zurück im Dienst im KK 11. Er und sein Partner Horst Böhmer werden mit einem Täter konfrontiert, der mit einer Fliegenmaske wahllos in Häuser einbricht, alle Bewohner bis auf einen tötet und die Botschaft hinterlässt: Erzähl es den anderen! Die Ermittlungen verlaufen zäh, denn die Opfer scheinen nichts gemein zu haben. Dann gibt es einen Anruf aus der Psychiatrie. Der verurteilte und dort einsitzende Mörder Siegfried Fissmann weiß Details zu den Morden, die nur der Täter wissen kann. Da es sonst keine Anhaltspunkte gibt, müssen sich die Kommissare auf ein Psychospiel mit dem Patienten einlassen und geraten dabei selbst an ihre emotionalen Grenzen.

Meine Meinung:

Mit „Kalte Angst“ legt Arno Strobel nun den zweiten Thriller der Max Bischoff-Trilogie vor. Da es einige Anspielungen auf das erlebte Trauma der Hauptfigur in Band 1 (Tiefe Narbe) gibt, ist es für ein besseres Verständnis sinnvoll, mit diesem Roman zu beginnen. Zudem ist da die romanübergreifende Geschichte um Bischoffs an den Rollstuhl gefesselte Schwester, die im Gesamtbild ebenfalls schlüssiger wird und wohl in Band 3 auf ein spannendes Finale zusteuert.

Der Roman ist wie alle Strobels durchgängig flüssig zu lesen und hält auch ein gutes Spannungslevel, das lediglich im Mittelteil ein wenig abfällt. Durch die langwierigen Ermittlungen, die auch noch selten von Erfolg gekrönt sind, hat man es eben doch mehr mit einem Krimi als einem Thriller zu tun. Die atemberaubende Spannung und schnellen Wendungen, die ich aus anderen Thrillern des Autors kenne, haben mir ein wenig gefehlt.

Der Blutdruck schießt jeweils in die Höhe, wenn in die Perspektive des Täters bzw. in diesem Fall eher in die des überlebenden Opfers gewechselt wird. Hier wird nicht zimperlich zur Sache gegangen und das Grauen überträgt sich sehr gut auf den Leser. Mir waren es der Leichen fast ein wenig zu viel und die Ermittlungsweise der Beamten zu gradlinig. Wenn sie sich schon auf Fissmann mit seinem Täterwissen einlassen, hätten sie ihn auch besser durchleuchten können.

So bildete die Auflösung aber trotz allem eine Überraschung und hatte so wohl kaum vorhergesehen werden können. Insgesamt ergab sich ein rundes, wenn auch verstörendes Bild. Der Cliffhanger am Ende ist mehr als gemein und macht es nicht unbedingt einfach, nun ein Jahr auf Band 3 warten zu müssen.

Kerstin at Dienstag, Februar 20th, 2018 | Filed under: Strobel, Arno,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Arno Strobel
Verlag: Fischer TB
ISBN-10: 3596296161
Taschenbuch: 364 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Arno Strobel in Serie – gelungenes Experiment

Inhalt:

Max Bischoff ist neu bei der Düsseldorfer Mordkommission. Sein Faible für moderne Ermittlungsmethoden wird von seinem Partner Horst Böhmer größtenteils belächelt, was ständig zu kleinen Sticheleien führt. Im Großen und Ganzen ergänzen sich beide jedoch gut, was bei ihrem ersten großen Fall auch nötig ist.

Ein stadtbekannter Journalist taucht blutüberströmt auf dem Polizeirevier auf. Das Blut gehört zu einer seit 2 Jahren vermissten Schauspielerin, von der nach wie vor jede Spur fehlt. Statt der Lösung des Falls näher zu kommen, wird er immer rätselhafter und eine wie Müll entsorgte Frauenleiche macht es nicht einfacher. Im Umkreis der Ermittlungen begegnet Max die große Liebe, deren Verschwinden ihn an seine emotionale Grenze bringt.

Meine Meinung:

Ich bin seit Jahren ein großer Fan von Arno Strobel, wobei mir das eine Buch mehr, das andere weniger gefallen hat. Dennoch verpasse ich keine Veröffentlichung, auch wenn es diesmal recht lange gedauert hat, mir den Auftakt seiner Thriller-Trilogie um Max Bischoff vorzunehmen, da Band 2 bereits erhältlich ist, den ich direkt im Anschluss lesen werde.

Mir hat „Tiefe Narbe“ eigentlich recht gut gefallen. Diesmal rückt Arno Strobel die Polizeiarbeit eindeutig in den Vordergrund. Die beiden Ermittler sind mit ihren unterschiedlichen Ansätzen nun keineswegs Neuerfindungen, aber durchaus sympathisch, wobei Max, aus dessen Sicht erzählt wird, dem Leser eindeutig näher kommt. Auch sein privates Umfeld inkl. der im Rollstuhl sitzenden Schwester fand ich gut gezeichnet, von der sicher noch viel in den Folgebänden zu lesen sein wird.

Die kursiv hervorgehobenen Passagen, die quasi „im Kopf des Mörders“ stattfinden, sind detailliert beschrieben, grausam und verstörend, aber gerade das mag ich.

Der Versuch, falsche Spuren zu legen, wirkt ein wenig bemüht, aber zumindest bei mir hat es funktioniert und ich wusste lange nicht so recht, wo der Hase nun langläuft. Die Ermittler schießen sich etwas zu extrem auf einen Verdächtigen ein, die so oft erwähnten modernen Ermittlungsmethoden finden eigentlich keine Anwendung und letztes Endes bringt ein Zufall Max auf die richtige Spur. Die eingebaute Liebesgeschichte hinterlässt einen etwas bitteren Nachgeschmack, verwandelt sie doch den mit über dreißig durchaus erwachsenen Max in einen fast sabbernden Teenager, der alles um sich herum vergisst, jegliche Regeln ignoriert und bereits nach wenigen Tagen von der großen Liebe träumt. Das war dann selbst mir ein wenig zu viel des Guten. Das Ende war dann doch ein wenig überraschend, bietet aber die richtige Ausgangsbasis für die Folgebände um Max Bischoff.

Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen und denke, dass die meisten Strobel-Fans dem etwas anderen Stil des Autors etwas abgewinnen dürften.

Kerstin at Sonntag, Februar 11th, 2018 | Filed under: Strobel, Arno,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

Aus gesundheitlichen Gründen stehe ich leider nicht mehr als einen Messetag durch und in diesem Jahr sollte es der Freitag sein. An meiner Seite, wie so oft, meine liebe Mama. Die Anreise mit der Bahn klappte erstaunlich gut, auch wenn es schwerfiel, bereits um 6 aus dem Bett zu kriechen. Am Messegelände angekommen noch schnell die Akkreditierung erledigt, um dann rechtzeitig zu unserem ersten Treffen mit Arno Strobel zu arno_ursulakommen. Auf dem Weg hatte ich noch das Vergnügen, die zwei entzückenden Mädels von Rose Snow kurz zu begrüßen, die es aber leider sehr eilig hatten. Ich hoffe, wir finden demnächst in Berlin bei der LLC mehr Zeit füreinander.

Arno wartete bereits auf uns und es gab ein freudiges Wiedersehen. Ich bin ja bereits einige Jahre Testleser seiner Thriller, aber nur in Leipzig haben wir mal die Möglichkeit, uns persönlich zu begegnen. Der Zufall wollte es, dass Silvia Borowski, mit der ich schon eine Weile bei Facebook befreundet bin, mit ihrem Mann gerade bei ihm stand. Es war toll, sich endlich mal Aug in Aug gegenüberzustehen. Als wir dann eine Weile allein mit Arno am Schwatzen waren, kam zufällig noch Ursula Poznanski des Weges. Damit konnte ich nicht rechnen und ich ärgerte mich ein wenig, dass ich neben “Die Flut” nicht auch “Fremd”, was sie ja mit sky_muttiArno zusammen geschrieben hat, zum Signieren im Gepäck hatte. Dafür hat das Kennenlernen dieser sympathischen Autorin mir so richtig Lust gemacht, endlich mal wieder eins ihrer Bücher zu lesen. Ich kenne nämlich bisher nur “Erebos” und habe noch einige ungelesen im Schrank.

Im Anschluss war ein wenig Zeit und ich beschloss, mal bei Lübbe vorbeizuschauen, für die ich ja in schöner Regelmäßigkeit als Korrektor tätig bin. Das Timing war super, denn gerade war Sky du Mont am Stand. Meine Mama verehrt diesen sehr und konnte ihr Glück kaum fassen. Umgehend erwarb sie sein Buch “Steh ich jetzt unter Denkmalschutz? -Älterwerden ist nichts für Spaßbremsen”, was nebenbei bemerkt hervorragend zu ihr passt, und durfte auch ein Foto mit dem Schauspieler machen lassen. Auch wenn ich noch nicht ganz zur Zielgruppe gehöre, werde ich das Buch ebenfalls lesen, denn bereits die ersten Seiten sind umwerfend komisch.

Nach diesem aufregenden Moment war es Zeit für einen kleinen Mittagssnack, der traditionsgemäß wieder ein Crepe mit Eierlikör sein musste. Mhhmmm! Auf der Messe rast die Zeit irgendwie wie verrückt und so mussten wir uns sundayschnellstmöglich zum Stand von Droemer Knaur begeben, wollten wir die Lesung bzw. Buchvorstellung von Kate Sunday nicht verpassen. Auf dem Weg bzw. vor Ort begegneten mir einige der bookshouse-Autorinnen, die mir von meiner Tätigkeit bei dem Verlag bzw. durch Facebook natürlich ein Begriff waren. Obwohl Kate sehr aufgeregt war, hat sie ihre Lesung bravourös gemeistert und kam im Interview als genau die liebenswerte Person rüber, als die ich sie schon vor einiger Zeit kennengelernt habe (ich durfte einst ihr erstes Buch bei bookshouse lektorieren und seitdem sind wir in regelmäßigem Kontakt). Ich hatte dann im Anschluss auch noch einen Interview-Termin mit ihr, wo es einiges Interessantes zu erfahren gab. Schriftlich festgehalten wird dies noch gesondert an dieser Stelle, sobald ich ihr bei feelings erschienenes Buch “Whispering Love – Frühling in Maine” ausgelesen habe, welches ich bereits in Empfang nehmen durfte und mir natürlich signieren ließ.

            lesung_kate   kate_ich

miez_ichfitzekAm Rande des Treffens lernte ich auch noch Monika und Kerstin vom Lesenden Katzenpersonal kennen. Fast hätte es ja schon mal im letzten Jahr in Berlin mit uns geklappt, aber das sollte nicht sein. Umso schöner war es jetzt. Und sie machten auch ihr obligatorisches Foto mit Fräulein Maunz (oder war es doch Herr Miez?) mit mir, was ich mir jetzt einfach mal geklaut habe. Ich denke, sie werden es mir verzeihen! Smiley Am Nachbarstand war der von mir hochverehrte Sebastian Fitzek gerade am Signieren. Leider hatte ich mein “Joshua-Profil” nicht im Gepäck, der Rucksack ließ mich auch so schon fast zusammenbrechen. Zudem war die Schlange schon wieder endlos und ich hätte weder die Zeit gehabt, mich anzustellen, noch wäre das ohne größeren Rückenschaden abgegangen. Also musste dieses kleine Foto von der Seite reichen. Ich hoffe, ich schaffe es mal zu einer Lesung von ihm, dann schleppe ich alles noch Unsignierte mit.

Endlich fand sich eine Lücke, mich mal kurz mit meiner langjährigen Freundin Claudia Fiedler zu treffen, die mir erzählte, dass es um 16 Uhr eine Lesung mit Marcel Feige geben sollte. Da ich ihn schon im Jahr davor in Berlin bei einer Lesung kennenlernen wollte, die leider krankheitsbedingt abgesagt wurde, war ich total aufgeregt und wollte probieren, meinen 16 Uhr-Termin, denn da war eigentlich ein Besuch bei Anne Freytag geplant, etwas vorzuziehen. Das klappte auch ganz wunderbar, denn sie sowie die bezaubernde Adriana Popescu, die direkt auf uns losstürmte und uns voller Begeisterung von ihrem neuen “Baby” erzählte, waren bereits am Stand von Heyne fliegt. So konnten wir Fotos schießen, Anne hat mein mitgebrachtes Exemplar von “Mein bester letzter Sommer” signiert und wir sind noch vor 16 Uhr verschwunden. Das ging leider alles viel zu schnell, ich hätte gern noch etwas mehr mit Anne geplaudert, denn ein Treffen mit ihr und Adriana ist jedes Mal eine unvergessliche Erfahrung. Mit Anne konnte ich nur ein Selfie machen, aber wie ihr sehen könnt, dafür habe ich absolut kein Talent.

          adriana_mutti      selfie_anne

Nun sind wir also straffen Schrittes Richtung Halle 2 zur Lesebude, und was war? Die Lesung ist ausgefallen. Ich vermute mal, der arme Marcel ist krank geworden. Mal wieder. Da kann man natürlich nichts machen, aber ich war schon sehr traurig, zumal ich mir gern seine Biographie über Mahatma Gandhi mitgenommen hätte. Das mit uns scheint echt ein Karma-Ding zu sein. Wir kommen einfach nicht zusammen.

So, inzwischen war auch die Luft raus bei uns und wir machten uns langsam auf den Weg Richtung Hauptbahnhof, nicht ohne uns noch ein Eis zu genehmigen. Meine Mom hatte sogar noch den Elan, sich ein paar neue Mustang-Schuhe zu kaufen. Ich konnte nach einem Abend-Imbiss nur noch sitzen bleiben und lesen, was sonst. Die Heimfahrt war dann mal wieder ein typisches Bahn-Abenteuer – Verspätung, Verspätung, Verspätung. So sind wir schließlich kurz vor 12 todmüde, aber doch irgendwie glücklich zu Hause gelandet. Wenn ich nächstes Jahr doch wieder fahren sollte, was ich mir diesmal schwer überlege, dann nur, wenn sich ein Fahrer findet. Denn irgendwie möchte man diese Erlebnisse ja doch nicht missen. Nun freue ich mich aber erst mal auf die LoveLetter Convention am 23./24. April in Berlin.

Kerstin at Sonntag, März 20th, 2016 | Filed under: Allgemein,Popescu, Adriana,Sonntag, Anne,Strobel, Arno,Sunday, Kate | RSS 2.0 | TB | 1 Comment

 

Autor:

Arno Strobel
Verlag: Fischer TB Verlag
ISBN-10: 3596198356
Taschenbuch: 360 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Ein Strobel, wie ich ihn mag

Inhalt:

Die Nordseeinsel Amrum – eigentlich Urlaubsidylle pur. Bis ein grausiger Mord geschieht. Im Rahmen eines Experimentes gräbt ein perfider Mörder eine Frau bei Ebbe in den Sand und lässt sie dann von der Flut überrollen, wobei sie qualvoll ertrinkt. Noch schrecklicher – ihr Lebenspartner muss gefesselt danebensitzen und kann ihr nicht helfen. Der Mörder legt diverse Spuren und führt die Polizei, meint er zumindest, gekonnt an der Nase herum. Ob sie ihm dennoch auf die Schliche kommt?

Meine Meinung:

Im bereits bekannten Cover-Design – schwarzer Hintergrund, markiger Titel – erschien vor Kurzem der neue Psychothriller von Arno Strobel. Als Fan des Autors habe ich mich natürlich wieder darauf gefreut. Und ich muss gestehen, dass ich mehr als begeistert bin, dass Arno offensichtlich wieder zurück zu seinen Wurzeln gefunden hat. Die letzten Romane waren auch nicht schlecht, aber anders. Nun also wieder ein Ermittlerkrimi. Und der hat einiges zu bieten.

Generell ist wieder ein konstanter Spannungsbogen vorhanden. Am liebsten hätte ich das Buch überhaupt nie weglegen mögen. Die Perspektive wechselt zwischen einem Urlauberpärchen, den ermittelnden Kommissaren und natürlich unserem Mörder. Dieser ist extrem intelligent, zumindest hält er sich dafür, was ich sehr mag im Gegensatz zu tumben Schlächtern. Mit diversen Nebenfiguren, die von unsympathisch bis zwielichtig alle Paletten abdecken, schafft Arno eine Reihe von hervorragend geeigneten Verdächtigen. So hat auch der Leser quasi kapitelweise jemand anderen in Verdacht. Erst ganz zum Schluss findet sich des Rätsels Lösung, welches ihr natürlich selbst entdecken müsst.

Besonders gefallen hat mir Martina, die in ihrer Widerwärtigkeit schon wieder richtig gut war. Zwar wird mit dem brummigen, stets durch die Wand wollenden Kommissar, dessen Ehe natürlich gescheitert ist, ein gängiges Klischee bedient, aber das störte mich nicht sehr. Sein Kollege kam mir ein wenig inkonsequent rüber. Eigentlich ist er nur am Jammern, unternimmt aber nicht wirklich was.

Sollten die langfristigen Pläne des Mörders aufgehen, könnte ich mir hier auch gut eine Fortsetzung vorstellen, denn der Gedanke an seine Schwester lässt mir irgendwie keine Ruhe.

Vom psychologischen Aspekt erinnert mich das Buch ein wenig an „Das Wesen“, meinen Lieblings-Strobel. Es rangiert daher auch ganz in der Nähe und ich kann diese spannungsgeladene Mörderjagd jedem Thriller-Liebhaber nur wärmstens empfehlen.

Kerstin at Donnerstag, Februar 25th, 2016 | Filed under: Strobel, Arno,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Arno Strobel / Ursula Poznanski
Verlag: Wunderlich
ISBN-10: 3805250843
Klappenbroschur 392 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

 

Nicht schlecht, aber auch keine Glanzleistung

Inhalt:

Ein ganz normaler Tag. Erik Thieben kommt von der Arbeit und freut sich auf seine Verlobte Joanna. Doch nichts ist, wie es mal war. Diese erkennt ihn nicht, hält ihn für einen Einbrecher und seine sämtlichen Sachen sind aus ihrem gemeinsamen Haus entfernt. Was ist passiert? Ungewöhnliche Zufälle häufen sich, jemand scheint seinen und auch Joannas Tod zu wollen. Gibt es noch irgendwo Sicherheit für sie?

Meine Meinung:

Ich kenne alle Romane von Arno Strobel, von Ursula Poznanski habe ich bisher nur „Erebos“ gelesen, welches mir jedoch ausnehmend gut gefallen hat. Daher war ich sehr gespannt auf dieses erste Gemeinschaftsprojekt der beiden Autoren.

Erzählt wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Erik und Joanna. Wenn zwei Autoren involviert sind, stelle ich mir hier also vor, dass einer den männlichen und einer den weiblichen Part übernimmt. Wahrscheinlich harmonieren Arno und Ursula sehr gut zusammen, denn ihre „Stimmen“ sind sich – in diesem Fall leider – sehr ähnlich. Zu oft musste ich nochmals ganz konzentriert das Kapitel beginnen, weil mir nicht bewusst war, wer spricht. Durch die unterschiedlichen Sichtweisen der Protagonisten auf einen Aspekt kommt es zu vielen Überschneidungen, die vor allem in der ersten Buchhälfte doch für einige Längen sorgen.

Danach geht es jedoch Schlag auf Schlag und die Spannung wird konstant hochgehalten, sodass man kaum mehr wegkommt vom Buch. Hier wussten die Autoren mich in gewohnter Weise zu begeistern. Die Entwicklung, die das Buch zum Ende hin nimmt, lässt mich jedoch etwas zwiespältig zurück. Einerseits ist das Thema natürlich hochaktuell, andererseits erscheint mir die ganze Geschichte dadurch insgesamt ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Warum so kompliziert, wenn es auch viel einfacher gegangen wäre. In anderen Fällen war das schließlich auch möglich. Dann jedoch hätte es das Buch überhaupt nicht geben müssen, von daher will ich da drüber wegsehen.

So wirklich warm geworden bin ich mit den Figuren auch nicht, weiß jedoch nicht genau, woran das liegt. Insgesamt bietet „Fremd“ solide Thriller-Unterhaltung, die ich mit 3,5 Sternen bewerten möchte, jedoch aus freundschaftlichen Gefühlen heraus wohlwollend auf 4 Sterne aufrunde, wo es nicht anders möglich ist.

Kerstin at Sonntag, Januar 24th, 2016 | Filed under: Poznanski, Ursula,Strobel, Arno,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Arno Strobel
Verlag: Loewe
ISBN-10: 3785578652
Klappen-broschur: 224 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Mörderisches Casting vor Traumkulisse

Inhalt:

Für Vicky geht ein Traum in Erfüllung. Sie hat es unter die letzten 50 beim Casting für Germanys MegaStar geschafft. Die Show soll alle Rekorde brechen, und um den zukünftigen Star auf das harte Showbusiness vorzubereiten, gilt es, auf einer abgelegenen Insel nicht nur sein Gesangstalent unter Beweis zu stellen, sondern auch mit Persönlichkeit und vor allem Rücksichtslosigkeit zu punkten.

Damit, dass es sogar zu einem Todesfall kommen könnte, hätte wohl keiner der Kandidaten gerechnet. Doch Vickys Mitbewohnerin Carolin wird erschlagen am Strand gefunden, die Insel ist von der Außenwelt abgeschnitten und letzten Endes jeder verdächtig. Trotzdem – The Show Must Go On!

Meine Meinung:

Ich gebe zu, ich habe mich, zumindest in den Anfangsjahren, auch sehr für Castingshows a la DSDS oder Popstars interessiert. Daher war ich bereits bei seiner Ankündigung sehr auf den neuen Jugendthriller von Arno Strobel gespannt. Bei der Leipziger Messe konnte ich das Buch erwerben und gleich noch eine Lesung dazu genießen. Hier erzählte der Autor u. a., dass er zu Recherche-Zwecken die Möglichkeit hatte, mit echten DSDS-Teilnehmern aus den Top-Ten ein Interview zu führen. Dabei durfte er feststellen, dass die von ihm im Buch verarbeiteten Praktiken der Show nur die Spitze des Eisberges in der Realität abbilden.

Gerade dieser Punkt, nämlich wie stark manipuliert und in Szene gesetzt das Ganze ist, hat mir im Buch besonders gut gefallen. Nach der Lektüre nimmt man die momentan wieder rauf und runter laufenden Shows noch mal mit ganz anderen Augen wahr. Das Buch liest sich unglaublich flüssig und interessant, sodass man, wenn man einmal angefangen hat, es kaum zur Seite legen mag. Die Sprache trifft auch den Nerv der Jugend und ist passend eingesetzt.

Mir sind ein weiteres Mal, wie auch schon in „Abgründig“, die Protagonisten etwas blass geblieben, selbst die Hauptfigur Vicky. Sie ist sogar schon fast etwas zu gut in ihrem ständigen Bestreben, jedem helfen zu wollen. Allerdings fragt man sich schon, ob es wirklich so wenige Menschen ohne Skrupel gibt.

Die kursiv gehaltenen Zwischenblenden in die Vergangenheit einer anfangs unbekannten Person, sollten sicher Spannung aufbauen, was meiner Meinung nach aber nicht so richtig gelungen ist, zumal das Ganze irgendwie im Sande verläuft. Insgesamt ist die Auflösung aber schlüssig, ebenso wie das weitere Verhalten der anderen Teilnehmer und Crewmitglieder, sodass man das Buch mit einem guten Gefühl zuklappt.

Wer kleine Abstriche in punkto Spannung hinnehmen kann, wird mit „Schlusstakt“ gut unterhalten und bekommt einen interessanten Einblick hinter die Kulissen einer Castingshow.

Kerstin at Sonntag, April 19th, 2015 | Filed under: All Age/Jugend,Strobel, Arno,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Arno Strobel
Verlag: Fischer
ISBN-10:

3596198348

Taschenbuch 368 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Hochgradiges Verwirrspiel, das zu fesseln versteht

Inhalt:

Bastian Thanner erhält einen Anruf von seiner Exfreundin Anna, die ihn zwei Monate zuvor von jetzt auf gleich verlassen hat. Todesangst schwingt in ihrer Stimme, und Bastian begibt sich mit seinem besten Kumpel Safi umgehend auf die Suche nach ihr. Diese führt ihn in ein mysteriöses Dorf an der Müritz. Obwohl er jede Menge deutliche Spuren von Anna findet, will ihm keiner der Bewohner weiterhelfen. Ein unerklärliches Ereignis jagt das nächste, bis Bastian an seinem Verstand zu zweifeln beginnt. Sein Freund Safi verschwindet und als sich der Verdacht erhärtet, es mit einer abartigen Sekte zu tun zu haben, ist Bastian längst viel zu tief verstrickt, um unbeschadet davonzukommen.

Meine Meinung:

Rein optisch reiht sich „Das Dorf“, der neueste Psychothriller von Arno Strobel wunderbar in die Reihe seiner erfolgreichen Vorgänger ein. Doch was den Inhalt angeht, hat sich der Autor mal wieder komplett neu erfunden. Fast ein bisschen ans Horrorgenre kratzt er hier, so gruselig, beklemmend und unheimlich ist die Atmosphäre während des Lesens teilweise.

Nach einem eher gemächlichen Beginn steigert sich die Spannung im Laufe des Romans kontinuierlich, bis man gegen Ende wirklich unmöglich abbrechen kann. Ich zumindest habe mir schlussendlich eine halbe Nacht um Ohren geschlagen. Dabei nimmt die Verwirrtheit beim Protagonisten im gleichen Maße zu wie beim Leser. Völlig unerwartete Wendungen, die mitunter sehr aufmerksames Lesen erfordern, führen schließlich zu einer Auflösung, mit der so wohl kaum einer gerechnet hat. Hier gelingt es Arno Strobel einmal mehr meisterhaft, falsche Spuren zu legen, den Leser zu verwirren und zu überraschen. Aber das müsst ihr selbst lesen.

So ist es denn auch kein Wunder, dass ich wiederholt nur Positives über Arnos schriftstellerisches Handwerk zu berichten weiß, und da der Thriller diesmal schon vor Jahresfrist erschienen ist, eignet er sich hervorragend als Weihnachtsgeschenk für jeden Fan der Spannungsliteratur.

Kerstin at Donnerstag, Dezember 18th, 2014 | Filed under: Strobel, Arno,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Arno Strobel
Verlag: Loewe
ISBN-10: 3785578644
Klappenbroschur: 240 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

 

Wenn du dir selbst nicht über den Weg traust …

Inhalt:

Der 16-jährige Tim freut sich seit Wochen auf das Bergcamp in Bayern am Fuße der Zugspitze. Der erste Tag stellt sich als langweilig heraus, und so ist schnell der Plan gefasst, auf eigene Faust eine Tour zu unternehmen. Wortführer ist der nach eigener Aussage äußerst bergerfahrene Ralf. So machen sich dann zehn völlig unterschiedliche Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren, sieben Jungs und drei Mädchen, auf den Weg. Sie geraten in ein schreckliches Unwetter und können sich gerade so in eine verlassene Berghütte retten. Streitereien kommen auf, und als nach der ersten Nacht von Ralf nur noch eine Blutlache verblieben ist, wird in Tim schnell ein Schuldiger gefunden. Er verbirgt jedoch ein Geheimnis, aufgrund dessen er es niemandem verübeln kann, ihn zu verdächtigen, denn er traut sich selbst nicht über den Weg …

Meine Meinung:

Der im Bereich Psychothriller sehr erfolgreiche Arno Strobel legt hier mit „Abgründig“ seinen ersten Jugendthriller vor, ein Genre, das er meiner Meinung nach ebenso gut meistert.

Das Unwetter und die damit einhergehenden Strapazen für die Jugendlichen sind äußerst bildhaft in Szene gesetzt. Da freut man sich über seinen gemütlichen Leseplatz. Zehn Protagonisten sind fast ein wenig viel, um über alle den Überblick zu behalten. Zwar gibt es darunter die unterschiedlichsten Charaktere, aber bei der Kürze des Romans ist es kaum möglich, alle ausreichend zu beleuchten. Die erzählende Hauptfigur Tim ist jedoch die am vernünftigsten denkende und somit sympathischste.

Kontinuierlich baut sich die Spannung weiter auf und findet ihren Höhepunkt, als ein Verbrechen geschehen zu sein scheint und sich trotz Ungereimtheiten umgehend alle auf einen Verdächtigen einschießen. Hier gelingt es Arno Strobel ausgezeichnet, die durch die Extremsituation hochgekochten Emotionen rüberzubringen. Die Auflösung hat mir auch gefallen, kommt zum Ende hin allerdings ein wenig zu abrupt. Ein bisschen mehr Unklarheit und weitere Verdächtige a la Agatha Christie hätte ich mir außerdem gewünscht.

Das Buch ist für Leser zwischen 14 und 17 Jahren vorgesehen, und ich denke, die Zielgruppe wird bestens angesprochen. Jedoch dürften auch Erwachsene Freude an dem flüssig zu lesenden Bergabenteuer der Teenager haben. Bis auf geringe Abstriche (Wertung: 4,5) habe ich nichts zu meckern und freue mich bereits auf weitere spannende Jugendthriller aus Arnos Feder.

Kerstin at Dienstag, Juli 15th, 2014 | Filed under: All Age/Jugend,Strobel, Arno,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments
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