Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Rezension: Nach dem Sommer

 

Autor:

Maggie Stiefvater
Verlag: Script5
ISBN-10: 3839001080
Gebundene Ausgabe 423 Seiten
Persönliche
Wertung:
Serienzuge-hörigkeit: 1. Teil der Mercy Falls-Trilogie

 

Der Wolf mit den gelben Augen

Inhalt:

Sehnsüchtig beobachtet die 17jährige Grace den Wald hinter ihrem Haus. Wird auch diesen Winter wieder ihr Wolf mit den gelben Augen zu ihr herüberblicken? Seit sie mit 11 Jahren durch ein Rudel Wölfe von der Schaukel in ihrem Garten gezerrt wurde, ist Grace regelrecht besessen von den Wölfen. Besonders der eine mit den gelben Augen, der ihr damals das Leben gerettet hat, geht ihr nicht mehr aus dem Sinn.

Als der in ihrer Schule wenig beliebte Jack Culpeper von den Wölfen angegriffen wird und sie kurz darauf einen Wolf mit genau denselben Augen im Wald antrifft, wächst in Grace ein Verdacht, der sich schon bald bestätigt. Sie findet auf ihrer Terrasse einen angeschossenen Jungen, den sie an seinen gelben Augen sofort als ihren Wolf identifiziert. Sam ist ein Werwolf, der nur im Sommer als Mensch existieren kann. Eine tiefe Liebe zwischen beiden entbrennt, doch hat sie überhaupt eine Chance? Der Winter rückt unerbittlich näher und es könnte Sams letzter Sommer als Mensch gewesen sein.

Meine Meinung:

„Nach dem Sommer“ ist der Auftakt einer romantischen und liebenswerten Werwolfgeschichte. Aufgrund des einfachen, aber auch flüssigen Schreibstils und der manchmal ein wenig zu sehr ins Kitschige abgleitenden Romantik ist das bei diesem Buch empfohlene Lesealter mit 11 – 12 Jahren genau passend. Erwachsene Leser/innen werden hier sicher nicht die gleiche Begeisterung verspüren, wie bei anderen All-Age-Romanen.

Der Roman kommt ohne große Spannungsmomente aus, wird aber trotzdem nicht langweilig. Durch die abwechselnde Erzählweise aus der Sicht von Grace und Sam werden beide Protagonisten hinreichend beleuchtet und ihre Beweggründe nachvollziehbar. Beide sind irgendwo Außenseiter. Grace, die viel zu schnell selbstständig werden musste, weil ihre Eltern sich als totale Fehlbesetzung herausstellten, und Sam, der verträumte Dichter, aufs Schrecklichste von seinen Eltern enttäuscht, der die Anerkennung im Rudel sucht.

Ihre Liebe kam für mich nicht zu plötzlich, schließlich belauerten sie sich schon einige Jahre, wenn auch in unterschiedlicher Gestalt. Das zaghafte einander Näherkommen, was schließlich auch ihrem Alter entsprechend nicht bei einem Kuss endet, hat mir sehr gut gefallen. Da jeder Tag für sie äußerst kostbar ist, verstehe ich auch total, dass sie jede freie Minute miteinander verbringen möchten.

Hervorheben möchte ich auch, dass der Roman auch sehr gut als Einzelband stehen könnte. Oftmals hat man bei Trilogien oder Serien den Eindruck, nur einen Bruchteil der Geschichte gelesen zu haben. Dennoch ist es schön, dass einige offene Handlungsfäden in den nächsten beiden Teilen ihre Fortsetzung finden werden.

Da es mit meinen Englischkenntnissen nicht gerade weit her ist, fand ich es ein wenig bedauerlich, dass die sehr schönen Songtexte von Sam nicht auch übersetzt wurden, sodass ich sie nur bruchstückhaft genießen konnte.

Die Lösung des Problems mit der zu verhindernden Rückverwandlung kam mir dann allerdings doch ein wenig schnell und irgendwie zu konstruiert. Zudem wurde nicht erklärt, warum es bei einem funktioniert, beim anderen nicht.

Trotz kleiner Abstriche fehlte bei diesem Buch für mich nicht wenig zur höchsten Bewertung und ich kann es jedem Teenager und sicher auch dem einen oder anderen erwachsenen Leser mit Faible für Jugendromane sowie einem romantischen Herzen wärmstens empfehlen.

This entry was posted on Donnerstag, 25. August 2011 and is filed under "All Age/Jugend, Fantasy/Paranormal, Stiefvater, Maggie". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. You can leave a response here, or send a trackback from your own site.

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