Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Filmkritik: “Beastly”

 

Nachdem ich kürzlich “Beastly” von Alex Flinn gelesen hatte, habe ich mir jetzt auch die DVD besorgt, um die filmische Umsetzung zu beurteilen. Was soll ich sagen, es ist ein nette, recht schmalzige Hollywood-Adaption, an der mich doch einige Sachen gestört haben und die bei einer Bewertung für mich nicht mehr als 3 von 5 Sternen wert wäre.

Die Macher wollten hier offensichtlich krampfhaft Realitätsnähe herstellen, was jedoch, da es sich nun mal um ein Fantasy-Märchen handelt, gar nicht nötig ist.

Der narzisstische Kyle Kingson (Alex Pettyfer) wird als Strafe für sein Verhalten in ein schreckliches Biest verwandelt. Und hier kommt in der Welt des schönen Scheins deutlich zum Tragen, was Hollywood so unter Hässlichkeit versteht. Kyle wird mit ein paar Schnitten, einer Glatze und einigen recht hübschen Tattoos ausgestattet und fertig ist das Biest. Sorry, also ich fand diesen verwandelten Typ im Gegensatz zum geleckten Schönling richtig interessant.

Lindy (Vanessa Hudgens) ist eigentlich viel zu hübsch, um als unscheinbare Streberin durchzugehen. Natürlich ist mir klar, dass Romane nicht eins zu eins übernommen werden können, aber hier hat mir doch so einiges vom Buch gefehlt, wie der magische Spiegel oder auch die Liebe zu Büchern, die sie beide einander näher bringt. Überhaupt konnte ich schwer den Punkt finden, weshalb sie sich jetzt in ihn verliebt. Das Ganze hatte eher was von einem Stockholm-Syndrom.

Auch der Grund, warum Lindy überhaupt zu ihm kommt und bleibt, fand ich im Buch realistischer. Hier im Film schaut Hunter, wie er sich jetzt nennt (im Buch Adrian) einfach mal so über einen Mord hinweg, was auch nicht unbedingt zu einem Gutmenschen passt. Dann noch das Ende. Warum meldet sie sich nicht bei ihm? Dafür gibt es anders als im Buch überhaupt keine Begründung. Das Finale ist dann extrem kitschig, aber immer noch besser als die auch auf der DVD enthaltene alternative Version.

Hervorzuheben ist noch der blinde Hauslehrer gespielt von Neil Patrick Harris, der etwas Lockerheit und Witz in die Geschichte bringt. Insgesamt eine recht nette Neuerzählung der bekannten Story von der Schönen und dem Biest, aber auch nicht mehr. Mitreißender und voller Magie fand ich allemal das Buch.

This entry was posted on Montag, 21. Mai 2012 and is filed under "Flinn, Alex, Romanverfilmungen". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. You can leave a response here, or send a trackback from your own site.

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