Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Rezension: “Schnitt”

 

Autor:

Marc Raabe
Verlag: Ullstein
ISBN-10:

3548284353

Klappen-broschur 447 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Gnadenlos spannendes Psychothriller-Debüt

Zum Inhalt:

Erst elf Jahre ist Gabriel Naumann alt, als seine Neugier siegt und er in den Keller geht, dessen Betreten ihm sein Vater stets streng verboten hat. Er wird Zeuge eines grausamen Mordes und entkommt mit seinem kleinen Bruder David nur knapp aus dem brennenden Elternhaus. Seine schlimmen Erlebnisse verdrängt er komplett aus seinem Gedächtnis. Nunmehr 40 Jahre alt, lebt er glücklich mit der erfolgreichen Journalistin Liz Anders, die ein Baby von ihm erwartet. Dann wird Liz von einem Psychopathen entführt und die Erinnerung an jene verhängnisvolle Nacht ist seine einzige Chance, sie zu retten.

Meine Meinung:

Der in Köln lebende Marc Raabe legt hier mit „Schnitt“ seinen ersten Psychothriller vor und ihm gelingt damit ein sensationelles Debüt. Seine Erfahrungen im Bereich der Fernsehproduktion kann er dabei gekonnt einbringen. Überhaupt läuft der ganze Roman sehr bildhaft wie ein wahnsinnig spannender Film vor dem Auge des Lesers ab und es ist unmöglich das Buch wegzulegen, ist man einmal in der Handlung gefangen. Mit Berlin ist auch ein Schauplatz gewählt, der viel Wiedererkennungswert hat.

Relativ kurze Kapitel, die abwechselnd Einblick in die Situation von Gabriel, Daniel oder Liz bieten und oft mit einem Cliffhanger enden, verschaffen dem Roman ein gehöriges Tempo. Besonders gefallen hat mir, dass der Leser anfangs völlig im Dunklen tappt, was genau Gabriel nun eigentlich gesehen und erlebt hat. Diese Frage löst sich erst ganz zum Schluss. Auch bleibt lange ungewiss, inwieweit Gabriel, der ständig mit einer inneren Stimme in Person von Luke Skywalker, seinem Kindheitsheld, Zwiesprache hält, überhaupt zurechnungsfähig ist.

Polizeiarbeit wird im Roman allenfalls als stümperhaft beschrieben, was aber nicht schlimm ist, denn die Hauptfiguren, vor allem Liz, sind taff genug, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Die Grausamkeiten sind teilweise recht anschaulich beschrieben, weshalb der Leser hier nicht gar zu empfindsam sein sollte.

Insgesamt kann ich diesen Psychothriller nur wärmstens empfehlen. Endlich hatte ich mal wieder ein Buch in der Hand, dass mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte.

 

Ich danke dem Ullstein-Verlag ganz herzlich für die Bereitstellung des Rezensions-Exemplares!

This entry was posted on Sonntag, 27. Mai 2012 and is filed under "Raabe, Marc, Thriller/Krimi". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. You can leave a response here, or send a trackback from your own site.

1 Comment

  1. Silvia sagt:

    Liebe Kerstin,

    ich hatte ds Buch schon mehrmals in den Händen und habe es immer wieder weg gelegt und ein anderes gekauft. Nun hast du mich mit deiner Rezension überzeugt und es wird dann doch auch mein Buch werden. Danke für deine Mühe

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