Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Rezension: “0.4 – Eine perfekte neue Welt”

 

Autor:

Mike Lancaster
Verlag:

Oetinger

ISBN-10:

3789141208

Gebundene Ausgabe 272 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Ungesehen in einer perfekten Welt

Inhalt:

In dem kleinen Dorf Millgrove ist die jährliche Talentshow ein absolutes Highlight, obwohl wahres Talent dabei nur selten zum Vorschein kommt. Der 15-jährige Kyle Straker sowie seine Freunde und der Rest der Einwohner des Ortes können sich der Faszination der Veranstaltung dennoch nicht entziehen, vor allem seit es heißt, dass sein Kumpel Danny eine Hypnosenummer vorführen wird. Aus Mangel an Freiwilligen beschließt Kyle seinen Freund zu unterstützen, ebenso wie seine Ex-Freundin Lilly. Außerdem gehen noch Mrs O’Donnell, eine Supermarktkassiererin, und Mr Peterson auf die Bühne. Während sie in Trance fallen, geht mit allen anderen Menschen eine unglaubliche Veränderung vor sich, und nach dem Aufwachen ist nichts mehr, wie es einmal war.

Meine Meinung:

Dieser relativ kurz gehaltene Science-Fiction-Roman für jugendliche Leser hat mir besonders aufgrund seines Aufbaus sehr gut gefallen. Es wird suggeriert, dass in einer weit entfernten Zukunft, eine total veraltete Tonbandaufnahme mit dem Bericht des Jugendlichen Kyle Straker gefunden wird. Dieser ist einer der 0.4-er, an die sich niemand mehr erinnern kann. Ähnlich einer Zeitkapsel soll dieses Tondokument aufrütteln und das Vergessen umkehren. In die Geschichte fließen dann auch immer mal Anmerkungen des Verfassers ein, die Bezug nehmen auf Begriffe, die für den heutigen Leser alltäglich sind, in weiter Zukunft aber durchaus Kopfzerbrechen bereiten könnten. Entsprechend lustig fällt das Ganze dann auch aus.

Aufgrund der Kürze sind die Charaktere des Buches nicht wirklich umfassend ausgearbeitet, aber in diesem Fall störte mich das weniger. Von der ersten Seite an, wusste der Autor mich zu fesseln, und die Idee hinter allem ist wirklich einzigartig. Dennoch bleiben Fragen offen, denn letzten Endes müsste es ja doch jemanden geben, der die Fäden zieht.

Ob die schöne neue Welt nun wirklich so perfekt ist, darf jeder für sich entscheiden. Hier fehlte noch ein wenig Hintergrund wie dies denn alles so funktioniert und vor allem, wie die 0.4-er überhaupt in dieser Welt überleben können. Es steckt noch einiges an Potential in der Geschichte, das leider etwas verschenkt wurde. Trotzdem kann ich das Buch jungen Lesern fantastischer Literatur durchaus weiterempfehlen. Mich hat es unmittelbar in seinen Bann gezogen und bis zur letzten Seite, die leider viel zu schnell erreicht war, nicht mehr losgelassen.

This entry was posted on Dienstag, 20. November 2012 and is filed under "All Age/Jugend, Lancaster, Mike, Science Fiction". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. You can leave a response here, or send a trackback from your own site.

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