Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Category: Carpenter, Tanya

 

Autor:

Tanya Carpenter
Verlag: Edel Elements
ASIN: B084WYVTGP
E-Book: 358 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Ein Leben auf der Flucht

Inhalt:

Die junge Angelique Renier könnte glücklicher nicht sein. Pierre, der jüngste Sohn des Comte de Frené, scheint ihre Gefühle zu erwidern und beide planen ein gemeinsames Leben. Doch ausgerechnet Pierres Bruder Jean, der von schwarzer Magie besessen ist, macht dem Paar einen Strich durch die Rechnung. Er beansprucht Angelique, die er für eine Hexe hält, für sich und vergewaltigt sie. Schwanger wendet sie sich hilfesuchend an den Comte, doch der glaubt eher seinem Sohn und macht ihr den Prozess, woraufhin sie mit ihrer Familie sein Land verlassen muss. So ohne Weiteres will Jean sie aber nicht gehen lassen und es kommt zur Katastrophe. Nur Angelique und ihre Mutter können schwer verletzt fliehen. Doch damit beginnt ihre beschwerliche Zukunft erst und ein Schicksalsschlag nach dem anderen trifft die junge Frau. Wird sie ihre große Liebe jemals wiedersehen?

Meine Meinung:

Die Schicksalsreise der Angelique Renier hat mir gut gefallen. Für einen historischen Roman wird auf die Geschichte mit Ausnahme eines Krieges etwas wenig Bezug genommen, aber für mich stand ohnehin eher das Leben des Liebespaares im Mittelpunkt. Die Zeit mit ihren entsprechenden Vorurteilen und Sanktionen gegenüber Frauen im Allgemeinen und Heilerinnen im Speziellen wird auf jeden Fall gut veranschaulicht.

Der Einstieg in den Roman erfolgt recht sanft mit der zart erblühenden Liebe zwischen Angelique und Pierre. Nach ihrer erzwungenen Trennung begleitet der Leser beide auf ihrem weiteren Weg. Pierre, der Angelique tot wähnt, frönt im Krieg seiner Todessehnsucht. Und Angelique trifft wahrhaft ein Schicksalsschlag nach dem anderen, bald mehr, als ein einzelner Mensch ertragen kann. Besonders der letzte ging mir doch sehr ans Herz. Andererseits widerfährt ihr, so schlimm die Vorfälle alle sind, doch auch immer wieder großes Glück in den schwärzesten Stunden.

Ich mochte beide Hauptfiguren, auch wenn sie nicht durch irgendwelche Besonderheiten hervorstechen. Die Antagonisten des Romans, allen voran Jean, haben da schon ein anderes Kaliber. Es fehlt auch nicht an sympathischen Nebenfiguren.

Kleiner Wermutstropfen: Für ein Verlagsbuch mit Lektorat und Korrektorat enthält das Buch relativ viele orthografische Fehler.

Insgesamt ist „Purpurnacht“ aber eine spannend zu lesende Geschichte, die die Gegebenheiten der Zeit gut einfängt, mit überraschenden Wendungen und harten Schicksalsschlägen punktet und schlussendlich ein zufriedenstellendes Ende bietet. Wer reine Historie sucht, ist eher fehl am Platz, aber auf eine packende Schicksalsreise mit verdientem Happy End kann man sich allemal freuen.

Kerstin at Mittwoch, Juli 15th, 2020 | Filed under: Abenteuer,Carpenter, Tanya,Frauen,Historisch,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Tanya Carpenter
Verlag: Sieben Verlag
ISBN-10: 3940235318
Taschenbuch (groß) 216 Seiten
Persönliche
Wertung:
Serienzuge-hörigkeit: 3. Teil der “Ruf des Blutes”-Serie

 

Spannende Fortsetzung der vielschichtigen Vampirserie „Ruf des Blutes“

Inhalt:

Mysteriöse Mordfälle sorgen für Aufruhr unter der adeligen Gesellschaft Londons. Immer mehr Lords fallen einem Täter zum Opfer, der nicht natürlichen Ursprungs zu sein scheint. Daher bittet der britische Geheimdienst MI5 die Ashera, einen Orden der sich mit Übersinnlichem beschäftigt, um Mithilfe bei der Aufklärung. Die junge Hexe und Vampirin Melissa Ravenwood wird mit dem Fall beauftragt und bekommt Warren Forthys, einen ehrgeizigen Agenten des MI5, zur Seite gestellt. Dieser glaubt an keinen übernatürlichen Täter, kann sich jedoch auch der verführerischen Anziehung von Melissa nicht entziehen, was ihr einige Probleme bereitet.

In Melissas Verlobtem Armand erwacht bei einer leidenschaftlichen Begegnung sein Krafttier, ein wilder Panther. Unfähig diesen zu bändigen, verfällt er immer mehr einer zerstörerischen Eifersucht, indem er keinen Mann mehr in Melissas Nähe duldet. Das Erscheinen seines Erzfeindes Dracon, der auf Anweisung der Vampirkönigin an Melissa gebunden ist, bringt das Fass zum Überlaufen. Als sich auch noch die Crawler, eine minderwertige Vampirrasse, gegen die Menschen erheben, hat Melissa alle Hände voll zu tun, das Rätsel um einen geheimnisvollen Ring, der ihr immer wieder in Visionen erscheint, zu lösen.

Meine Meinung:

Nach „Tochter der Dunkelheit“ und „Engelstränen“ legt Tanya Carpenter hier nun den dritten Teil ihrer dunklen Vampirserie „Ruf des Blutes“ vor. Von unbegrenztem Einfallsreichtum zeugt das Einbinden von Dämonen aus der ägyptischen Mythologie ebenso wie das Erschaffen einer weiteren Vampirrasse bzw. die Erklärung des Ursprunges der Crawler.

Während der im zweiten Teil noch so beherrschend auftretende Vampirlord Lucien nur noch eine Nebenrolle spielt, konzentriert sich die Handlung mehr auf Melissas und Armands Gefühlsleben. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob mir der eingeschlagene Weg der beiden zur Monogamie so richtig gefällt, waren es doch unter anderem die Zügellosigkeit von Carpenters Vampiren, die ihre besondere Faszination ausmachte. Überhaupt sind in diesem Teil weniger Sexszenen vorhanden, dafür wird mehr Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten geboten, was dem Roman gut tut.

Vor allem Melissas Weiterentwicklung ist sehr glaubhaft. Trotzdem sie immer mehr ihr Vampirsein akzeptiert, verliert sie nie ganz ihre Zweifel und Menschlichkeit, was sie immer mehr zur Identifikationsfigur werden lässt. Mit Warren hat die Autorin einen äußerst sympathischen neuen Charakter erschaffen, von dem in den nächsten Bänden hoffentlich noch viel zu lesen sein wird. Ganz besonders gut gefiel mir der Auftritt der Katze Pheodora. Insgesamt hat mir das Lesen dieses dritten Bandes der Reihe mir wieder viel Freude bereitet und ich bin bereits sehr gespannt, wie es mit Melissa und ihren Lieben weitergeht.

Kerstin at Dienstag, Dezember 27th, 2011 | Filed under: Carpenter, Tanya,Fantasy/Paranormal | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Tanya Carpenter
Verlag: Sieben Verlag
ISBN-10: 3940235199
Broschiert: 220 Seiten (als TB ca. 550)
Persönliche
Wertung:
,5
Serienzuge-hörigkeit: 2. Teil der “Ruf des Blutes”-Serie

 

Wenn Engel Blut weinen

Zum Inhalt:

Melissa Ravenwood kommt mit ihrem neuen Dasein als Vampir nur schwer zurecht. Sie kann ihre menschlichen Gefühle und Wertvorstellungen nicht ablegen. Die nötige Stärke, um in der Dunkelheit zu überleben, kann ihr nur Lucien, der Vampirfürst, geben. Daher folgt sie seinem Ruf umgehend, auch wenn ihr die Trennung von ihrem Liebsten und Dunklen Vater Armand schwer fällt. Geraume Zeit schon quälen Melissa Albträume, in denen die Welt in Finsternis versinkt und das Meer sich blutrot färbt. Ein dunkler Dämon aus ihrer Vergangenheit hat einen teuflischen Plan, und nur Melissa kann ihn aufhalten.

Meine Meinung:

Mit „Engelstränen“ setzt Tanya Carpenter den Beginn ihrer Ruf des Blutes-Serie – „Tochter der Dunkelheit“ – nahtlos fort. Spielte im ersten Teil noch Armand als dunkler Verführer von Melissa die männliche Hauptrolle, so nimmt diesen Platz jetzt Lucien ein und füllt ihn voll aus. Er ist ein recht zwiespältiger Charakter mit vielen kleinen Geheimnissen, einerseits eiskalt und mörderisch, andererseits doch immer wieder mit menschlichen Regungen, obwohl er dies nie zugeben würde. Kein Wunder, dass sich Melissa hin und her gerissen fühlt.

Sie selbst hat mich dieses Mal etwas weniger überzeugt, zu wankelmütig, um nicht zu sagen fragwürdig, ist sie in ihren Handlungen. Vor allem ihr Verhalten gegenüber Dracon ist für mich nicht nachvollziehbar, wenn man ihre Vorgeschichte bedenkt. Auch stört mich ein wenig, dass sie sich zu absolut jedem Vampir sexuell hingezogen fühlt und dabei nicht mal vor ihrem eigenen Vater halt macht, der lediglich Vampirblut in sich trägt. Zum Glück hat die Autorin hier an der richtigen Stelle die Handbremse gezogen.

Davon abgesehen gelingt es Tanya Carpenter aber wieder ausgezeichnet eine düstere, erotische Grundstimmung während des gesamten Buches aufrecht zu erhalten. Man bekommt einen tieferen Einblick in die Hierarchien der Vampire und ihre Entstehung, weitere Vampirarten wie die Crawler oder Daywalker treten in Erscheinung. Sexszenen sind maßvoll eingesetzt, wenn auch hier wieder zwischen den Geschlechtern kein Unterschied gemacht wird. Carpenters Vampire sind eben keine Kuschelmonster, sondern leben für ihre Gier nach Blut und die Lust der Vereinigung.

Der Mythos um die Blut weinenden Engel fügt sich sehr schön in das Gesamtgeschehen ein und sorgt zum Ende des Buches durch die immer näher rückende Katastrophe für atemlose Spannung. Ich kann allen Lesern von romantischer Fantasy, die nicht gar zu enge Moralvorstellungen haben, diese Serie nur wärmstens ans Herz legen. Wer einen Ebook-Reader sein eigen nennt, kann die digitale Fassung sogar zu einem äußerst moderaten Preis erwerben (Kindle-Ebook bei Amazon, PDF-Format bei anderen Anbietern).

Kerstin at Freitag, Oktober 14th, 2011 | Filed under: Carpenter, Tanya,Fantasy/Paranormal | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Tanya Carpenter
Verlag: Diana Verlag
ISBN-10: 3453354583
Taschenbuch 576 Seiten
Persönliche
Wertung:
Serienzuge-hörigkeit: 1. Teil der “Ruf des Blutes”-Serie

 

Auftakt einer düster-verführerischen Vampirserie

Inhalt:

Als die junge Hexe Melissa von ihrem Archäologie-Studium nach Hause zurückkehrt, wird sie von ihrer Großmutter Margret Crest hinsichtlich ihrer Talente als Hexe geprüft, denn sie soll einst den Hexenorden als Hohepriesterin übernehmen. Zur gleichen Zeit erhält sie in der Nacht Besuch von dem unwiderstehlichen Vampir Armand de Toulourbet, der sie schon seit Jahren beobachtet. Dieser schürt Zweifel in ihr und beim Durchsuchen der Bibliothek stößt sie auf ein Manuskript mit unglaublichem Inhalt. Melissas Mutter Joana sowie ihre Tante Lilly wurden vom Hexenzirkel der Roten Priesterinnen ermordet, sie selbst nur aufgrund ihrer viel versprechenden Talente verschont. Ihr ganzes bisheriges Leben stellt sich als Lüge heraus. Sie ergreift sofort die Flucht, wird jedoch vom Hexenzirkel ergriffen. Nur ganz knapp gelingt es Armand, sie vor dem Tod auf dem Scheiterhaufen zu bewahren.

Er bringt sie zum Geheimbund der Ashera, wo sie ein neues Zuhause und eine Familie findet. Ihre Ausbildung zur Hexe wird dort vollendet und sie begibt sich auf gefährliche Außeneinsätze, die sie mehr als einmal in tödliche Gefahr bringen. Ein Umstand, den Armand keinesfalls gutheißen kann, denn längst hat er sich unsterblich in Melissa verliebt, die seiner einstigen großen Liebe Madeleine so ähnlich ist. Auch Melissa erliegt sehr schnell seinen Verführungskünsten, doch ist sie bereit, ihm auch in die endlose Dunkelheit zu folgen?

Meine Meinung:

„Tochter der Dunkelheit“ ist der erste Teil der „Ruf des Blutes“-Serie der hessischen Autorin Tanya Carpenter. Da die Serie in diesem Jahr mit dem letzten und sechsten Band ihren Abschluss findet, habe ich mir vorgenommen, alle Romane hintereinander zu lesen. Der erste Teil war mir bereits bekannt und auch jetzt beim zweiten Lesen konnte ich mich der Faszination des Romans nur schwer entziehen.

Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist die Hexe Melissa, die hier im ersten Teil vor den Scherben ihres bisherigen Lebens steht und ihre Vergangenheit Stück für Stück aufarbeiten muss. Anfangs erscheint sie ein wenig naiv in ihrer Handlungsweise, dafür dass sie studiert hat und halb zur Hexe ausgebildet wurde. Auch verfällt sie für meinen Geschmack Armand ein wenig zu schnell. Aber letzten Endes resultiert das aus seiner Unwiderstehlichkeit.

Überhaupt sind die Vampire bei Tanya Carpenter keineswegs weichgespült. Sie sind mächtige Verführer, überirdisch schön, aber auch gnadenlos in der Durchsetzung ihrer Wünsche. Dass sie ihre Leidenschaften, vor allem sexueller Natur, ohne Rücksicht auf die Gefühle anderer und unabhängig vom Geschlecht ausleben, mag nicht jedem Leser gefallen, ich hatte damit kein Problem. Moralische Bedenken sollte man bei der Lektüre dieser Romanreihe gleich zu Anfang über Bord werfen.

Immer wieder bringt sich Melissa in tödliche Gefahr, was den Roman aber auch interessant macht und die Spannung erhöht. Besondere Highlights waren für mich die Beschreibungen des Karnevals von Venedig und der dortigen Friedhofsinsel San Michele, die sehr bildhaft geschildert sind. Die prickelnden erotischen Szenen wirken nie abstoßend und gehen nicht zu sehr ins Detail. Bis zum Schluss gibt es überraschende Eröffnungen, die alles ins rechte Licht rücken. Dennoch bleiben einige Fragen offen, deren Beantwortung sicher in den Folgebänden erfolgt, auf die ich mich bereits sehr freue.

Kerstin at Freitag, August 19th, 2011 | Filed under: Carpenter, Tanya,Fantasy/Paranormal | RSS 2.0 | TB | No Comments
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