Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Category: Liebesroman

 

Autor:

Susan Elizabeth Phillips
Verlag: Blanvalet
ISBN-13: 978-3734103438
Taschenbuch: 510 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Die Liebe in all ihren Facetten macht den Unterschied

Inhalt:

Überwältigt von Trauer nach dem Tod ihres Mannes zieht sich Tess in die Runaway Mountain in Tennessee zurück. Nur wenn sie selbstvergessen tanzt, kann sie für einige Momente ihren Schmerz vergessen. Dies bleibt jedoch nicht unbemerkt und der in der Nähe lebende und die Einsamkeit ebenso suchende Street-Art-Künstler Ian North ist mit der „lauten“ Nachbarin so gar nicht einverstanden. Die Ereignisse überschlagen sich und Tess steht plötzlich als Mutter eines zu früh geborenen Winzlings da, die ihre stetig wachsenden Gefühle für den verschlossenen Ian nicht länger ignorieren kann.

Meine Meinung:

Ich habe längst nicht alle Romane der von ihren Fans liebevoll SEP genannten Autorin gelesen, aber mit denen, die ich kenne, hat sie mich jedes Mal überzeugt. Auch ein persönliches Treffen auf einer Convention mit der sympathischen Frau ist mir in guter Erinnerung geblieben.

„Und wenn sie tanzt“ bietet viel mehr, als man anfangs anhand der Beschreibung vermuten dürfte. Es ist keine locker-leichte Liebesgeschichte, im Gegenteil. Beide Hauptfiguren haben ein ordentliches Päckchen zu tragen, sind in ihrer Seele verletzt und brauchen lange, bis sie begreifen, dass sie einander Heilung sein können.

Sehr schön fand ich, dass die Handlung mal so gar nicht vorhersehbar war, es immer wieder überraschende Wendungen gibt und Emotionen großgeschrieben werden. Es gibt viele Situationen, in denen man richtig mitleidet mit Tess, aber auch lustige Momente. Dazu tragen auch die teilweise recht skurrilen Nebenfiguren bei.

Tess ist, auch wenn sie sich selbst nicht so sieht, eine sehr mutige und taffe Frau mit einem unglaublich großen Herzen. Sie kämpft wie eine Löwin für ihre Überzeugungen, auch wenn sie damit aneckt. Ian bleibt als Charakter ein wenig verschlossener, aber so ist er ja auch angelegt. Letzten Endes bekommt er die Kurve und das ist das Einzige, was zählt.

Das Setting erscheint mir sehr idyllisch und auch sozialkritische Themen fanden ihren Weg ins Buch, ohne groß belehrend zu wirken. Insgesamt eine wirklich schöne, fesselnde Geschichte, in die man richtiggehend abtauchen kann. Die Beziehung der Protagonisten baut sich langsam auf und hat das richtige Maß an Körperlichkeit. Ein Roman, den ich nicht nur SEP-Fans ans Herz legen möchte, sondern jedem Leser, der Geschichten mit Tiefgang mag. Mütter dürften sich besonders angesprochen fühlen.

Kerstin at Samstag, Januar 9th, 2021 | Filed under: Frauen,Liebesroman,Phillips, Susan Elizabeth | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Simona Ahrnstedt
Verlag: Ullstein
ISBN-13: 978-3864931505
Taschenbuch: 448 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Großstadtgirl zieht aufs Land – oder doch nicht?

Zum Inhalt:

Die Welt der Halbinderin Stella liegt in Trümmern. Ihr langjähriger Freund hat sie betrogen und ihren Job ist sie auch los. Im südschwedischen Städtchen Laholm will sie im von ihren Großeltern geerbten Häuschen zu sich finden. Was sie nicht ahnte, es handelt sich lediglich um eine Bruchbude ohne Strom und Wasser. Zum Glück ist da die rettende Hand ihres Nachbarn, des Biobauern Thor, der schon bald einen wichtigen Platz in ihrem Leben einnimmt. Warum also nicht etwas Spaß haben, wenn man die Gefühle außen vor lässt. Doch geht das so einfach? Denn eigentlich ist es ihr Plan, in New York Modedesign zu studieren …

Meine Meinung:

Ich habe verhältnismäßig lange für das Buch gebraucht, denn irgendwie ist der Funke bei mir nicht übergesprungen. Die Story ist wirklich nicht neu, aber es hätte mehr daraus gemacht werden können.

Mit Hauptfigur Stella bin ich gar nicht warmgeworden. Sie ist grenzenlos naiv, widersprüchlich und einfach nicht wirklich sympathisch. Was Thor so toll an ihr fand, außer den offensichtlichen körperlichen Merkmalen, konnte ich nicht nachvollziehen. Er selbst ist eigentlich ganz nett und bestimmt eine Sünde wert. Interessanter sind da tatsächlich einige der Nebenfiguren und vor allem den Tieren gelingt es, sich ins Herz des Lesers zu schleichen.

Die Autorin schneidet tatsächlich einige sehr wichtige Themen wie Homophobie, Mobbing, Feminismus und Nachhaltigkeit an, kratzt dabei aber nur an der Oberfläche. Sie konzentriert sich mehr auf die große Anziehung zwischen Stella und Thor, die dann auch oft in ausgiebigen Liebesszenen endet. Einmal aufeinander eingelassen, können die beiden kaum noch voneinander lassen. Diese Szenen trafen weder meinen Geschmack noch war ich von der Quantität eingenommen.

Alles in allem hat die Autorin einen angenehmen Schreibstil und die Landschaftsbeschreibungen sind wirklich gelungen. Wer eine lockere Liebesgeschichte sucht, in der Sex die Hauptrolle spielt, kommt sicher auf seine Kosten. Mein Geschmack war es nicht so ganz.

Kerstin at Donnerstag, Oktober 22nd, 2020 | Filed under: Ahrnstedt, Simona,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Susanne Rubin
Verlag: Heyne
ISBN-13: 978-3453423862
Taschenbuch: 431 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Drei Generationen Glück und Leid

Zum Inhalt:

Im Norden Deutschlands, vor den Toren von Hamburg, lebt gegen Ende des 19. Jahrhunderts die adlige Familie von Grootenlohe in harmonischer Nachbarschaft mit den Brodersens. Per Zufall stolpert Heinrich von Grootenlohe über ein gut gehütetes Geheimnis von Wilhelm Brodersen und erpresst ihn daraufhin mit seinem Wissen. Ein folgenschwerer Fehler, der die Familien über Generationen belasten wird. Denn auch im Jahr 1952, als zarte Liebesbande sich zwischen den Enkelkindern der Gutsherren entwickeln, scheint es jemanden zu geben, der eine Verbindung beider Familien unbedingt verhindern will.

Meine Meinung:

Oh Mann, was für eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Schon lange hat mich kein Buch mehr so emotional abgeholt wie der neue Roman von Susanne Rubin. In drei Abschnitten (spielend 1898, 1921 und 1952) widmet sich die Autorin den Schicksalen der zwei Familien von Grootenlohe und Brodersen. Absolut fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite lotet sie die Geheimnisse, Missverständnisse und großen Gefühle – Hass genauso wie unendliche Liebe – mit ihrem hochemotionalen Schreibstil aus.

Das Setting, sowohl die idyllischen Gutshöfe als auch Hamburg, ist bildhaft beschrieben und es gibt auch Einblicke in die Pferdezucht. Aber die Hauptrolle spielen ganz klar die Figuren, deren Unterschiedlichkeit großartig herausgearbeitet wurde. Besonders das tragische Schicksal von Jonas, Heinrichs Sohn und Elise, Wilhelms Tochter ging mir sehr zu Herzen. Das Buch bietet viele romantische Momente, die mir ein Lächeln ins Gesicht zauberten, aber auch jede Menge Dramatik, Schockmomente und Schmerz, die mich erschüttert zurück und auch die eine oder andere Träne fließen ließen.

Auf den letzten hundert Seiten entwickelte sich bei mir eine derartige Sogwirkung, dass ich das Buch in einem Rutsch beenden musste. An Schlaf war nicht zu denken, bevor alles aufgeklärt und das teilweise lang verdiente Happy End schwarz auf weiß zu lesen war.

Wer einer bewegenden Familiensaga voller Dramatik und Liebe nicht widerstehen kann, sollte auf keinen Fall an diesem Buch vorbeigehen. Wärmste Leseempfehlung!

Kerstin at Donnerstag, Oktober 8th, 2020 | Filed under: Frauen,Historisch,Liebesroman,Rubin, Susanne,Schomann, Susanne | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Kiri Johansson
Verlag: Heyne
ISBN-13: 978-3453424296
Taschenbuch: 480 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Berührende Liebesgeschichte in den Westfjorden Islands

Zum Inhalt:

Die schüchterne Dänin Isving ist glücklich mit ihrer Entscheidung, nach Island auszuwandern und mit ihrer Schwägern ein B & B zu eröffnen. Sie genießt die wunderbare Natur der Insel, vor allem ihren eigenen Hot Spot und die häufigen Ausritte auf den berühmten Islandpferden. Doch dann verändert eine schreckliche Diagnose ihr gesamtes Leben.

Thór ist ein berühmter Musiker, der eine Auszeit in seiner Heimat nimmt, um Kraft zu schöpfen. Inkognito und auf der Suche nach neuen Ideen landet er in Kópavík, wo ihm Isving so sehr unter die Haut geht, dass er ein paar Monate später wiederkommt. Zarte Liebesbande entwickeln sich. Doch wird diese Liebe das Geheimnis um Isvings Krankheit und Thórs wahre Identität aushalten?

Meine Meinung:

Nach „Islandsommer“ legt Kiri Johansson hier nun ihren zweiten Island-Roman vor. Ein weiteres Mal macht vor allem das Setting Island das Buch zu etwas Besonderem. Bildgewaltig und äußerst detailgetreu beschreibt die Autorin die malerische Landschaft, das raue Klima, aber auch die traditionsverbundenen Einwohner, die das Herz am rechten Fleck tragen. Themen wie Tier- und Klimaschutz fließen dabei nahtlos in die Geschichte ein, ohne aufgesetzt oder belehrend zu wirken.

Isving und Thór sind beide liebenswerte Charaktere, der Rockstar fast einen Tick zu lieb und einfühlsam für sein Vorleben. Hier hätte ich mir ein paar mehr Ecken und Kanten gewünscht. Isving zeigt sich zwar erschüttert über ihre Diagnose, geht dabei aber doch relativ entspannt damit um. Das kann natürlich auch daran liegen, dass die wirklich schlimmen Phasen erst später eintreffen dürften und das Paar bereits vorher relativ konfliktlos sein Happy End findet. Aus diesem Grund würde ich hier mehr als sonst wirklich gern wissen, wie sich ihre Zukunft gestaltet, in persönlicher wie beruflicher Hinsicht.

Kiri Johansson hat einen besonders schönen Schreibstil und so gleiten die Seiten auch ohne größere Dramen sehr wohltuend dahin, ohne dass es je langweilig wird. Eine Geschichte zum Wohlfühlen und eine Kulisse, die sich immer mehr zum Sehnsuchtsziel entwickelt. Für Island-Liebhaber ein Muss, umso mehr, wenn sie einer romantischen Lovestory nicht abgeneigt sind.

Kerstin at Dienstag, August 25th, 2020 | Filed under: Frauen,Johansson, Kiri,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Tanya Carpenter
Verlag: Edel Elements
ASIN: B084WYVTGP
E-Book: 358 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Ein Leben auf der Flucht

Inhalt:

Die junge Angelique Renier könnte glücklicher nicht sein. Pierre, der jüngste Sohn des Comte de Frené, scheint ihre Gefühle zu erwidern und beide planen ein gemeinsames Leben. Doch ausgerechnet Pierres Bruder Jean, der von schwarzer Magie besessen ist, macht dem Paar einen Strich durch die Rechnung. Er beansprucht Angelique, die er für eine Hexe hält, für sich und vergewaltigt sie. Schwanger wendet sie sich hilfesuchend an den Comte, doch der glaubt eher seinem Sohn und macht ihr den Prozess, woraufhin sie mit ihrer Familie sein Land verlassen muss. So ohne Weiteres will Jean sie aber nicht gehen lassen und es kommt zur Katastrophe. Nur Angelique und ihre Mutter können schwer verletzt fliehen. Doch damit beginnt ihre beschwerliche Zukunft erst und ein Schicksalsschlag nach dem anderen trifft die junge Frau. Wird sie ihre große Liebe jemals wiedersehen?

Meine Meinung:

Die Schicksalsreise der Angelique Renier hat mir gut gefallen. Für einen historischen Roman wird auf die Geschichte mit Ausnahme eines Krieges etwas wenig Bezug genommen, aber für mich stand ohnehin eher das Leben des Liebespaares im Mittelpunkt. Die Zeit mit ihren entsprechenden Vorurteilen und Sanktionen gegenüber Frauen im Allgemeinen und Heilerinnen im Speziellen wird auf jeden Fall gut veranschaulicht.

Der Einstieg in den Roman erfolgt recht sanft mit der zart erblühenden Liebe zwischen Angelique und Pierre. Nach ihrer erzwungenen Trennung begleitet der Leser beide auf ihrem weiteren Weg. Pierre, der Angelique tot wähnt, frönt im Krieg seiner Todessehnsucht. Und Angelique trifft wahrhaft ein Schicksalsschlag nach dem anderen, bald mehr, als ein einzelner Mensch ertragen kann. Besonders der letzte ging mir doch sehr ans Herz. Andererseits widerfährt ihr, so schlimm die Vorfälle alle sind, doch auch immer wieder großes Glück in den schwärzesten Stunden.

Ich mochte beide Hauptfiguren, auch wenn sie nicht durch irgendwelche Besonderheiten hervorstechen. Die Antagonisten des Romans, allen voran Jean, haben da schon ein anderes Kaliber. Es fehlt auch nicht an sympathischen Nebenfiguren.

Kleiner Wermutstropfen: Für ein Verlagsbuch mit Lektorat und Korrektorat enthält das Buch relativ viele orthografische Fehler.

Insgesamt ist „Purpurnacht“ aber eine spannend zu lesende Geschichte, die die Gegebenheiten der Zeit gut einfängt, mit überraschenden Wendungen und harten Schicksalsschlägen punktet und schlussendlich ein zufriedenstellendes Ende bietet. Wer reine Historie sucht, ist eher fehl am Platz, aber auf eine packende Schicksalsreise mit verdientem Happy End kann man sich allemal freuen.

Kerstin at Mittwoch, Juli 15th, 2020 | Filed under: Abenteuer,Carpenter, Tanya,Frauen,Historisch,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Sabine Lay
Verlag: Penguin Verlag
ISBN-13: 978-3328103912
Taschenbuch: 414 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Freundschaft forever – auch auf Hawaii?

Inhalt:

Die vier Freundinnen Izzy, Mel, Kerstin und Sarah sind fast nur noch durch ihren Chat „44ever“ verbunden und haben sich länger nicht gesehen. Der Kontakt dort verläuft eher oberflächlich, jede hat ihre kleinen Geheimnisse, die sie nicht teilen mag. Umso überraschender die Einladung von Izzy nach Hawaii, die dort gemeinsam mit den anderen ihren 40. Geburtstag feiern möchte. Nach kurzem Zögern stimmen alle dem Treffen zu, doch wer schließlich fehlt, ist Izzy, die sich immer wieder entschuldigen lässt. Der Rest des Kleeblatts verfällt dem Zauber der Insel und nach und nach brechen die Dämme und lange Verschwiegenes kommt ans Tageslicht. Als Izzy endlich erscheint, ist es für alle ein Schock …

Meine Meinung:

Ich kenne die Autorin schon länger, vor allem durch ihre Hawaii-Romane und hatte daher in etwa eine Ahnung, was mich bei dem Buch erwartet. Sabine Lay hat mich auch diesmal nicht enttäuscht. Wie kaum eine andere versteht sie es, Hawaii zu meinem größten Sehnsuchtsziel zu machen. Bildgewaltig und emotionsgeladen präsentiert sie die Schönheiten dieses Traumsettings. Man merkt der Autorin an, dass sie schon sehr oft vor Ort war und sie beschreibt das so plastisch, dass man meint, diese Reise selbst schon in der Realität unternommen zu haben. Das schöne Cover ist vom Verlag natürlich passend gewählt worden.

Die vier Freundinnen sind sehr unterschiedlich, jedoch spürt man in jeder Zeile ihre innige Verbundenheit. Nach der langen Zeit der Trennung müssen sie erst wieder zusammenwachsen, aber zum Schluss passt schließlich kein Blatt mehr zwischen sie. Es hat mir sehr gefallen, wie sie sich nach und nach geöffnet und ihre Seelen bloßgelegt haben. Die Freundschaft ist das beherrschende Thema, aber auch der Humor und Romantik kommen nicht zu kurz. Und es gibt auch schmerzliche Momente, die richtig ans Eingemachte gehen und mich so manche Träne gekostet haben. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, man muss es lesen. Die liebenswerten Nebencharaktere des Buches sind ein zusätzliches Plus.

Die Perspektive wechselt zwischen Mel, Kerstin und Sarah, wodurch man ihren Gedanken und Gefühlen aus erster Hand folgen kann. Kurze Kapitel verleiten zum ständigen Weiterlesen, aber mich hatte das Buch ohnehin von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen, sodass ich kaum aufhören konnte zu lesen. Es ist die perfekte Lektüre, sich aus dem Alltag wegzuträumen und bietet dennoch emotionale Tiefe, Motivation, über Neuanfänge nachzudenken und vor allem die unbändige Kraft der Freundschaft.

Eine absolute Leseempfehlung, um einfach mal abzuschalten, sich wegzuträumen und mit einem wohligen Gefühl wieder aufzutauchen.

Kerstin at Donnerstag, April 23rd, 2020 | Filed under: Frauen,Landgraeber, Sabine,Lay, Sabine,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Cecelia Ahern
Verlag: Fischer E-Books
ASIN: B07SLY8HD5
E-Book: 423 Seiten (Printausgabe)
Persönliche
Wertung:

 

 

Was ich dir noch sagen möchte

Zum Inhalt:

Als Holly Kennedy vor sieben Jahren viel zu früh ihren Mann und damit die Liebe ihres Lebens durch den Krebs verlor, half ihr seine Idee einer Reihe von Briefen mit bestimmten Aufgaben wieder zurück ins Leben. Inzwischen ist sie gefestigt und hat auch einen neuen Lebenspartner gefunden. Als eine Gruppe Todgeweihter auf ihre Geschichte aufmerksam wird, einen „PS. Ich liebe dich“-Club gründet und um ihre Unterstützung bittet, ist sie ganz und gar nicht begeistert, fürchtet sie doch, wieder in die Zeit der Trauer zurückgezogen zu werden. Doch je mehr sie sich auf die Menschen einlässt, desto größer erachtet sie das Geschenk, das Gerry ihr hinterlassen hat und findet endlich ihren eigenen Sinn im Leben.

Meine Meinung:

Als ich erfuhr, dass mit „Postscript“ eine Fortsetzung von „PS. Ich liebe Dich“ erscheinen soll, war ich einerseits hocherfreut, aber auch skeptisch, da ich mir nicht wirklich vorstellen konnte, was zum Ende einer meiner Lieblingsgeschichten noch kommen könnte. Das Buch, wofür ich überdurchschnittlich lange gebraucht habe, hat mich dann auch zwiegespalten zurückgelassen.

Vielleicht liegt es daran, dass die Lektüre des Buches einfach doch zu lange her ist und mir die Verfilmung, die ich vor allem wegen Gerry Butler über alles liebe, wesentlich präsenter in Erinnerung ist. Auf jeden Fall konnte ich mit Holly und auch dem Rest ihrer Familie nicht mehr richtig warm werden und trotz einiger sehr berührender Szenen hat mich die Story insgesamt doch eher kalt gelassen.

Sehr schön fand ich die Rückblenden in die Zeit mit Gerry, weil mich der Mann damals einfach umgeworfen hat und ihn wiederzutreffen, ein tolles Gefühl war. Besonders auch sein letzter Brief hat mich tief berührt.

Allerdings finde ich dieses ganze Aufleben der Vergangenheit, indem sie sich der Aufgabe stellt, anderen Todgeweihten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, für Holly persönlich nicht so gut, auch wenn sie darin aufzugehen scheint. Doch Gerrys Schatten wird somit wieder übermächtig und ich möchte nicht in der Haut ihres neuen Partners stecken.

Insgesamt muss ich einschätzen, dass es diese Fortsetzung nicht wirklich gebraucht hat. Es war ganz nett zu lesen, konnte mich aber weder so emotional fesseln wie der Vorgänger noch richtig tief berühren.

Kerstin at Sonntag, Januar 5th, 2020 | Filed under: Ahern, Cecelia,Frauen,Liebesroman,Literatur allg. | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Susanne Rubin
Verlag: Heyne
ISBN-13: 978-3453423138
Taschenbuch: 458 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Ergreifendes Familienschicksal einer Kaffeehändlerdynastie

Zum Inhalt:

Im Jahr 1896 lässt sich der Hamburger Kaufmann Paul Magnussen auf einen Deal mit dem Bankier Ferdinand Claasen ein, um sein Unternehmen voranzubringen. Für einen großzügigen Kredit soll er dessen älteste Tochter Amalia heiraten. Doch eigentlich ist es ihre schöne Schwester Helene, für die vom ersten Augenblick an sein Herz höherschlägt.

2018 findet Melina Peters im Nachlass ihrer Großmutter einen Ordner voll mit Informationen über die Familie Magnussen. Sie nimmt es als Zeichen, sich bei dem traditionsreichen Familienunternehmen zu bewerben und wird die persönliche Assistentin des Juniorchefs Leonard Magnussen, für den sie bald mehr empfindet, als gut für sie ist. Wie tief sie jedoch selbst in die Familiengeschichte verstrickt ist, hätte sie sich nie träumen lassen.

Meine Meinung:

Schon lange habe ich mich auf den Roman von Susanne Rubin gefreut, die ich bereits unter ihrem Pseudonym Susanne Schomann sehr zu schätzen gelernt habe. „Die Frau des Kaffeehändlers“ hat einfach alles, was man von einer packenden Familiensaga erwarten darf. Nicht eine Minute habe ich mich bei diesem Buch gelangweilt und sowohl die Ausflüge in die Vergangenheit (1896 und 1945) als auch den Handlungsstrang, der in der Jetztzeit spielt, sehr genossen.

Susanne Rubin hat einen wunderbaren Schreibstil, sehr bildhaft, detailreich, aber auch romantisch. Sie spielt gekonnt mit den Gefühlen der Leser. Ich war einige Male den Tränen nah, die Schicksale der Protagonisten lassen einfach niemanden kalt. Die durchaus verzwickten Familiengeheimnisse werden häppchenweise aufgelöst, sodass die Spannung bis fast zur letzten Seite auf hohem Niveau bleibt. Man will einfach immer weiterlesen und ist regelrecht traurig, dass es dann doch schon vorbei ist.

Man merkt der Autorin ihre Liebe zu ihrer Heimatstadt Hamburg an, aber auch, dass sie zu einer guten Tasse Kaffee nicht Nein sagen würde. Ihre Recherchen zum Kaffeehandel der damaligen Zeit sind unverkennbar.

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, besonders Amalia glänzt als starke und energiegeladene Frau, die ihrer Zeit weit voraus ist und auch unbequeme Wege nicht scheut.

Der Roman hat mich rundum bestens unterhalten und kann Liebhabern von dramatischen Liebesgeschichten mit einer Prise Historie nur empfohlen werden.

Ich freue mich bereits jetzt auf den nächsten Roman der Autorin, der im September 2020 wieder bei Heyne erscheinen wird.

Kerstin at Donnerstag, November 7th, 2019 | Filed under: Historisch,Liebesroman,Rubin, Susanne,Schomann, Susanne | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Jana Voosen
Verlag: Heyne Verlag
ISBN-13: 978-3453423114
Taschenbuch: 349 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Wie viel kann eine Liebe aushalten?

Zum Inhalt:

Der Hamburger „Zeitgeist“-Verlag will eine Sonderausgabe zum Beginn des Zweiten Weltkrieges bringen, der sich zum 80. Mal jährt. Die nach wie vor nicht so ganz ernst genommene Journalistin Marie sieht hier ihre Chance, sich zu profilieren. Ihr Noch-Ehemann Simon weist sie auf eine Anzeige hin, in der das Ehepaar Hansen ihr 79. Ehejubiläum feiert. Das betagte Paar wäre genau der richtige Aufhänger für eine spannende Geschichte, denkt sich Marie und macht sich auf den Weg ins Alte Land.

Klara ist erst 17, als sie von ihrem Jugendfreund Fritz schwanger wird. Um den Skandal möglichst gering zu halten, heiraten die beiden. Ihr Glück währt nicht von langer Dauer, denn der Zweite Weltkrieg bricht an und Fritz muss an die Front. Klara schlägt sich mehr schlecht als recht mit ihrem kleinen Sohn Paul in Hamburg durch. Sie hilft dennoch ihrem älteren Nachbarn, der allerdings ein Geheimnis hegt. Dieses bringt sie in große Gefahr und ihre Ehe ins Wanken.

Meine Meinung:

Ich lese immer wieder gern Geschichten, die zu Kriegszeiten spielen, wo manche Menschen über sich hinausgewachsen sind. Daher hat mich die Buchbeschreibung von „Für immer die Deine“ auch sofort angesprochen. Das Buch hat mir dann letztlich mehr gegeben, als ich mir davon versprochen hatte.

Die dramatische Lebens- und Liebesgeschichte des Ehepaares Hansen zieht den Leser von der ersten Seite an in seinen Bann. Die wenigen glücklichen Zeiten, die die beiden vor Kriegsbeginn miteinander haben, berühren ebenso wie die dann folgenden Entbehrungen, einschneidenden Veränderungen und grausamen Ereignisse. Klara ist nicht ohne Fehler, aber genau das macht sie so authentisch. Bis zuletzt bangt man um die große Liebe der Hansens und auch Marie wird klar, dass Verzeihen einen Großteil zu einer langjährigen Lebensgemeinschaft beiträgt und überträgt es auf ihr eigenes Leben.

Ich war wie Klara beim Lesen hin- und hergerissen zwischen Verantwortung, schlechtem Gewissen, aber auch überbordenden Gefühlen in einer Welt, wo nichts mehr ist, wie es mal war. Jana Voosens Roman hat mich tief bewegt und einmal mehr gewisse Wertevorstellungen überdenken lassen. Uneingeschränkte Empfehlung für Leser tiefgründiger Liebesgeschichten, die einen so schnell nicht loslassen.

Ich danke dem Heyne Verlag herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

Kerstin at Mittwoch, August 28th, 2019 | Filed under: Historisch,Liebesroman,Voosen, Jana | RSS 2.0 | TB | Comments off

Autor:

Kiri Johansson
Verlag: Heyne
ISBN-13: 978-3453423503
Taschenbuch: 384 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

 

Ergreifender Neubeginn auf rauer Insel

Zum Inhalt:

Als Merits Beziehung zerbricht und sie kurzerhand eine neue Wohnung braucht, die in Berlin gar nicht so leicht zu finden ist, nimmt sie spontan das Angebot an, den Sommer über ein Haus in Reykjavik samt Kater zu hüten. Nicht damit gerechnet hat sie, dass es einen weiteren Mitbewohner gibt. Kristján ist von seiner neuen Nachbarin, die sein ruhiges Leben ordentlich durcheinanderwirbelt, anfangs wenig begeistert, hat er doch genug eigene Probleme. Haben die beiden dennoch eine Chance auf eine neue Liebe?

Meine Meinung:

Ich habe mich sehr gefreut, dass unter dem offenen Pseudonym Kiri Johansson seit langer Zeit mal wieder etwas Neues von Jeanine Krock auf dem Buchmarkt erscheint, deren fantastische, magische Romane ich immer sehr gern gelesen habe.

Ganz ohne Magie geht es auch diesmal nicht ab, dafür sorgt schon das sagenumwobene Setting, denn der Glaube an Elfen und Trolle spielt auf Island noch immer eine große Rolle. Überhaupt nimmt die Vulkaninsel mit ihrer wilden Natur einen besonderen Platz im Roman ein. Der Leser erfährt durch die bildhaften Beschreibungen der Autorin sehr viel über Land und Leute, was den Wunsch erweckt, das alles einmal mit eigenen Augen sehen zu wollen.

Das Cover erweckt den Eindruck einer locker-leichten Liebesgeschichte, aber das ist ganz und gar nicht der Fall. Beide Protagonisten haben schweres Gepäck zu tragen und stellen sich nur langsam ihrer Vergangenheit. Sensibel und einfühlsam nimmt Kiri Johansson sich die Zeit, ihre Traumata aufzudecken. Kristján bleibt bis zum Ende etwas undurchsichtig, dafür lernt man Merit, aus deren Sicht auch meist erzählt wird, mit allen Facetten kennen. Wie sie neue Freunde findet, sich wieder ihrem künstlerischen Talent öffnet und schlussendlich auch der Liebe eine neue Chance gibt, ist berührend beschrieben.

Mir hat auch sehr gefallen, dass die Figuren nicht bis zum Ende umeinander herumschleichen, sondern sich, natürlich in gegenseitigem Einverständnis, nehmen, worauf sie Lust haben. Liebenswerte Nebenfiguren tragen ebenfalls zur rundum gelungenen Geschichte bei.

Somit kann ich für diesen tiefgründigen, sehr informativen Roman über einen Neubeginn im Ausland nur meine wärmste Empfehlung aussprechen.

Ich danke dem Heyne Verlag herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

Kerstin at Dienstag, Juli 30th, 2019 | Filed under: Frauen,Johansson, Kiri,Krock, Jeanine,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | Comments off
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