Category: Abenteuer
Autor: |
Yvonne Richter |
Verlag: | Fabulus-Verlag |
ISBN-10: | 3944788289 |
Gebundene Ausgabe | 295 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Kindgerechte Dystopie mit einigen Schwächen
Inhalt:
Es ist nicht leicht, in der Welt der Castingindustrie zu überleben. Neben Geld muss sogar Wohnraum, Nahrung und Kleidung in teilweise hirnrissigen Castings erspielt werden. Lovis findet in Jo und einigen anderen Jugendlichen Gleichgesinnte, die dem System den Kampf ansagen wollen. Nach und nach gelingt es ihnen, das Räderwerk ein wenig ins Stocken zu bringen. Mit weiteren Freunden und auch erwachsenen Helfern gründen sie eine Gemeinschaft, die sie unabhängig vom Castingrummel machen soll. Doch man ist ihnen bereits dicht auf den Fersen.
Meine Meinung:
Als großer Fan der Panem-Trilogie hat mich der Klappentext von „Casting“ sehr angesprochen, da mir diese dystopische Welt, betrachtet man die unzähligen Casting-Formate im TV, gar nicht mal so unrealistisch erschien. Leider konnte mich Yvonne Richter mit ihrem Buch nicht wirklich überzeugen.
Die Grundidee ist sehr originell, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass dieses System tatsächlich funktionieren würde. Allerdings ist das Buch auf eine Leserschaft ab 10 Jahren ausgelegt, die sich über die Hintergrunde und Zusammenhänge wahrscheinlich nicht detailliert den Kopf zerbricht. Ich persönlich hätte mir auch ein paar Informationen erhofft, wie es dazu kommen konnte.
Größtes Manko des Buches ist für mich allerdings die Sprache. Zwar gewöhnt man sich nach einer Weile an die ungewöhnlichen Namen, aber gerade bei den Juroren – u. a. Kroko Flanell, Kami Katze oder Quassel Strippe – ist mir das einfach zu gewollt komisch. Dann gibt es noch weitere Wortfindungen wie Kaltfrisch (Kühlschrank), Redfon (vermutlich Telefon/Handy) und die ganzen Verbindungen mit Cast wie Castidaten, Castrolleure, Castiener u. v. m. Wenn man wie ich die deutsche Sprache liebt, dann rollen sich da wirklich die Fußnägel auf, und auf Dauer nervt es einfach. Die jugendlichen Leser könnten das durchaus witzig finden, bleibt zu hoffen, dass sie es nicht in ihren Sprachgebrauch übernehmen.
Die Figuren sind nicht schlecht gestaltet, eine wirkliche Nähe zu ihnen bekommt man jedoch nicht. Auch komisch, dass sich in dieser Ellenbogengesellschaft, wo jeder ums eigene Überleben kämpfen muss, plötzlich so viele Gleichgesinnte finden und kein Verräter drunter ist. Großgeschrieben wird hier jedoch die Freundschaft, gegenseitige Unterstützung und der Gemeinschaftssinn, was sicher positiv zu bewerten ist.
Es gibt während der Castings ein paar spannende Momente und auch auf das Ende zu, aber insgesamt plätschert die Story eher so vor sich hin. Zu guter Letzt finde ich es auch relativ unrealistisch, dass ein offenbar seit Jahrzehnten etabliertes System durch ein paar kleine Streiche, die fast ausnahmslos gelingen, ins Wanken und schließlich von heut auf morgen aus den Fugen gerät. Die Mitwirkenden der Casting-Industrie wirken allesamt ein wenig trottelig, was es dann schon wieder nachvollziehbar macht, allerdings nicht, wie es so weit kommen konnte.
Ich schwanke bei diesem Buch wirklich sehr bei der Bewertung, da es mich persönlich nicht begeistern konnte. Allerdings für die jungen Leser der Zielgruppe dürfte dieses Abenteuer einer Gruppe enger Freunde mit der einfach zu lesenden Sprache durchaus eine nette Abwechslung sein, daher vergebe ich drei Sterne.
Ich danke dem Fabulus-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Autor: |
Peter Freund |
Verlag: | cbj |
ISBN-10: | 3570153800 |
Klappenbroschur: | 544 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Schatzsuche einmal anders – und fast jeder schaut zu
Zum Inhalt:
Die sechzehnjährige Louisa ist kein Fan von Castingshows. Doch das ausgelobte Preisgeld – 1 Million in Gold – scheint ihr einzige Chance, das Leben ihrer Mutter, die an einem Hirntumor leidet, durch eine teure Therapie zu retten. Nachdem sie bei einem Bootsunfall, für den sie sich die Schuld gibt, bereits ihren Vater verloren hat, ist dies ihr vordringlichstes Ziel. Also nimmt sie an den Castings teil und schafft es tatsächlich unter die letzten zehn Kandidaten. Doch wie zu erwarten, will von denen jeder das Geld und einige würden auch fast alles dafür tun. Ein Albtraum vor laufender Kamera beginnt …
Meine Meinung:
Ich beginne heute mal mit dem äußeren Erscheinungsbild. Das Cover des Buches ist passend zur Geschichte gewählt, erinnert ein wenig an „The 100“, wobei ich die dargestellten Jugendlichen nicht wirklich den Show-Teilnehmern zuordnen konnte. Es weckt aber die Neugier auf ein spannendes Inselabenteuer.
Die gewählte Erzählweise hat sicher Vor- und Nachteile. So wird der Leser gleich am Anfang in eine brenzlige Situation geworfen, die Louisa am 8. Tag auf der Insel erlebt. Das soll sicher Spannung erzeugen, da man die Figuren jedoch so überhaupt nicht kennt, fällt es schon nicht leicht, sich in sie reinzudenken. So geht es dann auch mit ständigen Zeitsprüngen weiter, in denen einmal das aktuelle Geschehen erzählt wird, in der anderen Perspektive dann, wie Louisas Weg zur Castingshow und auf die Insel verläuft. Irgendwann in der Mitte des Buches hat sich beides dann angeglichen und es geht chronologisch weiter. Inzwischen ist aber die Spannung auch so weit aufgebaut, dass man ab diesem Punkt das Buch kaum mehr weglegen mag. Davor gibt es einige Längen und die Sprünge erfordern auch ein sehr aufmerksames Lesen.
Das Buch spielt in einer nahen Zukunft und die Show an sich ist, wenn man sich die aktuelle Fernsehlandschaft ansieht, so abwegig ja nicht. Einmal mehr wird deutlich, wie solche Castings ablaufen, wie interveniert und gesteuert wird, weil nur eines zählt – die Quote und daraus resultierend die Gewinne für die Macher. Teilnehmer werden nicht aufgrund von Können ausgewählt, sondern vorrangig an der Größe des Konfliktpotenzials gemessen, welches die Gruppe im Ganzen ergibt. Das kennt man ja nicht erst seit heute von DSDS, Dschungelcamp und Co. Auch das entsprechend manipuliert und schlussendlich sogar nicht nur sprichwörtlich über Leichen gegangen wird, halte ich für durchaus vorstellbar.
Was mich ein wenig verwundert, selbst für heutige Verhältnisse und erst recht in der Zukunft: Nicht ein einziger der Teilnehmer hat sich offenbar seinen Vertrag durchgelesen, sprich das Kleingedruckte. Sie sind alle dermaßen blauäugig dabei, dass es schon nicht mehr glaubhaft ist. Zudem sind ein Großteil von ihnen noch minderjährig, wo bitte sind da die Eltern einbezogen worden? Diesen Aspekt hat selbst Arno Strobel in seinem „Schlusstakt“ berücksichtigt, woran mich das Buch im Übrigen gar nicht mal so selten erinnert hat. Dass dann noch eine der emotionalsten Szenen der Panem-Reihe fast 1 zu 1 übernommen wurde, hat mich doch sehr gestört.
Handwerklich ist das Buch gut geschrieben und zum Schluss auch extrem spannend, mit überraschenden und wie auch erwarteten Wendungen läuft es auf einen Showdown hinaus, der es wirklich in sich hat. Man merkt dem Autor an, dass er in der Fernsehbranche tätig ist und auch Drehbücher schreibt. Eine Verfilmung könnte ich mir durchaus gut vorstellen. Allerdings fand ich die Opferzahl für einen Jugendroman schon erstaunlich hoch. Und davon abgesehen auch schwer vorstellbar, dass es möglich sein soll, dies komplett zu vertuschen. Denn jeder hat doch irgendwo Angehörige … Hier hinkt es beim Ende doch ein wenig.
Fazit: Wer sich für Casting-Shows und vor allem das Dahinter interessiert, gern Jugendromane mit vielschichtigen Charakteren liest und neugierig auf eine Insel-Schatzsuche ist (ich persönlich wäre ja schon bei den Mathe-Aufgaben grandios gescheitert), dem kann ich „Battle Island“ wirklich empfehlen.
Ich danke dem cbj-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Autor: |
Stephanie Linnhe |
Verlag: | List Taschenbuch Verlag |
ISBN-10: | 354861275X |
Taschenbuch: | 432 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Einmal Urlaub in Cornwall machen
Inhalt:
Die junge Juna Flemming hat sich in den Kopf gesetzt, endlich nach Cornwall zu reisen. Gar nicht so einfach. Als ihre Reisebegleitung wegfällt, bleibt ihr nur eine Busreise, da sie sich nicht zutraut, selbst zu fahren. Wie schon befürchtet, ist sie mit Abstand die Jüngste in einem Bus voller Rentner. Doch das Rosamunde-Pilcher-Land entschädigt sie für vieles und auch ihre Mitreisenden haben so einiges an Überraschungen auf Lager. Zumindest gibt es einen sexy Reisebegleiter, doch bietet der mehr als heiße Luft? Ihre charmante Sitznachbarin Käthe schließt sie auf jeden Fall schnell ins Herz und nach einem eher holprigen Start auch deren Enkel Mads, der per Telefon plötzlich ständig an ihrer Seite zu sein scheint.
Meine Meinung:
Ein wirklich sehr unterhaltsames England-Abenteuer bietet Stephanie Linnhe mit ihrem Roman „Cornwall mit Käthe“ hier dem Leser. Durch den lockeren, humorvollen Schreibstil fliegen die Seiten nur so dahin, gegen Ende wird es sogar richtig gefährlich und damit spannend.
Auch wenn man selbst wahrscheinlich noch nicht das Vergnügen hatte, an so einer Reise teilzunehmen, kann man sich durch die bildhafte Beschreibung der Figuren unheimlich gut in die Protagonistin Juna einfühlen. Diese ist unheimlich sympathisch und hat mich mit ihrem Zwang zu Listen und einer geordneten Welt ein klein wenig an mich erinnert. Man merkt auf jeden Fall, dass sie das Herz auf dem rechten Fleck hat und hinter Fassaden schaut. Zudem ist sie auch selbstironisch und nimmt sich nicht gar so ernst. Käthe ist natürlich der Knaller, so eine Omi würde sich wohl jeder wünschen.
Eine große Hauptrolle spielt im Roman natürlich das Reiseziel England und im Speziellen Cornwall. So hat dann auch die Beschreibung von Stonehenge und vor allem auch St. Ives eine unheimliche Faszination und löst spontanes Reisefieber aus. Ich zumindest hätte große Lust, die Schauplätze mit eigenen Augen zu sehen, wenn auch vielleicht der Rentnerreisebus nicht die erste Wahl wäre.
Natürlich bleibt auch die Liebe nicht ganz außen vor. Die zaghafte Annäherung per Telefon zwischen Juna und Mads ist sehr süß und der Epilog belohnt den Leser mit einem wunderbar romantischen Ende.
Ich möchte daher jedem reiselustigen England-Liebhaber das Buch sehr ans Herz legen, aber auch wer nur ein wenig humorvolle Unterhaltung während des Urlaubs sucht, ist hier keinesfalls fehl am Platz.
Ich danke dem List-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Autor: |
Allison Maruska |
Verlag: | Selfpublishing |
ASIN: | B01EH7M072 |
E-Book: | 266 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Rätselhaftes Erbe
Inhalt:
Vier völlig unterschiedliche Menschen erhalten den Anruf eines Historikers. In ihrem bzw. dem Besitz eines Mitglieds ihrer Familie soll sich der Schlüssel zu einem geheimnisvollen Safe befinden, der kürzlich entdeckt wurde. Dieser wurde ihnen von einem Vorfahren überlassen, der seinerzeit spurlos verschwand. Die Öffnung des Safes soll dokumentiert werden und dazu fliegen die vier nach Virginia. Was sich in dem Safe befindet, ist so ungeheuerlich, dass ihr Leben fortan eine dramatische Wendung nimmt, und es muss davor geschützt werden, in falsche Hände zu geraten.
Meine Meinung:
Da ich früher sehr gern Romane von Dan Brown gelesen habe, war ich gerne bereit, mich mal wieder auf ein Abenteuer mit einem ähnlichen Plot einzulassen. Die Hauptfiguren sind extrem unterschiedlich, was sehr gut dargestellt wurde, finden aber dann irgendwie doch mehr Gemeinsamkeiten, als anfangs zu vermuten war. Durch den Wechsel zwischen den Perspektivpersonen, der im Übrigen klar abgegrenzt wurde, was auch nicht immer selbstverständlich ist, konnte man sich gut in die jeweilige Figur hineinversetzen.
Ohne zu viel verraten zu wollen, fand ich die Idee mit der Nebenwirkung der bewussten Fundsache sehr genial, da sie ja quasi ein gewisses Gleichgewicht wiederherstellt.
Leider konnte ich die Handlungsweise von Sharon in den meisten Teilen nur ansatzweise nachvollziehen. Auch das Ende, das die Beziehung zwischen Michelle und Damien nimmt, kann einen Leser nicht wirklich befriedigen und hat mich ein bisschen traurig gestimmt.
Allerdings bietet das Ende auch großes Potenzial für eine Fortsetzung, da die brisante Entdeckung in den falschen Händen tatsächlich in einer Katastrophe enden könnte. Daher sei es den Vor- wie Nachfahren gewünscht, hier Einfluss nehmen zu können, und ich wäre schon interessiert zu lesen, wie es weitergeht. Von Original her kann ich den Schreibstil nicht beurteilen, aber der Übersetzer – Kay-Viktor Stegemann – hat hier definitiv sehr gute Arbeit geleistet, denn das Buch lässt sich flüssig lesen und nimmt einen schon gefangen.
Fans von Mystery-Thrillern würde ich „Die vierte Nachfahrin“ unbesehen empfehlen, aber auch anderen könnte der Ausflug in ein neues Genre Spaß machen.
Ich danke der Autorin für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Autor: |
M.L. Busch |
Verlag: | Selfpublishing |
ASIN: | B01F0A6ZH6 |
E-Book: | 248 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Zurück auf der Bestmore Academy
Inhalt:
Julian vermisst seine Foxy ganz arg. Diese ist unterwegs, um den Weltmeistertitel im Fechten zu erringen. Ohne sie nervt den jungen Eliteschüler der Bestmore Academy der ganze Schulalltag einfach nur, und nicht mal seine Freunde können ihn aufheitern. Endlich wieder vereint, muss er feststellen, dass Foxys Trainer ein Auge auf sie geworfen hat. Julian kommt aber kaum dazu, das näher zu erforschen, denn die High Skills – eine Gruppe junger Computerfreaks – bekommen ihren ersten offiziellen Auftrag von der Polizei. Dass dieser nicht ganz ungefährlich ist, merken sie spätestens, als eine Leiche gefunden wird, die ihnen wohlbekannt ist.
Meine Meinung:
Endlich geht es weiter mit Julian, Foxy und ihren Freunden von den High Skills. Es handelt sich hier um den zweiten Teil einer auf einem Elite-Internat spielenden Reihe um intelligente junge Menschen, gefährliche Abenteuer und das Kribbeln der ersten Liebe. Er kann auch einzeln gelesen werden, aber um die Entwicklung der Charaktere besser nachzuvollziehen, würde ich schon raten, mit Teil 1 zu beginnen.
Ich muss sagen, dass sich M.L. Busch mit diesem zweiten Teil noch mal gesteigert hat. Die Beziehung zwischen Julian und Foxy intensiviert sich, ohne bis zum Letzten zu gehen, sodass hier noch Raum nach oben ist. Trotzdem sind die beiden als Paar einfach zuckersüß.
Neben einigen äußerst humorvollen Szenen – zu einer Internatsstory gehören einfach auch bitterböse Streiche – geht es diesmal auch spannungsmäßig ordentlich zur Sache. Die Jungs der High Skills geraten gefährlichen Verbrechern ins Visier und das Verbot der Polizei, sich rauszuhalten, wird selbstverständlich umgangen. So wird es regelrecht brenzlig zum Ende hin, was den Puls gehörig in die Höhe treibt.
Mit der neuen Mitschülerin Cassandra kommt eine sehr interessante Figur dazu, die das Gefühlsleben einiger durcheinanderbringt und deren geheime Vergangenheit noch viele Fragen offen lässt. So ist es kein Wunder, dass ich mich schon jetzt auf weitere Abenteuer von der Bestmore Academy freue, die hoffentlich nicht zu lange auf sich warten lassen.
Der Young-Adult-Roman wird sicher vor allem Teenager begeistern, sollte aber auch von älteren Semestern nicht verpasst werden, denn die perfekte Mischung aus Spannung, Liebe und Humor bietet für jedes Alter einen guten Grund zum Abtauchen.
Autor: |
Markus Tillmanns |
Verlag: | Selfpublishing |
ASIN: | B0143GWWIO |
Ebook: | 218 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Vielversprechender Auftakt einer Superhelden-Reihe
Inhalt:
Nick ist ein schüchterner Teenager, der seine Nase am liebsten in Comichefte steckt. Durch seine schmächtige Statur und die extreme Unsportlichkeit gilt er als spinnerter Nerd und wird von seinen Mitschülern permanent gedisst. Erst im neuen Mitschüler Bruce findet er einen Gleichgesinnten. In dessen Garten stürzt zufälligerweise ein Komet und Nick verspeist aus Versehen einen Teil davon. Über Nacht verändert sich sein Leben. Nick wird zum Superheld, der sich auch umgehend gegen einen Superschurken zur Wehr setzen muss. Ein Traum hat sich erfüllt, doch leider gibt es auch ungeahnte Nebenwirkungen, oder wie ist der unbändige Durst nach Blut zu erklären?
Meine Meinung:
Ich muss zugeben, das Lesen dieses Kurzromans war eine Art Experiment für mich, da ich mich immer mal wieder gern mit etwas Neuem befasse. Eigentlich mache ich ja um alles, was mit Superhelden zu tun hat (Batman, Spiderman, Superman) einen großen Bogen, von den X-Men vielleicht mal abgesehen, was aber auch an Wolverine liegen könnte.
Doch Markus Tillmanns gelingt mit „Geburt eines Helden“ ein vielversprechender Auftakt. Er bleibt dabei dem Schema treu, dass ein unscheinbarer Nerd plötzlich zum Superhelden mutiert. Man ist flugs durch und gerade als es so richtig interessant wird, ist das Buch zu Ende, was ich ein wenig schade fand. Aber für Nachschub wurde ja bereits gesorgt.
Die Sympathien fliegen Nick von der ersten Seite an zu, natürlich vor allem, weil man mit einem Mobbing-Opfer von Haus aus Mitleid hat. So unsicher sich Nick nach außen gibt, so clever und abenteuerlustig ist unser Held in seinen Gedanken. Mit Bruce wird ihm ein Partner an die Seite gestellt, von dem man noch nicht viel erfährt.
Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig, er fängt die Sprache der Jugend gut ein und weiß auch mit einigen sehr humorvollen Sprüchen zu punkten. Für Fans des Superhelden-Genres, vor allem jüngeren Jahrgangs, ist das Buch definitiv zu empfehlen. Aber auch ältere Semester könnten durchaus ihren Spaß daran finden und wissen wollen, wie es mit dem „Basaltblitz“ weitergeht, denn die großen Abenteuer stehen ihm wohl noch bevor.
Autor: |
M. L. Busch |
Verlag: | Selfpublishing |
ASIN: | B014Q01ADA |
E-Book: | ca. 196 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Hochspannung an Eliteschule und die erste Liebe
Inhalt:
Nach dem selbst verschuldeten Rausschmiss an der ersten Eliteschule startet Julian einen erneuten Versuch auf der Bestmore Academy – einer Schule für Hochbegabte. Er ist von dem altehrwürdigen Gemäuer, das wie ein Schloss anmutet, ziemlich beeindruckt. Die strengen dort geltenden Regeln sagen ihm dagegen weniger zu. Als er gleich zu Beginn die Bekanntschaft der rothaarigen Foxy macht, die ihm schon bald nicht mehr aus dem Kopf gehen will, gibt er der Schule eine Chance. Neben seinen verrücktspielenden Gefühlen bekommt er es jedoch schon bald mit einem Geheimnis zu tun. Mitschüler, die mit Verletzungen aus dem Nachsitzen kommen, geben ihm Rätsel auf. Julian wäre nicht Julian, wenn er der Sache nicht auf den Grund gehen würde …
Meine Meinung:
Den Lesern der Glücklich-Trilogie der Autorin ist Julian als Sohn von Lanie bereits bestens bekannt. Er handelt sich hier um ein Spin-off im Young Adult-Genre. Aber auch Neueinsteiger werden den gewitzten Teenager, der gekonnt sämtliche Regeln zu umgehen weiß, schnell ins Herz schließen.
Total süß ist es, wie der gar nicht so unerfahrene Junge sich das erste Mal so richtig verliebt. Denn auch Foxy – seine Auserwählte – ist ein unheimlich sympathischer Charakter. Voller Mut, die eigenen Ängste immer öfter überwindend, passt sie einfach perfekt zu ihm. Da auch sie in eigener Perspektive immer mal zu Wort kommt, kann man ihre Gefühle sehr gut nachvollziehen. Ein Wiedersehen gibt es mit dem entzückenden Kater Schrödinger, den Julian natürlich nicht zu Hause lassen konnte.
Eine ganze Weile bleibt Julian und damit der Leser im Ungewissen, was es mit dem mysteriösen Nachsitzen auf sich hat. Das erhöht die Spannung ganz enorm. Auch die Aufklärung ist nicht ganz ohne, und es wird sogar zwischenzeitlich richtig gefährlich für die Protagonisten. Insgesamt eine super gelungene Mischung aus ersten romantischen Gefühlen und der Aufdeckung spannender Geheimnisse, die durch den humorvollen und flüssigen Schreibstil von M. L. Busch zu einem wahren Lesevergnügen – auch für ältere Semester – wird.
Da kann der Leser nur hoffen, dass es bald Nachschub von den High Skills der Bestmore Academy gibt.
Autor: |
Adriana Popescu |
Verlag: | cbj |
ISBN-10: | 3570171493 |
Klappenbroschur: | 315 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Roadtrip durch Italien – erste Liebe inklusive
Zum Inhalt:
Obwohl es nach Italien geht, hat die 16-jährige Paula überhaupt keine Lust auf das Lerncamp in Amalfi, ist es doch nur ein weiterer Meilenstein auf ihrem scheinbar vorgezeichneten Weg zur großen Karriere. Als sie jedoch bei der Abfahrt den attraktiven Lewis kennenlernt, sieht sie das Ganze schon positiver.
An einer Raststätte in Bozen werden die beiden versehentlich vergessen, was Lewis hätte verhindern können. Damit beginnen für Paula die aufregendsten Tage ihres bisherigen Lebens. Gemeinsam mit Lewis, den sie von Stunde zu Stunde hinreißender findet, besucht sie all die bedeutenden Orte, die sie bisher nur von Postkarten her kennt. Ein Abenteuer nimmt seinen Lauf, das beider Leben für immer verändern wird.
Meine Meinung:
Schon seit ihrer ersten Veröffentlichung ist Adriana Popescu eine meiner Lieblingsautorinnen. Da ich die quirlige Autorin auch schon persönlich kennenlernen durfte, war ich natürlich sehr auf ihr erstes Jugendbuch gespannt.
Ich kann ohne Umschweife behaupten, dass Adriana mal wieder einen Haupttreffer gelandet hat. Ihr Buch ist die perfekte Sommerlektüre für alle Teenager, die von der ersten Liebe und dem Abenteuer ihres Lebens träumen, aber auch für jeden junggebliebenen Leser, der sich an diese Zeit gern zurückerinnert. Ich habe beim Lesen tatsächlich an einigen Stellen bedauert, nicht ein wenig später und in einem anderen Teil Deutschlands geboren worden zu sein.
„Ein Sommer und vier Tage“ hat eine unglaubliche Leichtigkeit, ist dabei aber so intensiv und bildhaft, dass man sich förmlich in die Geschichte hineinversetzt fühlt. Paula ist zu Anfang ein ziemlich verunsichertes Mädchen, das stets jedem alles recht machen möchte und dabei ihre eigenen Wünsche zurückstellt. Erst Lewis, der Rebell, der nicht grundlos jeden Tag wie seinen letzten leben möchte, zeigt ihr den für sie richtigen Weg. Sie reift in diesen vier Tagen unglaublich, aber auch bei Lewis hinterlässt sie Eindruck. Sie ergänzen sich einfach gegenseitig perfekt, und so sollte es doch sein bei der ersten großen Liebe.
Bei ihrem Roadtrip durch Italien, wo sie unter anderem Kultstätten in Verona, Bologna, Florenz oder auch Rom besuchen, spürt man nahezu die Liebe der Autorin zu diesem Land, was sie selbst oft bereist hat. Die ganz besonderen Gefühle, die Paula und Lewis an den jeweiligen Orten quasi überrollen, fahren dem Leser direkt unter die Haut. Das Buch bietet nicht nur eine bezaubernde Liebesgeschichte, sondern so viel mehr. Tiefgründigkeit, Nachdenklichkeit, Emotionen. Hach, da möchte man sich glatt selbst noch mal neu verlieben. Per sempre! An nicht wenigen Stellen schossen mir die Tränen in die Augen, was wirklich nicht so häufig vorkommt. Es fehlt nicht an Humor, aber auch eine gefährliche Situation gilt es zu meistern.
Mein Lieblingszitat:
„Mein Herzschlag, wenn du bei mir bist, das könnte gerne der Hit meines Lebens werden.“
Fazit:
Für mich war es einfach ein rundum perfektes Lesevergnügen, mein Sommerbuch des Jahres, und ich kann jedem nur dringend raten, sich dieses auf keinen Fall entgehen zu lassen.
Autor: |
Danielle Stevens |
Verlag: | Mira TB Verlag |
ISBN-10: | 395649170X |
Taschenbuch | 364 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Mutiger Kampf um die große Liebe
Inhalt:
Schwer fällt es der jungen Charlotte von Grünau zu Meersberg nicht, ihr liebloses Zuhause in Deutschland zu verlassen und zu einer arrangierten Heirat nach Chile aufzubrechen. Wobei sie weniger Interesse an ihrem zukünftigen Ehemann hat, als vielmehr den Plan verfolgt, den Spuren ihrer Mutter nachzugehen, die sie vor achtzehn Jahren im Stich gelassen hat und ebenfalls diesen Weg nahm.
Doch während der Schiffsreise begegnet ihr in Gestalt des Maats Leander unerwartet die große Liebe. Für ihn möchte sie mit allen Regeln brechen, ihre gemeinsame Zukunft wird zu ihrem einzigen Ziel. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit den Liebenden, und schließlich findet sich Charlotte in einer Ehe mit einem gewalttätigen und gefühllosen Mann wieder. Besteht noch eine Chance für sie, ihr Glück zu finden?
Meine Meinung:
Der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts spielende Schicksalsroman von Danielle Stevens hat mich wieder sehr begeistert. Das Autorenehepaar schafft es vorzüglich, eine knisternde Atmosphäre aufzubauen und die Spannung reißt zu keiner Zeit während der Geschichte ab. Neben der bedingungslosen Liebe der beiden Hauptprotagonisten, die dem Leser selbstverständlich unmittelbar ins Herz springen, gibt es genug Lügen, Intrigen, Verrat und Gewalt, um ein abwechslungsreiches Lesevergnügen zu bereiten.
Sehr nett fand ich die Assoziation zum Film „Titanic“, die sich am Anfang und in der Schlussszene, womit sich der Kreis schließt, wiederfindet. Neben der dramatischen Story findet der Leser auch Einblick in die Lebensumstände der chilenischen Bevölkerung zur damaligen Zeit ebenso wie in die Geschlechterrollen, und geschickt wird auch eine tatsächlich stattgefundene Naturkatastrophe ins Geschehen eingeflochten.
Eine Verbindung des Titels zum Inhalt konnte ich nicht wirklich feststellen, jedoch finde ich das Cover mit dem Kolibri und den tollen Hibiskusblüten wunderschön.
Wer sich gern in andere Zeiten und zu ungewöhnlichen Schauplätzen verführen lässt, dem kann ich „Im Tal der Kolibris“ uneingeschränkt ans Herz legen. Die mitreißende Liebesgeschichte von Charlotte und Leander wird kaum einen Romantiker kalt lassen.
Autor: |
Laura Newman |
Verlag: | Selfpublishing |
ASIN: | B00JAMKDW4 |
E-Book: | 255 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Serienzuge-hörigkeit: | Band 1 der “Nachtsonne-Chroniken” |
Vielversprechender Auftakt der Nachtsonne-Chroniken
Inhalt:
Mit circa fünftausend anderen Menschen lebt die 17jährige Nova in einem sogenannten HUB, knapp 200 Meter unter der Erde. Die Sonne ist zur Bedrohung für die Erde geworden, ein Leben auf der Erdoberfläche nicht mehr möglich. Ein zufällig aufgeschnapptes Gerücht ändert alles. Sollten sie nicht die letzten Überlebenden sein, gibt es weitere HUBs? Das Wissen wird zur Gefahr und es bleibt Nova und ihren Freunden Jacob, Nume und Marzellus nur die Flucht – hinaus ins Feuerland. Unvorstellbares erwartet sie und neben einer abenteuerlichen Zeit erwartet Nova auch Joaquim, der ihre Gefühle ordentlich durcheinanderbringt.
Meine Meinung:
Ich bin unheimlich froh, durch ein Hangout mit Annika Bühnemann die Autorin Laura Newman kennengelernt zu haben und damit auch ihre Bücher. Denn obwohl ich ein großer Fan von Dystopien bin, schon lange, bevor sie en masse auf den Markt kamen, war sie mir bisher kein Begriff. Im Ergebnis musste ich mir sofort den ersten Band der Nachtsonne-Chroniken besorgen und meine Erwartungen wurden noch übertroffen.
Die Ausgangssituation erinnerte mich ein wenig an „Silo“ von Hugh Howey, wobei ich dort bisher nur die ersten zwei E-Books des gesplitteten ersten Bandes gelesen habe. Unheimlich schnell fand ich mich jedoch in dieser ganz eigenen Geschichte wieder. Die Autorin gelingt es, ohne langes Larifari direkt Spannung aufzubauen, was ich stets sehr begrüße. Diese Spannung bleibt auch das gesamte Buch über auf hohem Niveau, zwischendurch lässt sie den Leser kaum zu Atem kommen aufgrund unerwarteter und schneller Wendungen.
Zwar wird aus Sicht von Nova erzählt, aber auch die Nebenfiguren bekommen durch ihre individuellen Hintergrundgeschichten Format. Ein paar wenige Ungereimtheiten entstanden für mich bei Gefühlen und Empfindungen von Nova, die sie so eigentlich nicht haben dürfte, wenn sie ihr ganzes bisheriges Leben abgeschottet unter der Erde leben musste. Dafür mochte ich die wirklich süße Liebesgeschichte. Da knistert es im wahrsten Sinne des Wortes und es bleibt trotzdem im Rahmen.
Mir gefiel, dass das Szenario mit der sterbenden Sonne durchaus seine Glaubwürdigkeit hat. Andere Sachen, die an X-Men erinnern, worauf ich aber hier vorerst nicht näher eingehen möchte, bedürfen noch einer Erklärung. Ja, es bleiben natürlich einige Fragen offen, aber es ist ja auch der Auftakt einer Trilogie und dies somit ganz normal. Undenkbar, für mich jedenfalls, nun nicht wissen zu wollen, wie es weitergeht.
Eine einfache, flüssige Sprache, die gut zu den Protagonisten passt, die überwiegend im Teenageralter sind, der glaubwürdige dystopische Weltenaufbau sowie die mitreißende Spannung, die einen nicht mehr loslässt, machen das Buch für mich zu einem absoluten Pageturner.