Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Rezension: “Elternabend”

 

Autor:

Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer
ISBN-13: 978-3426284131
Klappen-
broschur
336 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Fitzek kann auch Komödie – humorvoll, aber auch tiefgründig

Zum Inhalt:

Sascha Nebel, ein Kleinkrimineller, sucht sich für einen Autodiebstahl den falschen Ort und die falsche Zeit aus, denn eine junge Frau beginnt plötzlich, den SUV mit einer Baseballkeule zu bearbeiten. Vor der anrückenden Polizei ergreifen sie die Flucht und stranden in einer Fahrgemeinschaft, die auf dem Weg zu einem Elternabend auf einer Insel ist. In Ermangelung von Alternativen geben sie sich als Eltern eines völlig unbekannten Kindes aus und das Chaos nimmt seinen Lauf.

Meine Meinung:

An humorvollen Romanen habe ich von Sebastian Fitzek bisher nur „Schreib oder stirb“ gelesen, mit Co-Autor Micky Beisenherz, den ich auch für den nach meinem Geschmack etwas zu überzogenen Humor verantwortlich machte. Daher wollte ich „Elternabend“, auch nach der überzeugenden Vorstellung des Buches durch Sebastian auf der Leipziger Buchmesse, gern eine Chance geben, was ich keinesfalls bereut habe.

Die erste Hälfte des Buches hat der Humor bei mir auch großartig funktioniert, auch wenn danach irgendwann der Eindruck entstand, dass einige Gags fast zwanghaft eingebaut wurden und die Häufigkeit dann wieder ein Manko darstellte. Dann passierte, womit man bei Fitzek immer rechnen muss und was ich so an ihm liebe. Eine völlig überraschende Wendung, die ich so nicht kommen sah.

Das Buch macht einen Schlenker zu wahrhaft ernsten Themen wie Mobbing, Depressionen und Suizidgedanken. Diese werden vom Autor behutsam und emotional sehr ergreifend in die Story eingebaut. Die Grundstimmung wird eine andere und umso weniger passen nun die Humoreinlagen, die jedoch auch entsprechend abnehmen.

Die Nebenfiguren, speziell die die Verfolgung aufnehmenden Polizisten sowie einige besonders herausstechende Elternpaare, sind herrlich skurril, natürlich extrem überzeichnet, wobei das nicht mal sein muss, ich habe da wenig Erfahrungswerte. Die Hauptcharaktere Sascha und Wilma waren mir beide sehr sympathisch.

Insgesamt hat mich das Buch wunderbar unterhalten, aber auch an einigen Stellen tief berührt. Auch wenn Sebastian Fitzek für mich der Meister des Thrillers ist, bin ich genauso gern bei seinen „Keinthrillern“ mit an Bord.

This entry was posted on Montag, 29. Mai 2023 and is filed under "Fitzek, Sebastian, Humor". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

Comments are closed

Kerstins Bücherreich Besucher: web site traffic statistics