Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Rezension: “Du denkst, du weißt, wer ich bin”

 

Autor:

Em Bailey
Verlag: INK
ISBN-10: 3863960238
Gebundene Ausgabe 346 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Pass auf, mit wem du dich einlässt …

Inhalt:

Früher war Olive neben ihrer Freundin Katie eine der beliebtesten Schülerinnen an ihrer Highschool im kleinen Städtchen Jubilee Park. Doch als der Vater die Familie verlässt, begeht sie einen schlimmen Fehler, und kehrt anschließend völlig verwandelt an die Schule zurück. Einzig ihrer besten Freundin Ami vertraut sie sich noch an. Skeptisch verfolgen sie die Gerüchte über die neue Schülerin Miranda Vaile, die angeblich ihre Eltern umgebracht haben soll. Als das zuerst unscheinbare Mädchen sich an die Klassen-Queen Katie anhängt, sie quasi beginnt zu vereinnahmen und ihr immer ähnlicher wird, beginnt Olive zu recherchieren. Sollte Miranda wirklich ein Shapeshifter und Katie in Gefahr sein? Gleichzeitig muss sie sich damit auseinandersetzen, dass Lachlan, ebenfalls neu an der Schule, in ihr etwas ganz Besonderes zu sehen scheint.

Meine Meinung:

Der erste Jugendroman von Em Bailey bietet spannende Einblicke in das Leben einer Außenseiterin, die zarten Bande einer aufblühenden Liebe ebenso wie gruselige und gefahrvolle Momente, die Herzklopfen verursachen.

Nach einem etwas holprigen Einstieg kann der Leser sehr gut mit der Ich-Erzählerin Olive mitfühlen und wird, vor allem in Szenen mit Miranda, schnell in die geheimnisvolle Grundstimmung des Romans hineingezogen. Die Autorin lässt lange offen, was es mit der Vergangenheit von Olive auf sich hat, und bietet immer wieder mehrere Auslegungsvarianten, sodass sich der Leser selbst ein Bild machen kann. Es gibt überraschende Wendungen und Ereignisse, die einem die Sprache verschlagen.

Die sympathischste Nebenfigur war für mich Lachlan, der trotz aller Gegenwehr nicht aufgibt, zu Olive vorzudringen und ihr seine Gefühle zu offenbaren. Die romantischen Szenen der beiden gehören zu den Highlights des Buches, da sie fast völlig ohne Kitsch auskommen.

Am Ende lässt die Autorin offen, ob es sich bei Mirandas Verhalten um etwas Übernatürliches oder nur ein besonderes Talent handelt, was mir nicht so gut gefallen hat, da es einfach zu viele Widersprüche gibt. Auch hat mir die Entwicklung von Olive im weiteren Verlauf nicht gefallen, macht sie doch genau die gleichen Fehler, die sie anfangs an ihrer ehemaligen Freundin Katie bemängelt hat. Sehr spät erst scheint sie aufzuwachen und die richtigen Konsequenzen zu ziehen.

Trotz dieser Kritikpunkte ist das Buch, welches auch durch ein sehr eindrucksvolles Cover, vor allem unter dem Schutzumschlag, besticht, ein fesselnd zu lesender Jugendthriller, der mit einigen Überraschungen aufwartet.

This entry was posted on Freitag, 10. Februar 2012 and is filed under "All Age/Jugend, Bailey, Em". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. You can leave a response here, or send a trackback from your own site.

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