Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Rezension: “Die Flucht” – Cassia & Ky 02

 

Autor:

Ally Condie
Verlag: Fischer Fjb
ISBN-10: 384142144X
Gebundene Ausgabe 464 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Eine Flucht ins Ungewisse

Inhalt:

Cassia Reyes große Liebe Ky Markham wurde vor aller Augen von der Gesellschaft als Gefangener abgeführt. Sie kennt nur noch ein Ziel – die Wiedervereinigung mit ihm. In Vorbereitung auf ihren späteren Platz in der Hauptstadt der Gesellschaft wird Cassia zu Arbeitseinsätzen in der Provinz Tana geschickt. Für sie die beste Möglichkeit zur Flucht in die Äußeren Provinzen, wo sie Ky vermutet. In der rebellischen Indie findet sie eine Gleichgesinnte und sie stoßen auf ein Lager, in dem sich Ky kurz zuvor noch aufgehalten hat.

Seiner Spur folgend, gelangen sie in die wilden Canyons der Grenzgebiete. Ein entbehrungsreicher Marsch steht ihnen bevor, der sie an die Grenzen der Erschöpfung bringt. Nach einer mühevollen Klettertour stößt Cassia endlich auf ihren Geliebten und den erst 13jährigen Eli. Voneinander unabhängig haben sie aber auch Spuren der so genannten Erhebung entdeckt, einer Rebellion gegen die Gesellschaft.

Cassia und Indie sind Feuer und Flamme und wollen sich dieser anschließen, denn einen Weg zurück gibt es für sie nicht. Ky jedoch, der in seiner Vergangenheit leidvolle Erfahrungen machen musste, weil sein Vater der Erhebung angehört hat, ist dagegen. Das junge Glück droht zu zerbrechen, zumal neue Informationen besagen, dass Cassias Jugendfreund und eigentlich auserwählter Lebenspartner Xander mehr vor ihr verborgen hat, als ihr bewusst war.

Meine Meinung:

Fast ein Jahr mussten die Leser auf die Fortsetzung von Ally Condies internationaler Erfolgsserie, die mit „Die Auswahl“ begann, warten. Man kann diesen Roman auch einzeln lesen, aber für ein stimmigeres Gesamtbild empfiehlt sich die Einhaltung der Trilogie-Reihenfolge. Anders als im ersten Band, wo Cassia wortführend war, wird das Geschehen nunmehr abwechselnd aus Sicht von Cassia und Ky interpretiert. Das Verhalten des bisher stets sehr verschlossen wirkenden Ky wird dadurch besser nachvollziehbar.

An Handlung passiert nicht wirklich viel in diesem Mittelband. Eigentlich wird nur der Canyon durchwandert, anfangs einzeln, nach etwa der Hälfte gemeinsam, wobei beide Protagonisten sehr viel von ihren Gedanken preisgeben. Das wirkt streckenweise schon etwas eintönig, zumal es Action oder gar dramatische Momente kaum gibt. Was mich am ersten Band am meisten fasziniert hat, nämlich der Aufbau und die Strukturen der Gesellschaft, hat hier fast keinen Einfluss. Zwar erfährt man ein wenig über die Anfänge der Gesellschaft, ebenso wie der Erhebung, aber einfach nicht genug.

Obwohl Xander nur einen kurzen Gastauftritt hat, ist er teilweise präsenter als Ky und wie die Entwicklung der Geschichte zeigt, muss man mit ihm im abschließenden Teil auf jeden Fall rechnen. Trotz dieser kleinen Kritikpunkte gelingt es der Autorin wieder sehr einfühlsam die inneren Konflikte der Handelnden dazustellen. Die leisen Töne werden durch die stets sehr passenden Gedichte aufs Treffendste untermalt. Die Erwartungshaltung auf den Abschluss der Trilogie, der leider wieder ein Jahr auf sich warten lässt, bleib unverändert hoch.

This entry was posted on Freitag, 6. April 2012 and is filed under "All Age/Jugend, Condie, Ally, Science Fiction". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. You can leave a response here, or send a trackback from your own site.

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