Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Rezension: “Das Geheimnis der Flamingofrau”

 

Autor:

Laura Lay
Verlag: Eigenpublikation
ASIN:

B007ECZ06G

Format: E-Book (ca. 52 Buchseiten)
Persönliche
Wertung:
,5

 

 

Macht Lust auf mehr

Zum Inhalt:

Der Schriftsteller Leon Walsky hat sich fest vorgenommen, von seiner Kunst leben zu können, ohne Gelegenheitsjobs annehmen zu müssen. Sein neuestes Manuskript ist vielversprechend, jedoch kurz vor Veröffentlichung geht der Verlag pleite und sein Agent schafft es nicht, es woanders unterzubringen. Als Leon nach Verkauf aller Besitztümer außer seines Laptops kurz vor dem Aufgeben ist, bekommt er ein verlockendes Angebot von einer gewissen Tania R. Sie möchte, dass er eine erotische Geschichte für sie schreibt, die sie ihm seitenweise bezahlt. Allerdings darf sie dabei die Richtung bestimmen, den Verlauf vorgeben. Zunächst entrüstet geht er schließlich doch auf das Angebot ein und befindet sich bald in einem Strudel aus Versuchung und Sinnlichkeit.

Meine Meinung:

„Das Geheimnis der Flamingofrau“ bildet den Auftakt einer erotischen Ebook-Reihe, welche die Autorin Laura Lay, die unter anderem Namen auch erfolgreich für Publikumsverlage schreibt, in Eigenregie veröffentlicht.

Es handelt sich um eine Geschichte in der Geschichte, was ich unheimlich gern mag. Ein wenig für Verwirrung stiftet anfangs die Tatsache, dass das erste Kapitel schon Teil der erzählten Geschichte ist und der Leser erst hinterher den Zusammenhang herstellen kann. Dies bietet allerdings einen Überraschungseffekt und ist sicher so beabsichtigt. Ist man nun erst mal drin in der Erzählung wechseln sich die Ebenen sehr stimmig miteinander ab. Sie bauen aufeinander auf und die Cliffhanger am Ende verführen zum sofortigen Weiterlesen. Wer geballte Erotik von Beginn an erwartet, wie es oftmals in erotischen Publikationen der Fall ist, ist mit dieser Novelle fehl am Platz.

Vielmehr gelingt es der Autorin auf sanfte Weise ihren Protagonisten, aber auch den Leser auf eine Reise mitzunehmen, die in einem vorläufigen Höhepunkt, nämlich der Ménage-à-trois zwischen einem eher mittellosen Deutschlehrer, einer Gutsherrin und ihrer schüchternen Gespielin gipfelt. Obwohl es dabei um Dominanz und Unterwerfung geht, ist das Zusammentreffen doch eher sinnlich und romantisch skizziert und kommt gänzlich ohne Gewalt aus.

Die reale Geschichte dagegen steckt voller Geheimnisse, die noch viel Potential für weitere Höhepunkte, in vielerlei Hinsicht, bietet. Ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein, ist der Schriftsteller längst der Versuchung erlegen und es gibt keinen Weg zurück. Ähnlich ergeht es dem Leser, denn am Ende der Erzählung möchte man zu gerne wissen, wie es mit den Figuren weitergeht. Zum Glück ist eine Fortsetzung sehr wahrscheinlich, denn nach Ende der Lektüre hat man doch irgendwie das Gefühl nur den Streusel vom Kuchen gepickt zu haben.

Insgesamt ist „Das Geheimnis der Flamingofrau“ ein prickelnder Start einer hoffentlich lange andauernden Reihe voller sinnlicher Geschichten, die durch das großartige Erzähltalent der Autorin einen besonderen Platz im Genre verdient haben.

This entry was posted on Sonntag, 15. April 2012 and is filed under "Erotik, Lay, Laura". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. You can leave a response here, or send a trackback from your own site.

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