Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Rezension: “Lena Halberg – Paris ‘97”

 

Autor:

Ernest Nybørg
Verlag: Verlag Edition AV
ISBN-10: 3868411259
Taschenbuch 306 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Die schmutzige Seite der Macht

Inhalt:

In der Nacht von Lady Dianas Tod, in Paris 1997, stirbt auch ein engagierter Fotograf, der Lebenspartner der jungen Journalistin Lena Halberg. Sie reist sofort an den Ort des Geschehens, trifft dort jedoch nur auf eine Mauer des Schweigens. Jahre später stößt sie auf ein Indiz, welches die Anwesenheit ihres Freundes bei Dianas Unfall nahelegt. Hat er etwas gesehen, wofür er sterben musste? Die Geschichte lässt sie nicht mehr los und sie dringt immer weiter vor in einen Dschungel aus Korruption und Machtmissbrauch in höchsten Kreisen der Regierung, der sie selbst auf die Abschussliste ihrer Gegner bringt. Nur die schnellstmögliche Veröffentlichung konkreter Beweise kann ihr Leben retten.

Meine Meinung:

„Paris ‘97“ ist der Auftakt einer Trilogie, in der die Journalistin Lena Halberg den Verflechtungen von Politik, Geheimdiensten und Rüstungsindustrie auf die Spur kommt. Aufhänger bildet dabei im ersten Teil der sicher jedem noch allzu präsente tragische Unfalltod von Lady Diana in Paris.

Ohne die allseits gängigen Verschwörungstheorien unnötig zu befruchten, schafft es der Autor Ernest Nybørg hervorragend, eine Geschichte um dieses Ereignis zu spinnen, die sich zu einem rasanten Wettlauf um Leben und Tod steigert. Langeweile kommt in diesem Buch wahrlich nicht auf. Schlag auf Schlag wird der Leser mit neuen Fakten konfrontiert, atemlos muss er miterleben, wie unliebsame Gegner brutal ausgeschaltet werden und sich skrupellose Politiker über sämtliche moralischen Grundwerte hinwegsetzen. Dass hier die Fiktion wahrscheinlich nur einen hauchdünnen Schritt von der Realität entfernt ist, macht das Ganze besonders beklemmend.

Die Figuren sind ausnahmslos sehr plastisch herausgearbeitet, wirken unglaublich lebendig. Allen voran die taffe Heldin, die sich auch in größter Gefahr nicht den Mund verbieten lässt, im Gegensatz zu ihrem duckmäuserischen Freund, dem seine Karriere über alles geht. Ich könnte mir den Stoff sehr gut in der Umsetzung als Film vorstellen.

Politisch Interessierte kommen bei diesem rasanten Thriller auf jeden Fall auf ihre Kosten, aber er sei auch jedem, der spannungsgeladene Lektüre bevorzugt, wärmstens empfohlen. Die Andeutungen im Epilog zu den Anschlägen vom 11. September machen ganz klar Lust auf den zweiten Teil der Trilogie – „New York ‘01“ – der im Frühjahr 2016 im selben Verlag erscheint.

This entry was posted on Sonntag, 17. Januar 2016 and is filed under "Nybørg, Ernest, Thriller/Krimi". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. You can leave a response here, or send a trackback from your own site.

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