Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Rezension: “Auf Samtpfoten durch die Geschichte”

 

Autor:

Die Katze Baba
mit Paul Koudounaris
Verlag: Benevento
ISBN-13: 978-3710901621
Gebundene Ausgabe 288 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Anschauliche Darstellung der Katzen-Historie

Inhalt:

Die Katze ist zumindest in Deutschland, soweit ich weiß, das beliebteste Haustier. Doch wer verfügt schon über umfangreiches Wissen zur Geschichte seines felinen Freundes? Katze Baba schafft hier Abhilfe und führt den Leser durch Jahrtausende aufregendem Miteinander von Mensch und Tier.

Meine Meinung:

Als großer Katzen-Fan hat das Buch sofort mein Interesse geweckt. In meiner Kindheit hatte ich immer Katzen und zuletzt auch über viele Jahre zwei Felltiger, die ich inzwischen nur noch besuchsweise sehe. Über den Weg der Samtpfoten an der Seite des Menschen wollte ich gern mehr erfahren.

Aus der Sicht der Tigerkatze Baba wird in diesem Buch die Geschichte der Katzen aufgerollt, beginnend mit der prähistorischen Wildkatze Felis, über die große Verehrung im Alten Ägypten, den Vormarsch in Asien, das finstere Mittelalter. Wir lernen berühmte Schiffskatzen und weitere kätzische Helden kennen, die bis in die Gegenwart zum Siegeszug des beliebten Stubentigers beigetragen haben. Das alles ist sehr gut recherchiert und mit Bild- und Textmaterial unterlegt. Besonders die Beschreibung, wie im Mittelalter mit Katzen umgegangen wurde, war mir so nicht bekannt und hat mich schwer erschüttert. Ein Grund mehr, religiösen Fanatikern kein Verständnis entgegenzubringen.

Die Texte lassen sich gut lesen und Katze Baba hat einen humorvollen Sprachstil, der immer wieder zum Schmunzeln verführt. Die Ausstattung des Buches ist sehr auserlesen und das Werk somit sein Geld auch wert. Der edle starke Einband, ein Lesebändchen und extrem viele bunte Bilder machen das Buch zu einem wertvollen Geschenk für Katzenfans.

Leider sind ein Großteil der Bilder, nämlich die, wo Katze Baba von seinem Besitzer in mehr als 60 Kostüme gesteckt wird, inklusive Perücken, Brillen und sogar Bärte, für mich das größte Manko des Buches und führen zu einer schlechteren Bewertung, als es der Inhalt eigentlich hergegeben hätte. Am Ende versucht der Co-Autor dann sogar noch, das Ganze schönzureden und unterstellt seiner Katze großes Vergnügen an den Verkleidungen. Wer hat nicht schon mal zum Spaß seiner Katze ein Babymützchen oder Ähnliches aufgesetzt und eine entsprechende Reaktion bekommen? Bei aller Liebe, aber nein, das hat für mich nichts mehr mit artgerecht zu tun und kommt eher Tierquälerei gleich. Viele der Bilder drücken auch genau das aus. Im Vorwort wird sich noch lustig gemacht über Celebrity-Katzen, die mit ihren Possen den Menschen Geld in die Kassen spülen. Keine Katze, die etwas auf sich hält, würde sich für so etwas hergeben. Was genau beweisen dann diese Fotos? Eben, das Gegenteil. Jedes Umblättern war durch diese Fotos ein erneutes Ärgernis für mich, weshalb ich leider keine bessere Beurteilung abgeben kann.

Wer darüber aber hinwegsehen kann und die Fotos vielleicht sogar witzig findet, dem sei aufgrund des informativen Inhalts das Buch ans Herz gelegt.

This entry was posted on Dienstag, 16. Mai 2023 and is filed under "Historisch, Koudounaris, Paul, Tiergeschichten". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

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