Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Rezension: “Wer Wind sät”

 

Autor:

Nele Neuhaus
Verlag: Ullstein
ISBN-10: 3548283519
Taschenbuch 560 Seiten
Persönliche
Wertung:
Serienzuge-hörigkeit: 5. Taunus-Krimi mit den Ermittlern
Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff

Mord und Lügen im Taunus

Zum Inhalt:

Nach einem Urlaub in China kaum auf deutschem Boden gelandet wird Kriminalkommissarin Pia Kirchhoff von ihrem Chef Oliver von Bodenstein an einen Tatort beordert. Im Firmengebäude der WindPro GmbH wird die halb verweste Leiche eines Nachtwächters gefunden. Auf der Suche nach dem Mörder stoßen die Ermittler des K 11 auf eine Bürgerinitiative, die sich gegen die Errichtung eines Windparks im Taunus ausspricht. Dann geschieht ein weiterer brutaler Mord und die Zahl der Verdächtigen wächst ständig. Pia Kirchhoff kämpft gegen ein Konglomerat aus Lügen, Korruption und Hass, wobei ihr der auf Liebespfaden wandelnde Oliver von Bodenstein keine große Hilfe ist.

Meine Meinung:

In „Wer Wind sät“ setzt Erfolgsautorin Nele Neuhaus ihr Ermittler-Duo Kirchhoff und Bodenstein bereits zum fünften Mal gemeinsam auf die Lösung eines Kriminalfalls an. Der Roman ist wie immer mit sehr viel Lokalkolorit ausgeschmückt, man merkt der Autorin ihre Liebe zur Heimat an. Durch ständige Perspektivenwechsel und auch Rückblenden in die Vergangenheit bleibt der Roman stets abwechslungsreich und die Spannung auf ausreichend hohem Niveau. Es werden sehr viele Charaktere mit überwiegend negativen Eigenschaften eingeführt, sodass die Zahl der Verdächtigen schnell wächst. Glaubt man als Leser sich endlich auf einen Täter festlegen zu können, hat Nele Neuhaus doch immer wieder eine überraschende Wendung parat.

Sie packt in ihr mit über 550 Seiten recht umfangreiches Werk Themen wie Missbrauch, Hörigkeit, Massenpanik, Klimaverschwörung und auch eine Geiselnahme, was fast ein wenig viel anmutet. Dennoch ist alles untereinander perfekt verwoben. Auf die Hintergründe der Klimalüge hätte durchaus noch näher eingegangen werden können, schließlich ist der Leser ja auch Verbraucher und somit Leidtragender von politischen Entscheidungen.

Da ich von der Autorin bisher leider nur den Vorgänger „Schneewittchen muss sterben“ kenne, kann ich zu den ersten drei Romanen keinen Vergleich ziehen und so auch die Entwicklung der Ermittlerfiguren nicht recht beurteilen. Auf jeden Fall gelang es Nele Neuhaus mit ihrem vierten Roman noch ein ganzes Stück mehr, mich völlig in die Geschichte zu katapultieren, weswegen ich diesem Werk auch einen Punkt Abzug geben muss, weil einfach diese besondere Sogwirkung fehlte. Dennoch ist der neue Taunus-Krimi allemal eine Empfehlung wert.

This entry was posted on Freitag, 26. August 2011 and is filed under "Neuhaus, Nele, Thriller/Krimi". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. You can leave a response here, or send a trackback from your own site.

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