Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Rezension: “Ankhaba – Aufstieg und Zerfall der Untoten und ein menschliches Ende”

 

Autor:

Gunter Dueck
Verlag: epubli
ASIN:

B007L41KWK

E-Book: 306 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Viel gewollt, aber schlecht umgesetzt

Zum Inhalt:

In einer vielleicht recht nahen Zukunft ist die Dekadenz der Menschen grenzenlos geworden. Mithilfe modernster Bio-Technologien wird der perfekte Mensch geschaffen, immer verrückter sind die Auswüchse zur „Verbesserung“ des Ausgangsmaterials. Martha kann es nicht länger mit ansehen und möchte als Protest Bomben sprechen lassen. Ihr Jugendfreund Brain hilft ihr beim Bau einer Bombe und gemeinsam mit ihren Kindern Anke und Leon sowie ihrem Mann Otto wollen sie zur Probe ein Auto in die Luft jagen.

Jedoch greift der Teufel ins Geschehen ein und Otto kommt unter mysteriösen Umständen ums Leben. Brain will der Sache auf den Grund gehen, findet eine versteckte Höhle und wird von einem Vampir gebissen. Während eines Angriffs auf ihn werden auch Martha, Anke und Leon zu Vampiren, während Brain durch eine Lanze bewegungsunfähig gemacht wird. In den kommenden 100 Jahren baut Leon ein Vampirimperium auf, doch langsam werden die Menschen knapp. Brain, inzwischen wieder auf den Beinen, begibt sich mit Anke und Martha nach Ägypten, um die Ursache allen Übels zu ermitteln. Doch Engel und Teufel haben ihre eigenen Pläne.

Meine Meinung:

Vorab muss ich sagen, dass ich ein Fan von Vampirromanen bin und nicht unbedingt nur von der weichgespülten Sorte a la Edward Cullen. Daher habe ich mich auch auf eine Leserunde bei Lovelybooks für dieses Buch beworben und bekam den Roman als E-Book zur Verfügung gestellt. Nur aus diesem Grund habe ich mich schließlich dazu durchgerungen, es auch zu Ende zu lesen, denn es war für meinen persönlichen Geschmack so ziemlich das Schlechteste, was ich je gelesen habe.

Die erste Variante des E-Books war durch einen Konvertierungsfehler schlicht nicht lesbar, was jedoch dem Autor nicht angelastet werden kann und auch sehr schnell vom Verlag korrigiert wurde. Doch auch in die nun offiziell richtige Fassung schlichen sich zunehmend mehr Druckfehler. Oftmals blieben Sätze einfach unbeendet, Satzzeichen schienen vernachlässigbar, Buchstaben waren vertauscht. Vielleicht bin ich in der Hinsicht ein wenig zu kritisch, weil ich mich selbst gern schon mal als Korrektor betätige, jedoch stört so etwas meinen Lesefluss einfach ganz erheblich.

Ein weiteres Manko war der Satzaufbau. Da beginnen schon mal 10 Sätze hintereinander mit „Er“ plus Verb. Das liest sich einfach langweilig und abgehackt. Manche Formulierungen dagegen schienen völlig unsinnig.

Die Figuren selbst blieben blass, ihre Motivation weitestgehend unverständlich, aber darüber kann ich hinwegsehen. Es gibt den einen oder anderen lichten Moment, wo der Autor es schafft, den Menschen den Spiegel vorzuhalten und seine Botschaft anzubringen. Fantasie kann man ihm auch nicht wirklich absprechen, allerdings wirkt das Ganze wie Stückwerk, ein Wort, welches im Roman selbst eine besondere Bedeutung hat. Zu viel wird hier vereinigt. Von ägyptischer Mythologie über Bibelgeschichte, Ausflüge in Filmklassiker bis hin zu Wirtschaftsstrategien. Das Ganze Wirrwarr um Ka, Ba und Ank ist schwer zu durchschauen. Der Vampirmythos hat eigentlich nur den Sinn, die Langlebigkeit der Menschheit zu gewährleisten.

Zwischendurch gibt es immer wieder Logiklöcher (mal bluten Vampire, mal nicht, mal hört niemand Brains furchtbare Schreie außer Anke, dann wieder soll er ruhiggestellt werden, damit keiner ihn hören kann). Einige fast splatterhafte Beschreibungen waren mir einfach zu viel des Guten, manche Handlungsentwicklungen wie der allein existierende Kopf von Brain hanebüchen und unnötig. Auch das Ende befriedigt mich nicht wirklich. Ein neuer Anfang – okay – Adam und Eva – meinetwegen, obwohl aus zwei Menschen schlicht und einfach rein evolutionsbiologisch keine neue Menschheit entstehen kann, aber was soll die zweite Fortpflanzungsebene, ohne jetzt zu viel verraten zu wollen?

Sorry, hier endet dann wieder mein kurzes Aufflackern von Verständnis. Sicher gibt es auch für diese Art Literatur Leser, die sich begeistern können, mich hat „Ankhaba“ absolut nicht erreicht, weder als Roman noch als modernes Märchen, wie vom Autor bezeichnet.

This entry was posted on Sonntag, 13. Mai 2012 and is filed under "Dueck, Gunter, Fantasy/Paranormal, Science Fiction, Spirituell". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. You can leave a response here, or send a trackback from your own site.

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