Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Rezension: “Kannibal. Jagdrausch”

 

Autor:

Mark Benecke
Verlag: Benevento
ISBN-13: 978-3710901577
Gebundene Ausgabe 197 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Ich hab dich zum Fressen gern …

Inhalt:

Den Berliner Behörden wird ein Koffer mit Knochen gemeldet. Wie sich herausstellt, sind diese menschlichen Ursprungs und wurden offenbar abgeschabt. Das Werk eines Kannibalen? Die Polizei bittet in diesem skurrilen Fall die Privatermittler Bastian Becker und Janina Funke um Mithilfe. Ersterer stürzt sich auch direkt bis zur Selbstaufgabe in den Fall und dringt tief in die Kannibalismus-Szene ein. Dabei verliert er beinahe den Halt und bringt seine Partnerin in tödliche Gefahr.

Meine Meinung:

Mit „Kannibal. Jagdrausch“ liegt nun nach „Viral. Blutrausch“ der 2. Band der Crime-Noir-Reihe von Bestsellerautor und Kriminalbiologe Mark Benecke vor. Obwohl mich Band 1 nicht vollends überzeugen konnte, habe ich die Reihe gern weiterverfolgt.

Die Gestaltung des Buches ist wieder sehr passend zum Inhalt und hochwertig sowie, was immer sehr schön ist, angelehnt an Band 1. Leider hatte auch dieses Buch wieder zu wenige Seiten, um das an sich interessante Themenfeld ausreichend zu würdigen. Ich fand es dieses Mal schon um einiges spannender umgesetzt und auch der kurze, knackige Schreibstil gefällt mir. Die Auflösung kommt ziemlich abrupt und auch nicht wirklich überraschend daher.

Ermittler Becker verliert sich immer mehr in seinen eigenen Dämonen, sodass er mittlerweile nur noch überfordert und unprofessionell statt brillant und genial wirkt. Sein Glück, dass Janina an seiner Seite für den nötigen Ausgleich sorgt.

Handwerklich hätte dem Lektorat/Korrektorat mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden können. Es gibt Sätze, die sich nach wenigen Absätzen komplett wiederholen und auch orthografisch sind so einige Patzer übersehen worden. Zudem mag ich es gar nicht, wenn Figuren abwechselnd mit Vor- oder Nachnamen betitelt werden. Das suggeriert eine größere Zahl an Protagonisten, stiftet nur Verwirrung und behindert den Lesefluss.

Tieferen Einblick in die Kannibalismus-Szene und ihre Auswüchse zu erhalten, war sicher nicht appetitlich, jedoch irgendwo auch faszinierend. Von daher hoffe ich, dass Benecke sich weiter so außergewöhnlichen Tatmotiven widmet und noch mehr seiner beruflichen Kompetenz einbringt.

Einmal mehr bietet dieser Teil der Reihe solide Krimikost, aber reißt einen spannungsmäßig nicht so wirklich vom Hocker.

This entry was posted on Mittwoch, 15. Februar 2023 and is filed under "Benecke, Mark, Thriller/Krimi". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

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