Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Archives: August 2012

 

Autor:

James Patterson
Verlag: Blanvalet
ISBN-10: 3442375851
Taschenbuch 384 Seiten
Persönliche
Wertung:
Serienzuge-
hörigkeit:
Teil 7 – Womens Murder Club
(Club der Ermittlerinnen)
ausgelesen: 15.10.2009 (HC-Ausgabe)

 

Flott zu lesender Thriller mit überraschendem Ende

Inhalt:

Im siebenten Teil der „Women’s Murder Club“-Reihe haben es Lindsay Boxer und ihre Mitstreiterinnen gleich mit zwei Fällen zu tun. Einerseits ist da der spurlos verschwundene, herzkranke Sohn des ehemaligen Gouverneurs von Kalifornien, Michael Campion. Ein anonymer Anruf bringt endlich eine Spur und führt zur Prostituierten Junie Moon. Der zweite Fall, der Lindsay und ihren Partner Rich Conklin in Atem hält, befasst sich mit ungeklärten Bränden in Häusern reicher Ehepaare. Fast anfänglich nur wie Brandstiftung aussieht, entwickelt sich bald zu einer Mordserie, für die es kein Motiv zu geben scheint.

Meine Meinung:

Durch die kurzen Kapitel und den prägnanten Schreibstil von Patterson fliegt man nur so durch das Buch. Der „Women’s Murder Club“ selbst hat diesmal zwar weniger Ermittlungsarbeit zu leisten, jedoch sind dafür Lindsay Boxer und die Anwältin Yuki Castellano stark eingebunden. Letztere setzt ihre Karriere und fast auch ihr Leben aufs Spiel, um das vermeintliche Verbrechen an Michael Campion aufzuklären. Auch in persönlichen Dingen entwickeln sich die Frauen weiter, Lindsay zweifelt sogar zeitweise an ihrer großen Liebe Joe, der endlich zu ihr gezogen ist. Der Brandstiftungs-Fall, teilweise auch aus der Sicht der Täter und damit umso eindringlicher beschrieben, endet in einem furiosen Finale.

Der einen zufriedenen Gesamteindruck hinterlassende Thriller glänzt mit einem überraschenden Ende und macht neugierig auf weitere Fälle des eingespielten Teams.

Kerstin at Donnerstag, August 30th, 2012 | Filed under: Patterson, James,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Ilona Andrews
Verlag: Lyx
ISBN-10: 3802582136

Klappen-
broschur:

320 Seiten
Persönliche
Wertung:

Serienzuge-
hörigkeit:

2. Teil der “Stadt der Finsternis”-Reihe
ausgelesen: 05.08.2009

 

Kate Daniels wird erneut gefordert

Inhalt:

Eine magische Flutwelle, Flair genannt, steht dem permanent zwischen Zeiten der Technik und Magie schwankendem Atlanta bevor. Die Söldnerin Kate Daniels stößt bei einem Auftrag auf die kleine Julie, die auf der Suche nach ihrer Mutter ist. Letztere ist Mitglied in einem Hexenzirkel und hat mit anderen Hexen versehentlich in einem Ritual zwei rivalisierenden Gottheiten Möglichkeiten eröffnet, sich während des Flairs in der realen Welt zu manifestieren. Resultat wäre die Vernichtung der Stadt und ihrer Bewohner, was Kate natürlich verhindern will. Ohne Hilfe geht es nicht und so wendet sie sich an Curran, den Herrn der Gestaltwandler, der sie nur zu gern unterstützt.

Meine Meinung:

Auch im zweiten Teil der vom Autorenpaar Gordon und Ilona Andrews kreierten paranormalen „Stadt der Finsternis“-Serie hat sich Ich-Erzählerin Kate Daniels wieder mit so manchen abenteuerlichen Kreaturen herumzuschlagen. Dabei finden sich sowohl keltische als auch griechische Mythen. Die magischen Besonderheiten dieser paranormalen Welt werden hier besser als noch im ersten Teil erklärt.

Nach zweijähriger Abstinenz täte Kate ein Mann in ihrem Leben sehr wohl gut, jedoch zieht sie von einer blutigen Schlacht in die nächste und entzieht sich auch jeder Art amouröser Verwicklung, um ihre geheimnisvolle Herkunft zu verschleiern. Dennoch ist die Anziehung zwischen ihr und Curran, dem Herrn der Bestien, nicht zu verleugnen. Kates eigenwilliger Humor macht die oft sehr detaillierten Beschreibungen der Kampfszenen erträglich.

Für Leser paranormaler Liebesromane ist das Buch weniger ein Glücksgriff, Freunde von Urban Fantasy werden begeistert sein.

Kerstin at Mittwoch, August 29th, 2012 | Filed under: Andrews, Ilona,Fantasy/Paranormal | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Lois Duncan
Verlag: cbt Verlag
ISBN-10: 3570307972
Taschenbuch 306 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Es sollte doch nur ein Denkzettel sein …

Zum Inhalt:

Mr Griffin ist Lehrer an einer Highschool und verlangt von seinen Schülern absolute Bestleistungen. Dabei geht er nicht zimperlich vor und wird von den meisten gehasst. Die Clique um Mark Kinney beschließt, ihm einen Denkzettel zu verpassen und kidnappt ihn. Doch noch bevor er wieder freigelassen werden kann, stirbt er an den Folgen einer Herzkrankheit. Bei dem Versuch, die Tat zu vertuschen, verstricken sich die Schüler immer tiefer in einem Netz aus Lügen. Mark weiß für jede verzwickte Situation eine Lösung und geht ohne Skrupel über weitere Leichen.

Meine Meinung:

Nach „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ ist „Killing Mr Griffin“ mein zweiter Roman von Lois Duncan und dieser hat es wirklich in sich. Erneut gelingt es der Autorin die einzelnen Charaktere sehr individuell abzugrenzen. Schon als bei Mark vom Anzünden einer Katze die Rede war, hatte er für mich den Stempel des Psychopathen weg und die Berechtigung verloren, in die Kategorie Mensch eingeordnet zu werden. Der weitere Ablauf des Buches sollte dies bestätigen.

Obwohl die Tat an Mr Griffin bis ins letzte Detail und sehr raffiniert geplant war, zeigte sich mal wieder, dass gegen den Zufall auch der beste Plan nichts hilft. Das Buch liest sich durchweg unheimlich spannend und schockiert nicht nur einmal, da man unmittelbar überlegt, wie man selbst in der jeweiligen Situation reagieren würde. Bereits 1978 erschien die Original-Fassung des Romanes, was man ihm jedoch an keiner Stelle anmerkt. Das Thema ist aktuell und brisant wie eh und je.

Von meiner Seite für Liebhaber des Jugendbuch-Thrillers eine absolute Kaufempfehlung.

Dem cbt-Verlag danke ich recht herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

Kerstin at Mittwoch, August 29th, 2012 | Filed under: All Age/Jugend,Duncan, Lois,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | 1 Comment

 

Autor:

Ilona Andrews
Verlag: Lyx
ISBN-10: 3802582144
Klappen-
broschur:
304 Seiten
Persönliche
Wertung:
Serienzuge-
hörigkeit:
1. Teil der “Stadt der Finsternis”-Reihe
ausgelesen: 31.07.2009

 

Actiongeladener Kampf voller Magie

Inhalt:

Kate Daniels kämpft in einer Welt, in der Magie die Technologie besiegt zu haben scheint, als Söldnerin für den, der am besten zahlt, sieht sich aber sonst keiner Partei so richtig zugehörig. Als jedoch ihr Vormund und der beste Freund ihres Vaters Greg ermordet wird, kann sie nicht umhin, seinen Mord aufklären zu wollen und bietet sich daher dem Orden als Unterstützung an. Greg ist jedoch nicht das einzige Opfer, sowohl Gestaltwandler als auch Nekromanten haben Verluste zu beklagen. Eine finstere Macht scheint beide Gruppen gegeneinander aufhetzen zu wollen. Für Kate beginnt eine actionreiche Jagd nach dem Mörder, die sie selbst mehrmals in große Gefahr bringt.

Meine Meinung:

Das Autorenpaar Andrew und Ilona Gordon kreiert mit der von Magie nur so durchdrungenen Welt mit Schwerpunkt in Atlanta etwas wohltuend anderes. Allerdings hat es der Leser anfangs schwer, sich mit den vielen Besonderheiten und aus sämtlichen Mythen entsprungenen Figuren dieser neuen Welt auseinanderzusetzen, da auch nicht alles hinreichend erklärt wird. Ein Glossar mit Begriffserläuterungen, ähnlich wie bei J. R. Ward, hätte dem Buch gut getan.

Die Suche nach dem Mörder wird für Kate zur enormen Herausforderung, gerät sie doch dabei sehr oft in Lebensgefahr. Mit ihrem losen Mundwerk macht sie ohnehin schon brenzlige Situationen noch schlimmer, bringt dabei den Leser aber zum Schmunzeln. Insgesamt ist das Buch sehr düster gehalten, die Kämpfe und deren Auswirkungen werden drastisch und sehr detailreich dargestellt. Leser mit großem Vorstellungsvermögen oder schwachen Mägen sollten manche Stelle einfach überlesen. Auch wird eine sehr deutliche Sprache gesprochen.

Potentielle männliche Gegenparts zur Ich-Erzählerin sind vorhanden, eine romantische Komponente sucht man jedoch vergebens. Erste Anzeichen lassen jedoch auf amouröse Verwicklungen in den nächsten Bänden hoffen. Die Figuren sind allesamt sehr gut charakterisiert und wachsen einem schnell ans Herz. Viele noch offene Fragen zu Kates Vergangenheit und wahren Herkunft verheißen eine für alle Fans der Urban Fantasy vielversprechende Fortsetzung der Reihe.

Kerstin at Dienstag, August 28th, 2012 | Filed under: Andrews, Ilona,Fantasy/Paranormal | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Craig Russell
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN-10: 3404163028
Taschenbuch 416 Seiten
Persönliche
Wertung:
Serienzuge-
hörigkeit:
Jan Fabel-Reihe (Band 3)
ausgelesen: 27.07.2009 (HC-Ausgabe)

 

Jeder hat eine Vergangenheit

Inhalt:

Kaum aus dem Urlaub zurückgekehrt erwartet Hauptkommissar Fabel ein grauenhafter Mordschauplatz. Die Besonderheit – das Opfer wurde skalpiert, sein Skalp rot eingefärbt und deutlich zur Schau gestellt. Was will der Mörder damit ausdrücken? Schon sehr bald folgt ein weiteres Opfer und die Lösung der Frage könnte in der gemeinsamen politischen Vergangenheit liegen.

Meine Meinung:

Mit dem 3. Teil der Jan Fabel-Reihe gelingt dem Autor meiner Meinung nach ein schlüssiger Thriller, der das Niveau der Vorgänger halten kann. Neueinsteiger sollten keine Probleme haben, auch wenn Fälle bzw. Figuren aus dem ersten Band der Reihe („Blutadler“) angerissen werden. Dennoch ist es natürlich schöner, der Entwicklung der bereits eingeführten Charaktere, von Fabel selbst und seines Teams folgen zu können.

Man merkt Craig Russell wieder einmal seine Liebe zur Stadt Hamburg an, allerdings werden wohl nur Einheimische die ausführlichen örtlichen Beschreibungen richtig würdigen können. Der Autor wirft Fragen über Reinkarnation auf, die den einzelnen Leser doch nachdenklich machen könnten. Ich persönlich fand den politischen Bezug zur RAF und anderen Terror-Gruppen sehr interessant, ebenso wie das Zwischenspiel mit einem Mumienfund aus dem 2. Weltkrieg, obwohl der ansonsten nichts mit dem Buch zu tun hatte.

Da einige Abschnitte aus der Sicht des Täters geschrieben sind, ist man näher am Geschehen dran und versteht seine Motivation, während die Polizei noch lange im Dunkeln tappt. Dennoch versteht es der Autor die Spannung bis zu einem doch überraschenden Ende zu halten und sogar kontinuierlich zu steigern.

Noch lose Fäden aus Teil 1 schreien nach einer Fortsetzung und da es bereits einen weiteren Fabel-Roman gibt, welcher in Köln spielt, ist wohl davon auszugehen, dass Jan Fabel seinen Plan, den Job zu kündigen, doch nicht ausgeführt hat.

Kerstin at Montag, August 27th, 2012 | Filed under: Russell, Craig,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Michelle Raven
Verlag: Lyx
ISBN-10: 3802582225
Taschenbuch 512 Seiten
Persönliche
Wertung:
Serienzuge-
hörigkeit:
Ghostwalker – Band 1
ausgelesen: 26.07.2009

 

Auch im paranormalen Genre ein Stern am Horizont

Inhalt:

Nach einem Skandal ist die Journalistin Marisa Perez gezwungen, sich in die Einsamkeit der kalifornischen Berge zurückzuziehen. Eines Nachts findet sie auf ihrer Terrasse einen verletzten und vor allem nackten Mann vor. Sie zögert nicht, ihm zu helfen und als am nächsten Tag die Polizei bei ihr erscheint, weil in der Nachbarschaft ein Mord verübt wurde, verschweigt sie seine Anwesenheit. Kurz darauf ist sie gezwungen mit Coyle zu fliehen und ihr eröffnet sich eine Welt, von der sie nicht zu träumen gewagt hätte.

Meine Meinung:

Die bereits durch ihre mitreißenden Romantic Suspense-Thriller bekannte Autorin begibt sich mit diesem Roman auf neue, paranormale Pfade. Dies gelingt ihr wie erwartet ausnehmend gut. Dass die Autorin Nalini Singh ihr Inspiration und Motivation war, lässt sich nicht ganz verbergen, jedoch schafft Michelle Raven es, eine ganz eigene faszinierende Welt zu erschaffen. Durch gekonnte Landschafts- und Naturbeschreibungen fühlt sich der Leser quasi hineinversetzt in den Lebensraum der Gestaltwandler-Familie.

Die Charaktere aller Figuren sind wunderbar herausgearbeitet. Für mich immer wieder besonders überzeugend ist die Fähigkeit von M. Raven die zwischenmenschlichen Empfindungen darzustellen. Sie findet einfach die richtigen Worte, sodass man mit allen Protagonisten mitfühlt und –leidet. Die erotischen Szenen empfand ich als genau dosiert. Die ersten Erfahrungen so ausführlich und intensiv, dass man nicht umhin konnte, selbst ein wohliges Kribbeln zu verspüren. Der Rest dann nur angedeutet und viel Platz für die eigene Fantasie lassend. Besonders die Massage im Wald wird wohl einigen Lesern längere Zeit in Erinnerung bleiben.

Der zweite Handlungsstrang war für mich ein Muss für die Dynamik des Romans und überhaupt die Motivation und Zerrissenheit des Charakters von Coyle, denn vor allem die Sorge um den entführten Bowen treibt ihn an und lässt ihn immer wieder seine eigenen Gefühle gegenüber Marisa zurückstellen.

Die letzten 100 Seiten fliegen nur so dahin, da die Spannung kontinuierlich seinem Höhepunkt entgegenschreitet. Die anfänglich etwas behutsamere und ausführliche Einführung in die Welt der Berglöwen-Gestaltwandler tut dem Roman gut und eröffnet auch dadurch unzählige Möglichkeiten für Fortsetzungen. Sowohl die weitere Wandler-Spezies der Adler als auch die vielen interessanten Nebenfiguren machen die Spannung fast unerträglich, wer die Hauptfiguren in den folgenden bereits angekündigten Bänden der Reihe sind.

In mir bleibt nur ein Wunsch offen, mögen der Autorin die Ideen für noch viele Fortsetzungen nicht ausgehen. Weiter so, Michelle!

Kerstin at Samstag, August 25th, 2012 | Filed under: Fantasy/Paranormal,Raven, Michelle | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Sofie Cramer
Verlag: rororo
ISBN-10: 3499257742
Taschenbuch 413 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

 

Liebeserklärung an die Lüneburger Heide

Inhalt:

Kati Weidemann hat nach einem tragischen Unglücksfall vor über zehn Jahren ihrer alten Heimat in der Lüneburger Heide den Rücken gekehrt. Der gesundheitliche Zustand ihres Vaters, der nach einem Magendurchbruch ins Koma versetzt werden musste, zwingt sie aus Hamburg zurückzukehren, denn ihre betagte Großmutter und die Stiefmutter sind kurz vor der Hauptsaison im familiär betriebenen Gasthof dringend auf ihre Hilfe angewiesen.

Sie muss feststellen, wie sehr sie die Heimat vermisst hat, aber auch am Familienbetrieb hat der Zahn der Zeit genagt. Veränderungen sind dringend nötig und schon bald wird Katis bisheriges Leben vollkommen auf den Kopf gestellt. Sie muss sich ihrer Vergangenheit stellen, erst recht, als ihr der Mann begegnet, den sie für den schlimmsten Verlust ihres Lebens verantwortlich macht …

Meine Meinung:

In „Der Himmel über der Heide“ spielt bei Sofie Cramer erstmals eine Region die größte Hauptrolle. Mit unglaublich viel Detailreichtum weiß sie ihre eigene Heimat – die Lüneburger Heide – ins rechte Licht zu setzen. Wer aus der Region kommt, wird sicher begeistert in den Beschreibungen schwelgen. Mir persönlich war dies alles ein bisschen zu viel Lokalkolorit, hatte man doch streckenweise den Eindruck, einen Reiseführer zu lesen. Einige Informationen, wie etwa, warum Heidschnucken heißen wie sie heißen, waren durchaus interessant, aber jeden Pflasterstein, jede Pflanze und die typische Bauweise muss ich dann doch nicht erläutert bekommen.

Das darum gestrickte Familiendrama erinnerte äußerst stark an ähnliche Geschichten, wie man sie von Rosamunde Pilcher oder auch Inga Lindström kennt, nur dass das Setting sich halt in Deutschland befindet. Da gibt es das Familiendrama, die Tochter, die zurückkehrt und alles wieder ins rechte Lot bringt, dazwischen ein paar Schwierigkeiten, die sich dann am Ende in Wohlgefallen auflösen.

Von den Figuren sind noch die ewig schuftende Großmutter (eigentlich Wahnsinn mit über 80), der tollpatschige Aushilfskoch Pit und die beste Freundin von Kati namens Flo die sympathischsten. Kati selbst erscheint reichlich selbstgerecht und lässt kaum eine andere Meinung gelten. Ihr schwieriges Verhältnis zur Stiefmutter kommt sicher nicht von ungefähr. Insgesamt erscheint die Story reichlich vorhersehbar, ich konnte mir quasi schon nach dem ersten Kapitel eine Vorstellung machen, wie alles ausgeht.

Äußerst positiv zu erwähnen, sind die heidetypischen Gerichte, die sich im Anhang finden. Die klingen durchweg lecker und ich werde sicher einiges davon mal ausprobieren. Wer heimatverbunden ist, gern Landschaftsbeschreibungen liest und eine seichte Lektüre für den Sommer ohne großen Anspruch sucht, ist mit diesem Roman durchaus gut bedient. Mir fehlte einfach ein bisschen die Spannung in diesem trotz allem unterhaltsamen und flüssig lesbaren Buch.

Kerstin at Donnerstag, August 23rd, 2012 | Filed under: Cramer, Sofie,Frauen,Liebesroman,Literatur allg. | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Val McDermid
Verlag: Knaur
ISBN-10: 3426504464
Taschenbuch: 544 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5
ausgelesen: 09.07.2009 (HC-Ausgabe)

 

Spannender Kriminalfall mit schottischer Geschichte verquickt

Inhalt:

Misha Prentice meldet ihren Vater als vermisst. Das Erstaunliche allerdings ist, dass er bereits seit mehr als 20 Jahren verschwunden ist. Ihr Sohn leidet an Leukämie und eine Knochenmarkspende ihres Vaters scheint seine einzige Hoffnung zu sein. Sofort werden die Ermittlungen aufgenommen, führen jedoch zu immer mehr Fragen.

Gleichzeitig stößt die Reporterin Bel Richmond in Italien auf ein Indiz zu einem spektakulären Entführungsfall. Im Jahr 1985 verstarb bei der Lösegeldübergabe die Tochter eines der reichsten Männer Schottlands. Ihr kleiner Sohn blieb verschwunden. Sir Brodie setzt alles daran, ihn zu finden und finanziert Bel ihre Recherche.

DI Karen Pirie bekommt am Ende beide Fälle auf den Tisch und stürzt sich sofort in die Suche nach der dramatischen Wahrheit.

Meine Meinung:

In diesem spannenden Kriminalpuzzle begibt sich Val McDermid im Gegensatz zu ihren blutrünstigeren Thrillern auf leisen Sohlen in ihre eigene Vergangenheit. So bekommt der Leser eine Menge Informationen zu den schlimmen Bergarbeiterstreiks der 80iger Jahre in Schottland und der daraus resultierenden Armut. Auch mit Kritik an der „Eisernen Lady“, Margaret Thatcher, wird nicht gespart.

Beide Handlungsstränge laufen parallel und werden jeweils durch Rückblenden in die konkrete Vergangenheit lebendig untermalt. Dabei versteht die Autorin es hervorragend, stets die Spannung absolut am Limit zu halten. Wird es gerade so richtig interessant, folgt erneut ein Perspektivenwechsel. Natürlich ahnt der geübte Krimileser schon bald einen Zusammenhang zwischen beiden Fällen, aber die Aufdeckung der tatsächlichen Hintergründe bleibt bis zum rasanten Schluss offen, da auch meisterhaft immer wieder falsche Spuren gelegt werden.

Insgesamt ein sehr empfehlenswerter Kriminalroman für Leser, denen psychologische Fallstricke wichtiger sind als Serienmörder mit einer Unzahl von Leichen.

Kerstin at Mittwoch, August 22nd, 2012 | Filed under: McDermid, Val,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Kika
Verlag: Schenk
ISBN-10: 3939337595
Taschenbuch 160 Seiten
Persönliche
Wertung:
ausgelesen: 25.06.2009

 

Eine SMS verändert alles

Inhalt:

Wegen einem Jobangebot beschließen Nicolas Eltern aus heiterem Himmel von Berlin nach Frankfurt zu ziehen. Sie wird dadurch von ihrer besten Freundin Eyleen getrennt und auch die gerade sich anbahnende Liebe zu Marko verläuft im Sande. In Frankfurt findet Nicola einfach alles trostlos und vor allem ihre Eltern scheinen sich von cool zu meganervig verändert zu haben. Eine geheimnisvolle SMS mit einem Hilferuf verändert jedoch alles …

Meine Meinung:

Die 13jährige Ich-Erzählerin macht sehr schnell und nachvollziehbar deutlich, was sie vom Umzug ins öde Frankfurt hält. Das Buch liest sich flott und locker weg und richtet sich vornehmlich an junge Mädchen, die auf dem Höhepunkt der Pubertät nicht so recht mit ihren Gefühlen umzugehen wissen. Es ist anzunehmen, dass die Autorin selbst eine Tochter im Teenageralter hat, stellt sie doch die Gefühlswelt von Nicola sehr überzeugend dar. Auch für erwachsene Leser ist die Lektüre zu empfehlen, um die manchmal doch schwer nachvollziehbaren Reaktionen von Teenagern besser verstehen zu können.

Die Handlung wird stetig vorangetrieben und erreicht mit der Auflösung der Hilfsbotschaft viele Spannungsmomente und auch einen ernsten Hintergrund. Ein wenig altklug kam mir der kleine Bruder mit seinen 4 Jahren daher. Die Chats zwischen Nicola und ihrer Freundin sind sicher realitätsnah dargestellt, aber mal abgesehen von gängigen Abkürzungen werden da auch bewusst Fehler eingebaut, die einer immer größeren Vergewaltigung der deutschen Sprache Tür und Tor öffnen. Es geht auch anders, wie ich schon am eigenen Leib erfahren durfte.

Generell ist dem Lektorat ein kleiner Vorwurf zu machen, denn es gibt so einige Fehler im Buch und warum „warum“ mitten im Satz groß geschrieben werden muss, kann ich nach wie vor nicht nachvollziehen.

Insgesamt jedoch ein netter Jugendroman, der moderne Technik, erste Liebe und spannende Abenteuer beinhaltet. Für junge Mädchen wirklich zu empfehlen.

Kerstin at Dienstag, August 21st, 2012 | Filed under: All Age/Jugend,Kika | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Jodi Picoult
Verlag:

Bastei Lübbe

ISBN-10:

3431038573

Gebundene Ausgabe 571 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

Brisantes Thema packend umgesetzt

Zum Inhalt:

Max und Zoe Baxter sind nach mehreren erfolglosen Versuchen endlich dabei, ein Baby zu bekommen. Doch es kommt erneut zu Komplikationen und schließlich einer Totgeburt. Zoe will trotz schwerer gesundheitlicher Probleme ihren Traum nicht aufgeben, Max jedoch entscheidet sich dagegen und reicht die Scheidung ein. Während eines Unfalls unter Alkoholeinfluss hat er eine Erscheinung und findet zu Gott. Zoe stürzt sich dagegen voll in ihre Arbeit als Musiktherapeutin, wo ihr häufig die lebenslustige Vanessa begegnet.

Bald muss sie erkennen, dass sie mehr als Freundschaft für sie empfindet. Beide verlieben sich, heiraten und wollen ihre Beziehung mit einem Baby krönen. Was läge näher, als die noch eingefrorenen Embryonen aus Zoes Ehe mit Max für Vanessa zu verwenden, da sie selbst aufgrund einer Totaloperation nicht mehr schwanger werden kann? Doch Max muss seine Zustimmung geben. Sein neuer Glaube steht dem entgegen. Viel lieber würde er die Embryonen seinem Bruder Reid und dessen Frau Liddy spenden, die ebenfalls schon lange einen Kinderwunsch hegen. Es kommt zum erbitterten Prozess, wobei beide Parteien sich nichts schenken. Kann es überhaupt ein Happy End geben?

Meine Meinung:

In ihrem neuen Roman greift Jodi Picoult wie gewohnt ein vor allen in den USA sehr brisantes Thema auf. Die Rechte homosexueller Paare sind dort wohl noch wesentlich eingeschränkter als hier in Deutschland, wo auch, schon wegen der Verfahrensweise mit Embryonen, ein solcher Prozess wie hier im Buch undenkbar wäre. Um es besonders dramatisch zu machen, stellt sie den zwei liebenden Frauen den Ex-Mann gegenüber, welcher über nicht gerade viel Rückgrat verfügt, und sich deshalb sehr leicht von einer erzkonservativen Glaubensgemeinschaft hat vor den Karren spannen lassen.

Im ersten Viertel des Buches wird dem Leser einiges zum Verdauen gegeben und die vielen Schicksalsschläge erscheinen etwas zu geballt. Im weiteren Verlauf bekommt man einen guten Einblick in die Arbeit einer Musiktherapeutin und die Autorin hat dazu sogar einen eigenen Soundtrack zum Buch entwickelt (Texte von ihr und Gesang durch Ellen Wilber), der auf ihrer Homepage anzuhören ist. Die Musik ist sicher nicht jedermanns Geschmack, aber schon eine tolle Idee.

Der Roman findet seinen Höhepunkt mit dem Prozess und dem Kampf um die eingefrorenen Embryonen. Hier glänzen die manchmal ein wenig übertrieben lustig wirkende Anwältin der Frauen und der so typische karrierebewusste Anwalt ohne Skrupel von Max. Von den Hauptfiguren habe ich neben Zoe auch Vanessa ins Herz geschlossen. Als Nebenfigur möchte ich vor allem Zoes Mutter sehr positiv hervorheben, die absolut loyal hinter ihr steht.

Durch die abwechselnde Erzählweise aus der Ich-Perspektive von Zoe, Max und Vanessa bekommt der Leser einen sehr guten Eindruck in deren jeweilige Gefühlswelt, vor allem auch durch Rückblicke in die Vergangenheit. Ich fand auch toll, dass im Prozess beide Parteien ausgiebig zu Wort kamen und ihre Sichtweise darstellen konnten. Der Leser mag nun selber entscheiden, welcher Seite er sich mehr zugehörig fühlt.

Mit bis zum Ende immer wieder überraschenden Wendungen fesselt Jodi Picoult ihre Leser und schafft es gleichzeitig ein Plädoyer für Gerechtigkeit und Toleranz abzugeben. Weil es mir am Ende alles ein bisschen zu schnell ging und für mich wichtige Fragen leider ungeklärt blieben, gebe ich einen halben Punkt Abzug und damit 4,5 Sterne für diesen gelungenen Roman von Jodi Picoult.

Kerstin at Montag, August 20th, 2012 | Filed under: Frauen,Literatur allg.,Picoult, Jodi | RSS 2.0 | TB | No Comments
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