Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Archives: Mai 2019

 

Autor:

Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer
ISBN-13: 978-3426277829
Gebundene Ausgabe 254 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Was ist es, das im Leben zählt?

 

Zum Inhalt:

Ein Kompass für das große Abenteuer namens Leben – so der Untertitel des neuen Buches von Bestsellerautor Sebastian Fitzek. Diesmal kein Thriller, sondern ein Ratgeber für seine noch sehr jungen Kinder, um sie auf ihrem Lebensweg zu unterstützen. Und da dieses Buch nicht als Vermächtnis beim Notar hinterlegt, sondern der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wurde, auch ein Buch für alle, die manchmal zweifeln, einen Sinn in ihrem Dasein suchen und vielleicht vom Weg abgekommen sind.

Meine Meinung:

Zugegeben, ich bin ein großer Fitzek-Fan, zwar nicht der ersten Stunde, aber schon recht lange. Von diesem, seinem neuesten Werk erfuhr ich, als er es in einer Talkshow vorstellte. Was dort darüber erzählt wurde und gewisse Auszüge haben in mir schnell den Wunsch geweckt, es lesen zu wollen und schon bald bekam ich es auch geschenkt.

So gern ich seine Thriller lese, dieses, sein wohl persönlichstes Buch, hat mich mehr als alle zuvor beeindruckt. Ich bin ein Mensch mit geringem Selbstwertgefühl, der oft zweifelt, eigentlich ständig auf der Suche nach einem Sinn ist. Zu neunzig Prozent gibt mir dieser Ratgeber tatsächlich Antworten auf meine Fragen, ich muss sie nur noch verinnerlichen und danach leben. Dafür danke ich Sebastian wirklich sehr.

Am liebsten hätte ich mit Lineal und Textmarker gearbeitet, so viele kluge Worte und Thesen enthält dieses Buch. Viele davon für die meisten wahrscheinlich selbstverständlich, aber danach zu handeln, ist sicher ungleich schwerer. Definitiv werde ich es irgendwann noch einmal lesen, was wirklich selten vorkommt.

Die eingeflossenen persönlichen Episoden aus dem Leben des Autors haben mich beeindruckt und ihn nur noch sympathischer wirken lassen. Seine Kinder können sich wirklich glücklich schätzen, so einen Vater zu haben. Seine tiefe Liebe zu ihnen klingt aus jeder Zeile. Es gibt wunderbar humorvolle Stellen, aber auch ernste Themen. Die perfekte Balance in einem Buch, das Mut macht, seinen eigenen Weg zu gehen und nicht das Leben anderer zu leben.

Ich kann es einfach nur wärmstens empfehlen, ob für jüngere Semester und den eigenen Weg oder auch wie in Fitzeks Fall für Eltern, um ihren Kindern einen kleinen Reisekompass mitzugeben.

Kerstin at Dienstag, Mai 21st, 2019 | Filed under: Fitzek, Sebastian,Sachbuch | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Emil Horowitz
Verlag: Selfpublishing
ASIN: B07FLZFPCS
E-Book: 131 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Alles nur aus Angst

Inhalt:

Die Zeit, in der wir leben, ist von verschiedensten Ängsten geprägt. Diese machen die Menschen anfällig für demokratiefeindliche und autoritäre Strömungen. Das Sachbuch von Emil Horowitz erklärt die historischen Zusammenhänge, beschäftigt sich mit den Methoden, wie der Rechtspopulismus Angst zur Erreichung seiner Ziele einsetzt, und wirft einen entlarvenden Blick auf das alle Bereiche umfassende Netzwerk der Neuen Rechten aus Finanziers, Denkfabriken, Kaderschmieden und Medien.

Meine Meinung:

Niemandem kann es entgangen sein, dass in den vergangenen Jahren ein alarmierender Rechtsruck unsere demokratische Welt bedroht. Doch wer beschäftigt sich schon genauer mit den Hintergründen, analysiert, wie groß die Gefahr bereits ist und wohin es führt, wenn nicht der fortschreitenden Verrohung des gesellschaftlichen Klimas aus Hass und Intoleranz Einhalt geboten wird. Emil Horowitz hat es getan und damit auch mir in einigen Bereichen die Augen etwas weiter geöffnet.

Gerade die Kapitel zu den verschiedenen Angstformen – treffen doch viele davon auf mich persönlich zu – haben mir sehr zu denken gegeben. Allerdings sind mir diese sehr wohl bewusst und ich sehe mich tatsächlich als entsprechend gefestigt gegenüber Manipulationsmanövern und Angstprojektionen von außen. Es war jedoch sehr spannend zu lesen, wie diverse Ängste bis hin zu Burn-out-Szenarien den Betroffenen zu einem empfänglichen Opfer der Neuen Rechten machen.

Hohen Rechercheaufwand hat der Autor betrieben, um darzustellen, dass die Entnazifizierung gut gedacht, jedoch schlecht umgesetzt wurde. An diversen konkreten Beispielen weist er nach, was für strategisch bedeutsame Positionen Personen mit nationalsozialistischer Vergangenheit im Nachkriegsdeutschland einnehmen konnten. Für mich persönlich teilweise etwas zu ausführlich und dementsprechend mühselig zu lesen. Gleiches gilt für die Aufstellung der Finanziers, Organisationen, Publizisten und diverser Initiativen, die rechtes Gedankengut fördern und transportieren.

Zusammenhänge zwischen Angst sowie Totalitarismus, Freiheit und Bildung sind verständlich dargestellt. Es ist an der Zeit, den Kampf (natürlich nicht mit Waffen) aufzunehmen und der Neuen Rechten mit gleichen Mitteln entgegenzutreten. Das Buch bietet keine endgültige Lösung, wie die Gefahr gebannt werden kann, und kann nur Denkanstöße liefern. Ich möchte jedem freiheitsliebenden und demokratiebewussten Menschen jedoch nahelegen, sich der Thematik nicht zu verschließen und aktiv seine Wertevorstellungen zu verteidigen.

Kerstin at Mittwoch, Mai 8th, 2019 | Filed under: Horowitz, Emil,Sachbuch | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Melinda Metz
Verlag: Knaur
ISBN-13: 978-3-426-52321-6
Taschenbuch: 351 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Ein Kätzchen auf Liebesmission

 

Inhalt:

Jamie hat dank einer Erbschaft das Glück, einen Neuanfang in Hollywood wagen zu können. Es soll ihr Jahr werden, wo sie sich einer neuen beruflichen Herausforderung stellen und vor allem um Männer, die ihr bisher nie gutgetan haben, einen großen Bogen machen möchte. Ihr Kater MacGyver, der seinen Namen völlig zu Recht verdient, ist da anderer Meinung. Sein Frauchen ist einsam, er kann es riechen. Also geht er auf Liebesmission und wird zum Dieb auf vier Pfoten, wobei er äußerst kreativ vorgeht. Denn auch andere einsame Menschen in seinem neuen Umfeld brauchen dringend seine Hilfe.

Meine Meinung:

Um mich als großer Katzenliebhaber war es bereits beim Blick auf das süße Cover des Buches geschehen. Und auch danach hat MacGyver umgehend mein Herz gestohlen. Es ist einfach entzückend, ihn auf seinen Raubzügen zu begleiten und dementsprechend haben mir auch die Passagen aus seiner Sicht am besten gefallen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das eine oder andere Tier so viel Einfühlungsvermögen für sein Herrchen bzw. Frauchen aufbringt. Auch meine Kater haben bei großer Traurigkeit meinerseits schon mit mir mitgelitten.

Alles in allem ist es eine warmherzige Liebesgeschichte, die sicherlich recht vorhersehbar daherkommt, aber dennoch durch die Komponente des süßen Meisterdiebs einen äußerst charmanten Touch erhält. Ich mochte auch Jamie und David sehr und sie haben ihr Glück verdient. Wohlmeinende Freunde und teils skurrile Nachbarn wirbeln die ganze Geschichte gehörig durcheinander und der Humor kommt dabei keinesfalls zu kurz.

Der Leser sollte keine hochtrabende Literatur erwarten, sondern sich einfach mal fallen- und unterhalten lassen von einem wunderbar leichten Roman voller Romantik, Witz und Charme. Natürlich werden Katzenliebhaber ein ganz besonderes Vergnügen empfinden und ich bin mir sicher, jeder von ihnen ist gespannt auf weitere Abenteuer mit Mac.

Ich danke vorablesen.de und dem Knaur Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

Kerstin at Dienstag, Mai 7th, 2019 | Filed under: Humor,Liebesroman,Metz, Melinda,Tiergeschichten | RSS 2.0 | TB | Comments off
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