Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Archives: Oktober 2012

 

Zuerst einmal muss ich mich entschuldigen, dass es die letzte Zeit so ruhig hier bei mir auf dem Blog geworden ist. Zum einen hält mich meine Firma momentan enorm auf Trab, das Weihnachtsgeschäft ist in vollem Gange (wer vielleicht mal Interesse an schönem Briefpapier oder personalisierten Adressaufklebern hat, darf gern mal bei www.adresslabels.de vorbeischauen). Zum anderen kämpfe ich nunmehr seit etwas mehr als einer Woche mit einer fiesen Erkältung, die diesmal richtig hartnäckig ist. Der Husten will einfach nicht weichen, ich musste sogar die Tickets für ein Konzert von Staubkind verfallen lassen. Trauriges Smiley

Sonderlich viele Neuzugänge hat es dann in dieser Zeit auch nicht gegeben, aber die drei eingegangenen Bücher möchte ich euch nun trotzdem nicht vorenthalten. Nach den letzten heißen Diskussionen auf vielen Blogs und u. a. auch bei Facebook, verzichte ich darauf, die Cover mit Link zu Amazon zu posten, sondern habe ein Bild geschossen. Mein Kater Milo wollte allerdings unbedingt mit drauf, deshalb sieht es nun so aus:

 

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Bei den Büchern handelt es sich im Einzelnen:

“Die Puppenmacherin” von Max Bentow

Ich habe den ersten Band der Reihe um Nils Trojan zwar noch nicht gelesen, aber als es das Buch günstig bei Tauschticket gab, musste ich einfach zuschlagen. Von Thrillern, die in Deutschland, vor allem in Berlin, spielen, bin ich ja ohnehin ein Fan.

“Benutz mich!” von Catherine Spanks

Hier handelt es sich um eine bunte Mischung prickelnder SM-Geschichten. “Shades of Grey” lässt grüßen und nein, ich habe die Trilogie bisher weder gelesen noch gekauft. Ich setze da mal auf den Weihnachtsmann!

In dieses Buch habe ich schon reingelesen und es beginnt sehr vielversprechend. Ich danke ganz herzlich der Autorin, die mir den Roman als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

“Spiegelschatten” von Monika Feth

Auch hier handelt es sich um ein Rezi-Exemplar, was mir freundlicherweise vom cbt-Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Es ist der zweite Jugendthriller um die Volontärin Romy Berner. Um die Reihe komplett zu lesen, habe ich mir den ersten Band “Teufelsengel” gekauft, den ich gerade dabei bin zu lesen.

Kerstin at Mittwoch, Oktober 31st, 2012 | Filed under: Neu eingetroffen | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Veronica Roth
Verlag: cbt
ISBN-10:

3570161315

Gebundene Ausgabe 476 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

In welche Fraktion gehörst du?

Zum Inhalt:

Eine Welt in vielleicht gar nicht so ferner Zukunft. Die Menschen sind in Fraktionen unterteilt. Da gibt es die Altruan (die Selbstlosen), die Candor (die Freimütigen), die Ken (die Wissenden), die Amite (die Friedfertigen) sowie die Ferox (die Furchtlosen). Beatrix gehört zu denjenigen, die sich nunmehr mit Erreichen des 16. Lebensjahres, festlegen müssen, in welcher Fraktion sie fortan leben möchten. Dabei gilt die Maxime „Fraktion vor Blut“.

Sie ist hin- und hergerissen und ein Test bringt die Bestätigung. Sie trägt die Eigenschaften mehrerer Fraktionen in sich und ist daher eine Unbestimmte, die als gefährlich eingestuft werden. Daher gilt es, dieses Geheimnis um jeden Preis zu wahren. Als sich Tris, wie sie sich nunmehr nennt, gegen ihre Familie bei den Altruan und für die mutigen Ferox entscheidet, ahnt sie nicht, dass ihr ein unerbittlicher Kampf bevorsteht.

Meine Meinung:

Mit großen Erwartungen habe ich mich auf den Auftaktband von Veronica Roth’s Dystopie gestürzt, die allerdings nicht zu hundert Prozent erfüllt wurden. Faszinierend finde ich diese Welt der Fraktionen ja schon, vor allem, weil es so schwer vorstellbar ist, wie ein Mensch sich so genau zuordnen lassen kann. Eigentlich müssten es doch irgendwie alles Unbestimmte sein, wo bliebe sonst die Individualität? Hier fehlt mir auch ein wenig Hintergrundwissen, wie es überhaupt dazu kam, dass diese Welt, so wie sie ist, entstand. Auch übertritt wohl keiner je die Stadtgrenze. Was ist dahinter, da muss es doch noch mehr geben, aber sicher geben darüber die Folgebände Auskunft.

Da sich aus Tris‘ Sicht fast alles ausschließlich um die Altruan bzw. die Ferox dreht, hatte ich anfangs ein wenig Schwierigkeiten die anderen Fraktionen auseinanderzuhalten bzw. ihre Eigenschaften richtig zuzuordnen. Wenn man bedenkt, dass das Buch eigentlich für Jugendliche ausgelegt ist, hätte auf die eine oder andere Darstellung von roher Gewalt unter den Initianten durchaus verzichtet werden können. Trotz allem ist das Buch überaus packend beschrieben und gipfelt schließlich in einem atemberaubenden Showdown, der allerdings für meinen Geschmack ein wenig zu viele Opfer forderte. Personen, von denen ich gern noch weiterhin gelesen hätte.

Die Entwicklung der zarten Gefühle zwischen Tris und ihrem Ausbilder Four fand ich ganz reizend und an keiner Stelle in Kitsch ausartend. Einen sehr guten Gesamteindruck hinterlassend, macht „Die Bestimmung“ auf jeden Fall Lust auf die Fortsetzung der Trilogie, denn Potential für weitere spannende Abenteuer bietet die Geschichte allemal.

 

Ich danke dem cbt-Verlag herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

Kerstin at Montag, Oktober 22nd, 2012 | Filed under: All Age/Jugend,Roth, Veronica,Science Fiction | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Jonas Winner
Verlag: Knaur
ISBN-10:

3426512750

Taschenbuch 379 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Schwer durchschaubares Psychospiel

Inhalt:

Der Berliner Stararchitekt Julian Götz wird des brutalen Mordes an seiner Frau und seinen beiden kleinen Töchtern angeklagt. Alle Indizien weisen auf ihn als Einzeltäter. Auf den Prozess aufmerksam wird der durch mehrere Misserfolge frustrierte Drehbuchautor Ben Lindenberger. Er beschließt ein Buch über den Fall Götz zu schreiben und bekommt wider Erwarten die Unterstützung des Angeklagten und seiner Familie. Zunehmend gerät er jedoch in einen Strudel aus Lügen, Intrigen und Geheimnissen. Hat er das Heft noch in der Hand oder wird er selbst zum Spielball seiner Begierden?

Meine Meinung:

Der erste Roman des durch seinen siebenteiligen Fortsetzungsthriller „Berlin Gothic“ im Netz bereits bekannten Jonas Winner ist ohne Frage ein raffiniert strukturiertes Psychopuzzle, dass durch seinen Aufbau ständig zum Weiterlesen auffordert und deshalb auch kaum Längen aufweist.

Dennoch hatte ich meine Schwierigkeiten damit. Es gibt zwei Handlungsstränge, die kontinuierlich aufeinander zulaufen. Einmal der bei der Inhaltsbeschreibung bereits erwähnte um den Drehbuchautor Ben und dann einen, in dem eine gewisse Mia sich nichts ahnend auf ein Abenteuer einlässt und schließlich als Sklavin endet. Diese zweite Handlungsebene ist allerdings so unklar und verschwommen beschrieben, dass man sich schlicht keinen Reim drauf machen kann, was da eigentlich abgeht. Auch erfolgt die Auflösung, was beides miteinander zu tun hat, sehr spät.

Die Hauptfigur Ben selbst ist mir auch bis zum Schluss sehr fremd geblieben und ich frage mich, worin seine Attraktivität bestand, dass sich gleich zwei außergewöhnlich schöne Frauen veranlasst sahen, sich mit ihm einlassen zu wollen. Seine Gedankenwelt wird zunehmend wirr, was es schwer macht zu entscheiden, was nun Realität und was Einbildung ist. Aber gut, das war ja der Sinn und das Ergebnis seiner Handlungsweisen.

Am Ende blieben für mich viel zu viele Fragen offen und der Knackpunkt der Geschichte, nämlich inwieweit eine Umgebung einen Menschen beeinflussen und verändern kann, konnte von mir nicht wirklich nachvollzogen werden. Sehr wahrscheinlich fehlt mir hier einfach das, was ein Architekt im Überfluss besitzen muss, nämlich ein ungeheures Vorstellungs- und Einfühlungsvermögen.

Kerstin at Sonntag, Oktober 14th, 2012 | Filed under: Thriller/Krimi,Winner, Jonas | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Melanie Hinz
Verlag: CreateSpace
ISBN-10:
ASIN:
1478389915   (8,99 Euro)
B0094WT37Q (3,99 Euro)
TB oder E-Book 220 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Zu Herzen gehendes Liebesdrama mit einem guten Schuss Erotik

Inhalt:

Vor fast 20 Jahren ist Sven für Melina der erste Mann gewesen, und beide können sich ein Leben ohne den anderen nicht vorstellen. Der Versuch einer festen Beziehung scheiterte jedoch bereits einmal, weswegen sie sich für eine Freundschaft mit gelegentlichem sexuellen Kontakt entschieden haben. Auf Dauer keine Lösung, daher soll eine Trennung auf Zeit, die Sven zu einem Work & Travel-Abenteuer in Australien nutzt, beiden helfen, sich über ihre Gefühle klarzuwerden. Sven vergeht schon bald vor Sehnsucht nach seiner Traumfrau und bricht seinen Aufenthalt vorzeitig ab. Auch Melina ist entschlossen, es erneut mit Sven zu versuchen, doch dann greift das Schicksal grausam ein, und plötzlich ist nichts in ihrem Leben mehr so, wie es einmal war. Wird ihre Liebe der völlig ungeplanten Wendung standhalten?

Meine Meinung:

„Ungeplant“ wird wie auch schon die vorherigen Romane der talentierten Autorin Melanie Hinz in die erotische Literatur eingeordnet, wobei ich sie eher im Romance-Bereich sehe, weil der Schwerpunkt hier eindeutig auf einem hochemotionalen Beziehungsdrama liegt. Das heißt nicht, dass jede Menge einfühlsam beschriebener Erotikszenen genau in der passenden Anzahl und Detailliertheit über die gesamte Länge des Buches fehlen und für eine wohlig-kribbelnde Atmosphäre sorgen.

So nah ich mich der Protagonistin aus Melanies letztem Roman „Nie genug“ gefühlt habe, so wenig konnte ich mich in Melina hineinversetzen. Aber das macht gerade die Begabung der Autorin aus, dass sie eben nicht ihre Heldinnen einfach kopiert. Dennoch war ich oft versucht auf Melina einzuschlagen, man möge es mir verzeihen. Wie kann man den Traum von Mann an seiner Seite haben und diese Tatsache so beharrlich ignorieren? Sven hat mein Herz im Sturm erobert und ihn so lange leiden zu sehen, war mit das Schwerste bei dieser Lektüre.

Die Geschichte lebt von ihrer großen Realitätsnähe, jede Leserin wird die eine oder andere Situation aus dem Buch schon genau so erlebt haben. Das beweist einmal mehr, mit welch geschultem Auge die Autorin ihre Umwelt beobachtet. Ihr behutsamer Umgang mit Leid, Schmerz und Trauer kann einen erhöhten Taschentucheinsatz nicht verhindern. Bei den vielen sympathischen Nebenfiguren hofft man auf ein Wiedersehen.

Mit „Ungeplant“ erwartet den Leser eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle, die für Anregung sorgt, aber auch mitten ins Herz trifft, und dabei einem selbst so oder in ähnlicher Form jederzeit passieren könnte.

 

Ich danke der Autorin herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares des E-Books.

Kerstin at Freitag, Oktober 12th, 2012 | Filed under: Erotik,Hinz, Melanie,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Obwohl ich wenig Hoffnung habe, den Film in der nahen Zukunft zu sehen und schon mit einer DVD-Ausgabe liebäugele, möchte ich es nicht versäumen, für einen meiner liebsten Thriller-Autoren und seine erste Romanverfilmung Werbung zu machen.

Leider ist die Ausstrahlung bisher nur in ausgewählten Kinos vorgesehen, was für mich persönlich mindestens eine Anfahrt von 200 km bedeuten würde und somit nicht wirklich rentabel ist, so gern ich auch möchte.

Wer die Chance hat, in der Nähe einer der folgenden Kinos zu wohnen, sollte sich das Ereignis auf keinen Fall entgehen lassen:

Aachen, Eden Palast
Berlin, Cinemaxx Potsdamer Platz
Berlin, Kino in der Kulturbrauerei
Berlin, UCI Kinowelt Friedrichshain
Bochum, UCI Kinowelt Ruhr Park
Bremen, Cinespace
Bremen, Cinestar Kristall-Palast
Chemnitz, Cinestar Am Roten Turm
Darmstadt, Helia Kinos
Dortmund, Cinestar
Düsseldorf, UFA Palast
Erlangen, Cinestar
Essen, Cinemaxx
Frankfurt, Berger Kinos
Frankfurt, Cinestar Metropolis
Göppingen, Staufen-Movieplex
Hamburg, Passage Kino
Hamburg, UCI Mundsburg
Hannover, Cinemaxx Nikolaistraße
Kassel, Cinestar
Köln-Hürth, UCI Kinowelt
Leipzig-Günthersdorf, UCI Kinowelt Nova Eventis
Ludwigshafen, Cinestar
Mannheim, Cinemaxx
Marburg, Cineplex
München, Cinemaxx
München, Neues Rottmann
Nürnberg, Cinecitta
Oberhausen, Cinestar
Saarbrücken, Cinestar
Schorndorf, Traumpalast
Schweinfurt, Filmwelt
Stuttgart, UFA-Palast
Wildau, Cinestar

 

Und wer weiß, vielleicht hilft ja die Begeisterung der Fitzek-Fans in den bisher vorhandenen Spielstätten, dass auch andere Kinos nachziehen. Ich würde mich sehr darüber freuen.

Und wer es gar nicht ins Kino schafft, belohnt sich vielleicht vorerst mal mit der Neuauflage des spannenden Thrillers.

 

 

Kerstin at Mittwoch, Oktober 10th, 2012 | Filed under: Allgemein,Fitzek, Sebastian,Romanverfilmungen,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Am Samstag gab’s mal wieder Bücherzuwachs bei mir in Form von zwei Thrillern. Ein Büchergutschein von buecher.de, den ich mir durch das Sammeln von Webmiles erarbeitet habe, habe ich für folgendes Buch eingesetzt:

“Der Architekt” von Jonas Winner

Das Buch ist diesen Monat Dreh- und Angelpunkt bei der Lovelybooks Lesechallenge, an der ich mal wieder nach einer kleinen Pause teilnehme.

Außerdem habe ich meinen Buchgewinn von vorablesen.de erhalten. Dabei handelt es sich um den zweiten Fall von Zorn und Schröder mit dem Titel

“Zorn – Vom Lieben und Sterben” von Stephan Ludwig

Die Leseprobe hatte mich hier schon sehr begeistert und nachdem mir der erste Teil im Mai dieses Jahres recht gut gefallen hat, bin ich gespannt, wie es mit der sehr eigenwilligen Figur des Claudius Zorn weitergeht.

 

 

Kerstin at Sonntag, Oktober 7th, 2012 | Filed under: Neu eingetroffen | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Dana Kilborne
Verlag: Cora Verlag
ASIN:

B008VUXNH8

E-Book:

142 Seiten

Persönliche
Wertung:
,5

 

Begehrt von Engeln wie Dämonen

Inhalt:

Bereits zwei junge Studentinnen der Pariser Sorbonne wurden von schrecklich anzusehenden Monstern angegriffen und getötet. Eigentlich sind sie jedoch hinter Celeste Corbeau her, die ein besonderes Geheimnis umgibt. An ihrem 21. Geburtstag erwächst in ihr die Macht des blauen Feuers, die die Entscheidung im großen Kampf von Licht gegen Finsternis bringen soll. Der Engel Ashael, aus dem Himmel verstoßen und mit dem Auftrag Celestes Gabe für die Seite des Lichts zu sichern, steht ihr bei, als sie bedroht wird. Menschen sind für ihn Wesen niederster Art, weswegen er sich seine plötzlich aufwallenden Gefühle für die junge Frau so gar nicht erklären kann. Sollten Engel sich doch verlieben können?

Meine Meinung:

Seinen besonderen Charme erhält der neue Mystery-Roman von Dana Kilborne durch das Pariser Setting, was durch die Namen ebenso wie die eine oder andere französische Redensart hervorgehoben wird. Die Story ist von der ersten Seite an packend erzählt, sodass man den Roman gut in einem Rutsch durchlesen kann. Entzückend wie Ashael sich nach und nach seine Gefühle für Celeste eingestehen muss, dabei ist das Prickeln zwischen ihnen fast greifbar.

Die Autorin hat einen wunderbaren Erzählstil und Spannung, Gruseln, Liebe wie eine fesselnde Hintergrundgeschichte halten sich perfekt die Waage. Das Ende ist bittersüß und das einzige Manko dieses Romans ist eigentlich, dass man nicht noch länger mit Celeste und Ash mitfiebern kann und das Vergnügen viel zu schnell vorbei ist.

 

Ich danke dem Cora Verlag herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

Kerstin at Donnerstag, Oktober 4th, 2012 | Filed under: All Age/Jugend,Fantasy/Paranormal,Kilborne, Dana | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Sebastian Fitzek / Michael Tsokos
Verlag: Droemer
ISBN-10:

3426199262

Gebundene Ausgabe 393 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

Zwei Meister ihres Metiers – Symbiose gelungen

Zum Inhalt:

Der Tag des Rechtsmediziners Prof. Dr. Paul Herzfeld beginnt mit der Obduktion einer furchtbar zugerichteten Leiche eigentlich ganz normal, ist er doch der Spezialist für Gewaltverbrechen beim BKA. Als er jedoch im Kopf der Toten einen Zettel mit einer Telefonnummer und dem Namen seiner Tochter findet, ist dies der Beginn einer perversen Schnitzeljagd. Hannah wurde entführt und der Täter hat auf der Insel Helgoland eine weitere Leiche entsprechend mit Hinweisen präpariert, die zu ihrem Auffinden nötig sind.

Schleunigst macht sich Paul Herzfeld auf den Weg, doch ein Orkan schließt die Insel vom Festland ab und der Rechtsmediziner ist auf die Hilfe der jungen Comic-Zeichnerin Linda Kaminski angewiesen, die sich auf Helgoland vor ihrem stalkenden Ex-Freund Danny versteckt und am Strand über die Leiche stolpert. Sie soll per Telefonanleitung eine Obduktion vornehmen, was sie erst einmal rundweg ablehnt. Doch die Gefahr, in der Hannah schwebt, lässt ihr keine Ruhe, und so wird sie zum verlängerten Arm von Herzfeld, nicht ahnend, dass ihr Leben ebenso auf dem Spiel steht.

Meine Meinung:

Noch habe ich nicht alle Thriller von Sebastian Fitzek gelesen (zum Glück, so steht mir sicher noch einiges an Lesevergnügen bevor), aber auf sein neuestes Werk, das in Zusammenarbeit mit dem Rechtsmediziner Michael Tsokos entstand, war ich schon seit Monaten besonders gespannt.

Der Einfluss von Michael Tsokos wird dann auch in der äußerst detaillierten Beschreibung der Obduktionen besonders deutlich. Die hier angewandten Gleichnisse können wohl nur jemandem einfallen, der tagtäglich damit zu tun hat. Leser mit empfindlichen Mägen sollten lieber die Finger vom Buch lassen bzw. diese Stellen schnellstmöglich überlesen.

Die Hauptfiguren waren mir obwohl recht individuell doch sehr sympathisch, vor allem auch im Falle von Herzfeld in Bezug auf seine letzte Handlungsweise. Sehr überraschend auch die charakterliche Entwicklung des reichen Senatssöhnchens Ingolf von Appen, ohne den unser Rechtsmediziner sehr alt ausgesehen hätte.

Das Tempo im Buch steigert sich kontinuierlich und es fällt zunehmend schwer, kurz durchzuatmen oder das Buch zu unterbrechen. Immer öfter enden Kapitel mit Cliffhangern, die den Leser nicht loslassen. Die Geschichte ist gut durchdacht und bietet die ein oder andere überraschende Wendung, allerdings nicht in dem Maße, wie ich es eigentlich von Fitzek gewohnt bin. Bisher habe ich ein Fitzek-Buch immer mit leicht offen stehendem Mund und vielen Fragezeichen in den Augen zugeklappt, um bei längerem Nachdenken, die Genialität des Autors zu bewundern. Dieser „Wow“-Effekt hat mir dieses Mal ein wenig gefehlt.

Nichtsdestotrotz ist dem Autoren-Team hier ein großartiger Pageturner gelungen, der es weder an augenzwinkernden Betrachtungen z. B. in Bezug auf Casting-Shows noch an ernstzunehmender Kritik am deutschen Rechtssystem mangeln lässt. Auch die kleinen von Fitzek schon gewohnten Extras sollten nicht unerwähnt bleiben, wie die auf dem Umschlag abgedruckte Telefonnummer, die man sich nicht entgehen lassen sollte anzurufen, oder auch der tolle mehrteilige Motion-Comic im Internet, der Lindas Stalker-Geschichte erzählt.

Absolut zufrieden mit „Abgeschnitten“ freue ich mich ebenso auf weitere gemeinsame Werke von Fitzek und Tsokos wie auf Einzeltaten des Stars des deutschen Psychothrillers.

 

Ein ganz herzlicher Dank geht an den Droemer-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

Kerstin at Mittwoch, Oktober 3rd, 2012 | Filed under: Fitzek, Sebastian,Thriller/Krimi,Tsokos, Michael | RSS 2.0 | TB | No Comments
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