Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Category: Fitzek, Sebastian

 

Autor:

Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer
ISBN-13: 978-3426281581
Gebundene Ausgabe 383 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Einmal mehr überzeugt von meinem liebsten Thrillerautor

Zum Inhalt:

Die zurückgezogen lebende und eher introvertierte Marla Lindberg ist zwiegespalten, ob sie der Einladung zu einem Klassentreffen in den verschneiten Alpen folgen soll. Doch die Neugier obsiegt, zumal ihre große Liebe Kilian, den sie aus den Augen verloren hat, auch vor Ort sein soll. Dort angekommen, scheint das einsame Berghotel verlassen und nach und nach findet sie sich in einem Albtraum wieder, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint.

Meine Meinung:

Auch wenn ich noch nicht alle der zuletzt erschienenen Thriller von Sebastian Fitzek gelesen habe, ist er seit Jahren mein liebster Autor dieses Genres. Ein paar haben mich zugegebenerweise etwas weniger geflasht oder sogar restlich verwirrt zurückgelassen, aber mit „Die Einladung“ ist ihm meines Erachtens wieder ein großer Wurf gelungen.

Keine Minute habe ich mich gelangweilt. Der Prolog sowie die in den ersten Kapiteln dargestellten lebensverändernden Ereignisse von Marla haben mich ebenso in ihren Bann gezogen wie die teils heftigen und zum Horror tendierenden Geschehnisse in dem Berghotel. An Leichen mangelt es nicht und wie sich in Extremsituationen Gewalt Bahn brechen kann, finde ich sowohl faszinierend wie nachvollziehbar. Die ehemaligen Mitschüler bleiben etwas blass, aber da überwiegend durch Marla betrachtet, die an einer Gesichtsblindheit und damit an einem enormen Handicap leidet, welches übrigens genial in die Geschichte eingeflochten wurde, erschließt sich mir auch das irgendwie.

Wie immer bei Fitzek sind es die kurzen Kapitel, unerwartete Wendungen und der einfach unfassbar gute Erzählfluss, die mich an das Buch gefesselt haben. Höhepunkt waren aber auch hier wieder die Twists zum Ende hin, die mir teils den Atem genommen haben. Einiges hatte ich so oder ähnlich erwartet, anderes hat mich total überrascht. Dennoch empfand ich zum Schluss alles logisch aufgelöst, wenn es dem einen oder anderen auch etwas weit hergeholt erscheinen mag. So what, es ist einfach Unterhaltungsliteratur, die für mich genau das erreicht hat, was sie soll. Unterhalten, fesseln, überraschen. Insofern – alles richtig gemacht, Sebastian!

Kerstin at Samstag, November 25th, 2023 | Filed under: Fitzek, Sebastian,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer
ISBN-13: 978-3426284131
Klappen-
broschur
336 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Fitzek kann auch Komödie – humorvoll, aber auch tiefgründig

Zum Inhalt:

Sascha Nebel, ein Kleinkrimineller, sucht sich für einen Autodiebstahl den falschen Ort und die falsche Zeit aus, denn eine junge Frau beginnt plötzlich, den SUV mit einer Baseballkeule zu bearbeiten. Vor der anrückenden Polizei ergreifen sie die Flucht und stranden in einer Fahrgemeinschaft, die auf dem Weg zu einem Elternabend auf einer Insel ist. In Ermangelung von Alternativen geben sie sich als Eltern eines völlig unbekannten Kindes aus und das Chaos nimmt seinen Lauf.

Meine Meinung:

An humorvollen Romanen habe ich von Sebastian Fitzek bisher nur „Schreib oder stirb“ gelesen, mit Co-Autor Micky Beisenherz, den ich auch für den nach meinem Geschmack etwas zu überzogenen Humor verantwortlich machte. Daher wollte ich „Elternabend“, auch nach der überzeugenden Vorstellung des Buches durch Sebastian auf der Leipziger Buchmesse, gern eine Chance geben, was ich keinesfalls bereut habe.

Die erste Hälfte des Buches hat der Humor bei mir auch großartig funktioniert, auch wenn danach irgendwann der Eindruck entstand, dass einige Gags fast zwanghaft eingebaut wurden und die Häufigkeit dann wieder ein Manko darstellte. Dann passierte, womit man bei Fitzek immer rechnen muss und was ich so an ihm liebe. Eine völlig überraschende Wendung, die ich so nicht kommen sah.

Das Buch macht einen Schlenker zu wahrhaft ernsten Themen wie Mobbing, Depressionen und Suizidgedanken. Diese werden vom Autor behutsam und emotional sehr ergreifend in die Story eingebaut. Die Grundstimmung wird eine andere und umso weniger passen nun die Humoreinlagen, die jedoch auch entsprechend abnehmen.

Die Nebenfiguren, speziell die die Verfolgung aufnehmenden Polizisten sowie einige besonders herausstechende Elternpaare, sind herrlich skurril, natürlich extrem überzeichnet, wobei das nicht mal sein muss, ich habe da wenig Erfahrungswerte. Die Hauptcharaktere Sascha und Wilma waren mir beide sehr sympathisch.

Insgesamt hat mich das Buch wunderbar unterhalten, aber auch an einigen Stellen tief berührt. Auch wenn Sebastian Fitzek für mich der Meister des Thrillers ist, bin ich genauso gern bei seinen „Keinthrillern“ mit an Bord.

Kerstin at Montag, Mai 29th, 2023 | Filed under: Fitzek, Sebastian,Humor | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Sebastian Fitzek / Micky Beisenherz
Verlag: Droemer
ISBN-13: 978-3-426-28273-1
Gebundene Ausgabe 332 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

Thematisch ein echter Fitzek, der Humor zu aufgesetzt

Zum Inhalt:

Ein Patient der Psychiatrie gibt an, die kleine Pia entführt zu haben. Sein Wissen will er nur preisgeben, wenn ihm Literaturagent David Dolla ein lukratives Angebot für eine True-Crime-Story verschafft. Was dieser zunächst für einen Scherz hält, nimmt ernste Ausmaße an, als seine Verlobte verletzt und auch der Rest seiner Familie bedroht wird.

Meine Meinung:

Vorab, ich bin ein großer Fan von Sebastian Fitzek. Für diesen Roman hat sich der Autor Unterstützung in Person von Micky Beisenherz geholt. Mir selbst bisher unbekannt, sollte dieser für eine ordentliche Portion Humor in einem Thriller sorgen. Ein gewagtes Experiment, das vermutlich nicht jedermanns Geschmack trifft.

Es ist ohne Frage das Besondere an diesem Buch, für mich jedoch auch sein größtes Manko. Ich habe nichts gegen einen guten Witz, konnte mit den meisten Anspielungen auf die Medienwelt etwas anfangen und auch das eine oder andere Mal herzhaft lachen oder zumindest amüsiert schmunzeln. Einige „Vergleiche“ haben mich jedoch auch die Augen rollen lassen in Anbetracht ihrer Flachheit. Punktum – es ist einfach zu viel des Guten. Besonders am Anfang der Geschichte nimmt es so überhand, dass man der Story kaum folgen kann. Es wird mit der Zeit weniger (oder man gewöhnt sich schlicht daran) und dann nimmt auch die Spannung ihren Lauf. Schlussendlich bereue ich es nicht, bis zum Ende durchgehalten zu haben.

Nimmt man den Humor mal beiseite, bekommt der Leser einen echten Fitzek geboten. Spannung, ein wenig Brutalität, viele überraschende Wendungen und immer wieder Aha-Momente. In der Hinsicht bleibt kein Wunsch offen. Es klärt sich alles zufriedenstellend und wirkt im Ergebnis genial ausgeklügelt. Auch die Nebenfiguren – überwiegend Freunde des Agenten – sind in ihrer Skurrilität erfrischend.

Wer nicht einen typischen Fitzek erwartet und Sinn für manchmal auch ein wenig flachen Humor hat, sollte dem Buch ruhig mal eine Chance geben.

Kerstin at Sonntag, Juli 3rd, 2022 | Filed under: Beisenherz, Micky,Fitzek, Sebastian,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer
ISBN-13: 978-3426277829
Gebundene Ausgabe 254 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Was ist es, das im Leben zählt?

 

Zum Inhalt:

Ein Kompass für das große Abenteuer namens Leben – so der Untertitel des neuen Buches von Bestsellerautor Sebastian Fitzek. Diesmal kein Thriller, sondern ein Ratgeber für seine noch sehr jungen Kinder, um sie auf ihrem Lebensweg zu unterstützen. Und da dieses Buch nicht als Vermächtnis beim Notar hinterlegt, sondern der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wurde, auch ein Buch für alle, die manchmal zweifeln, einen Sinn in ihrem Dasein suchen und vielleicht vom Weg abgekommen sind.

Meine Meinung:

Zugegeben, ich bin ein großer Fitzek-Fan, zwar nicht der ersten Stunde, aber schon recht lange. Von diesem, seinem neuesten Werk erfuhr ich, als er es in einer Talkshow vorstellte. Was dort darüber erzählt wurde und gewisse Auszüge haben in mir schnell den Wunsch geweckt, es lesen zu wollen und schon bald bekam ich es auch geschenkt.

So gern ich seine Thriller lese, dieses, sein wohl persönlichstes Buch, hat mich mehr als alle zuvor beeindruckt. Ich bin ein Mensch mit geringem Selbstwertgefühl, der oft zweifelt, eigentlich ständig auf der Suche nach einem Sinn ist. Zu neunzig Prozent gibt mir dieser Ratgeber tatsächlich Antworten auf meine Fragen, ich muss sie nur noch verinnerlichen und danach leben. Dafür danke ich Sebastian wirklich sehr.

Am liebsten hätte ich mit Lineal und Textmarker gearbeitet, so viele kluge Worte und Thesen enthält dieses Buch. Viele davon für die meisten wahrscheinlich selbstverständlich, aber danach zu handeln, ist sicher ungleich schwerer. Definitiv werde ich es irgendwann noch einmal lesen, was wirklich selten vorkommt.

Die eingeflossenen persönlichen Episoden aus dem Leben des Autors haben mich beeindruckt und ihn nur noch sympathischer wirken lassen. Seine Kinder können sich wirklich glücklich schätzen, so einen Vater zu haben. Seine tiefe Liebe zu ihnen klingt aus jeder Zeile. Es gibt wunderbar humorvolle Stellen, aber auch ernste Themen. Die perfekte Balance in einem Buch, das Mut macht, seinen eigenen Weg zu gehen und nicht das Leben anderer zu leben.

Ich kann es einfach nur wärmstens empfehlen, ob für jüngere Semester und den eigenen Weg oder auch wie in Fitzeks Fall für Eltern, um ihren Kindern einen kleinen Reisekompass mitzugeben.

Kerstin at Dienstag, Mai 21st, 2019 | Filed under: Fitzek, Sebastian,Sachbuch | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer
ISBN-13: 978-3426281536
Gebundene Ausgabe 377 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Albtraum in der Psychiatrie

 

Zum Inhalt:

Till Berkhoffs siebenjähriger Sohn Max wurde vor einem Jahr entführt und alles deutet darauf hin, dass er eines der Opfer des sadistischen Mörders Guido Tramnitz ist. Dieser sitzt zwischenzeitlich im Hochsicherheitstrakt einer psychiatrischen Anstalt ein. Getrieben von dem Wunsch, von seinem Sohn Abschied zu nehmen, lässt sich Till mithilfe seines Schwagers, der bei der Polizei arbeitet, in die Klinik einschleusen und nimmt einiges auf sich, um in Tramnitz‘ Nähe zu gelangen und von ihm die Wahrheit zu erfahren. Doch damit beginnt erst ein Albtraum unvorstellbaren Ausmaßes.

Meine Meinung:

Nachdem mich einige der letzten Fitzeks nicht mehr vollständig überzeugen konnten, hat der Meister des Psychothrillers sich mit „Der Insasse“ selbst übertroffen. Endlich hatte ich mal wieder das berauschende Gefühl, alles stehen und liegen lassen zu müssen, um mit dem Buch voranzukommen und der Lösung entgegenzufiebern. Das hat mir in letzter Zeit viel zu oft gefehlt.

Wir haben einen abgrundtief bösen Mörder, der sich in seiner Rolle gefällt und in der Anstalt bestens aufgehoben fühlt. Seine Taten sind sadistisch, aber die Beschreibung bleibt so weit an der Oberfläche, dass es gut zu verkraften ist, auch wenn es um Kinder geht. Wer hier noch empfindlich reagiert, sollte keine Thriller lesen. Es gibt nicht zu viele Hauptfiguren, sodass man gut folgen kann, obwohl so ziemlich jeder in und um diese Anstalt als keinesfalls „normal“ gelten kann.

Ja, die Grundidee ist an einen gewissen Blockbuster angelehnt, was die Story um Till Berkhoff ein wenig vorhersehbar macht, wenn man ihn kennt. Nichtsdestotrotz versteht es Fitzek, die Spannung von der ersten bis zur letzten Minute aufrecht zu erhalten. Zum Ende hin wird sie nahezu unerträglich. Und er schafft es dennoch, eine für mich überraschende Wendung einzubauen. Er stiftet Verwirrung, die sich schlussendlich aber erklärbar auflöst, womit ich z. B. beim „Nachtwandler“ größere Schwierigkeiten hatte.

Deutliche Sprache, kurze, prägnante Sätze, mit Cliffhanger endende Kapitel. Das ist genau der Fitzek, den ich mag. Also alles bestens. Ich bin zufrieden mit seinem neuesten Werk und halte es sowohl für Neuleser also auch Wiedereinsteiger sehr gelungen.

Kerstin at Freitag, März 8th, 2019 | Filed under: Fitzek, Sebastian,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer
ISBN-10: 3426199203
Gebundene Ausgabe 361 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Öffne nie fremde Pakete …

Zum Inhalt:

Die Psychiaterin Emma Stein wird während eines Hotelaufenthalts Opfer des „Friseurs“. Dieser schert Prostituierten die Haare, vergewaltigt und tötet sie. Emma passt nicht ins Profil, vor allem entkommt sie lebend, weshalb ihre Umwelt, auch ihr Mann, am Wahrheitsgehalt ihrer Aussage zweifelt. Sie hat ihr Baby verloren und traut sich seit Monaten nicht mehr aus dem Haus, von Ängsten völlig in Beschlag genommen. Da bittet der Postbote sie, ein Paket für einen unbekannten Nachbarn anzunehmen. Für Emma ein Grund ihrer Paranoia freie Bahn zu lassen …

Meine Meinung:

Nachdem ich sonst jeden Fitzek der letzten Jahre direkt nach Erscheinen gelesen habe, wollte es mir diesmal aus Zeitgründen nicht gelingen. Dabei hat mich mein Lieblings-Thrillerautor auch diesmal nicht enttäuscht. Innerhalb kürzester Zeit habe ich den Roman verschlungen und jede noch so kleine Unterbrechung fiel mir schwer. Das titelgebende Paket spielt nicht die große Rolle, von der man ausgegangen ist, jedoch tut das der Spannung keinen Abbruch. An der Stelle möchte ich auch gleich mal die tolle Aufmachung der Hardcover-Ausgabe in Form eines Paketes loben.

Hauptfigur Emma Stein handelt ganz sicher nicht rational und oft recht unberechenbar, aber schließlich ist sie stark traumatisiert, sodass ihr nicht wirklich ein Vorwurf zu machen ist. Mögen sich auch viele darüber beschweren, ich mag die kurzen Kapitel und die – vielleicht nicht immer notwendigen – Cliffhanger. Genau das liebe ich an Fitzek, er lässt mich einfach alles um mich herum vergessen. Einiges war vorhersehbar, anderes wieder nicht. Ich hatte zum Beispiel eine andere Täterfigur auf dem Schirm.

Alles in allem hat mich dieser Fitzek wieder restlos überzeugt und ich freue mich schon darauf, bald die „Flugangst“ lesen zu können. Ich mag einige deutsche Thriller-Autoren, aber dieser steht nach wie vor ganz oben auf der Liste.

Kerstin at Donnerstag, Juli 26th, 2018 | Filed under: Fitzek, Sebastian,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

Autor:

Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer
ISBN-10: 342619919X
Gebundene Ausgabe 425 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Fitzeks neuer Geniestreich – mit mehr als einem doppelten Boden

Inhalt:

Mit dem Leben abgeschlossen hat Polizeipsychologe Martin Schwartz, weshalb er sich auf immer riskantere Aktionen als verdeckter Ermittler einlässt. Grund dafür ist der erweiterte Suizid von Frau und Sohn auf einem Kreuzfahrtschiff vor fünf Jahren. Er hatte nicht vor, ein ebensolches jemals wieder zu betreten, doch der Anruf einer älteren Dame, die angeblich Näheres über das Verschwinden der beiden wissen will, lässt ihn sofort zur „Sultan of the Seas“ aufbrechen. Dort lernt er die schwer traumatisierte Anouk kennen, ein elfjähriges Mädchen, das über Wochen verschwunden war und plötzlich wieder aufgetaucht ist – mit dem Teddy seines Sohnes im Arm …

Meine Meinung:

Auf dem Schirm hatte ich den neuen Roman von Sebastian Fitzek schon länger, aber nachdem ich seine Online-Lesung gesehen hatte, war die Neugier so groß, dass ich das Buch unbedingt sofort bei Erscheinen haben musste. Für manche sicher langsam, für mich eine echte Leistung war es nach knapp drei Tagen förmlich inhaliert. Es gab eigentlich keine Stelle im Buch, an der ich es hätte unterbrechen wollen, aber natürlich läuft das Leben weiter …

„Noah“ war schon etwas ganz Besonderes, was nicht so einfach in die Reihe der Veröffentlichungen des Autors passt, aber auch wenn ich noch nicht alle Romane von Sebastian Fitzek gelesen habe, so halte ich doch „Passagier 23“ für eines seiner besten Werke.

Es war mein erstes Buch überhaupt, welches auf einem Kreuzfahrtschiff spielt. Allein schon das originelle Setting verdient Anerkennung. Dazu hat der Autor um die traurige Tatsache, dass Jahr für Jahr Dutzende Passagiere spurlos auf diesen Ozeanriesen verschwinden, eine ebenso geniale wie zutiefst aufwühlende Geschichte gesponnen. Er macht dabei weder vor Tabuthemen halt noch scheut er sich, die Fantasie des Lesers über die eigene Vorstellungskraft hinaus zu beflügeln.

Jede Handlungsebene ist gleich spannend und die Kapitelwechsel sind dergestalt mit Cliffhangern versehen, dass man wirklich nur sehr schwer eine Pause finden kann. Gekonnt sind immer wieder neue Wendungen eingefügt, kaum dass man meinte, den Dreh rauszuhaben. Selbst über das Dankeswort hinaus weiß der Autor zu überraschen.

Eigentlich hatte ich vorgehabt, in den nächsten Jahren auch mal einen Kreuzfahrt-Urlaub ins Auge zu fassen (ich bin ebenfalls ein Nur-ins-Wasser-gucken-Woller), werde diese Entscheidung aber wohl noch ein wenig aufschieben. Bis dahin kann ich den neuen Fitzek einmal mehr nur wieder jedem Thriller-Liebhaber wärmstens empfehlen. Besten Dank für die gute Unterhaltung!

Kerstin at Montag, November 3rd, 2014 | Filed under: Fitzek, Sebastian,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Sebastian Fitzek
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN-10:

3785724829

Gebundene Ausgabe 560 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Ein Buch, das nachwirkt

Inhalt:

Völlig ohne Erinnerung erwacht Noah in Berlin. Zumindest wird er so genannt, denn dieser Name ist in seine Handfläche tätowiert. Nach einer Schussverletzung wurde er vom Obdachlosen Oskar, der im Untergrund lebt, aufopferungsvoll gesund gepflegt. Die Suche nach seiner Identität wird für beide zu einer gnadenlosen Jagd und Noah muss der Tatsache ins Auge sehen, dass er Teil einer weltweiten Verschwörung ist, die schon unzählige Leben gekostet hat und ein noch viel radikaleres Endziel anstrebt.

Meine Meinung:

Es ist schon eine kleine Weile her, dass ich „Noah“ ausgelesen habe, aber selten ist es mir so schwergefallen, die richtigen Worte zu finden. Ich habe noch nicht alle Romane von Fitzek gelesen, sein letzter – „Der Nachtwandler“ hat mich sogar ein wenig enttäuscht, aber „Noah“ halte ich tatsächlich für einen Meilenstein seines Schaffens. Ja, er ist anders, aber sensationell anders. Ich weiß nicht genau, woran ich es festmachen soll, aber ich finde, mal vom Thema ganz abgesehen, ist auch sein Schreibstil enorm besser geworden. Die Worte geschliffener, teilweise wunderschöne Formulierungen, fast literarisch.

Das Buch mit seiner Geschichte, zumindest auf der Noah-Ebene, hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Die einfließenden, teils erschütternden Wahrheiten verursachten oftmals ein Schlucken und Innehalten. Ist der Mensch wirklich so ignorant? Ja, er ist es und auch wenn es teilweise wehtut, den Spiegel vorgehalten zu bekommen, so ist dies doch hin und wieder nötig, um uns wieder zu erden, runterzuholen von dem ganzen Wahnsinn, den wir täglich veranstalten. Wenn jeder Leser auch nur einen ganz geringen Teil der angesprochenen Themen in seinem eigenen Leben überdenkt, so ist glaube ich schon viel getan.

Natürlich ist der Roman Unterhaltung, aber eben solche, die nachdenklich macht und das liebe ich an Büchern. Es gibt keine Langeweile, immer wieder aufwühlende Wendungen, tiefst traurige Momente und gemeine Cliffhanger. Die Handlungsebene in Manila habe ich nicht wirklich für nötig befunden, wenn nicht dies vielleicht der Aufhänger für eine Fortsetzung von „Noah“ wäre. Warum sonst sollte man ein mathematisch überdurchschnittliches Kind einführen, wenn dieses sich nicht zum Heilsbringer der Menschheit aufbauen lassen könnte? Mich würde es freuen.

Auch wenn die Thematik sicher nicht neu ist – wer wird schon etwas schreiben, was noch nie da war? – so ist doch die Umsetzung perfekt gelungen und bietet spannende Lesestunden, wobei es eben nicht mit dem Zuklappen des Buches getan ist, sondern, zumindest in meinem Fall, ein nachhaltiges Umdenken zur Folge hatte.

Kerstin at Freitag, Februar 14th, 2014 | Filed under: Fitzek, Sebastian,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

Aufgrund eines Gutscheines mit dem großen A von einer ganz lieben Person habe ich mir selbst ein nettes Buchgeschenk zu Weihnachten gemacht, das ich noch am Heiligabend erhalten habe. Das Päckchen enthielt zum einen den achten Teil von Tina Folsoms Scanguards Vampir-Reihe

“Thomas’ Entscheidung”

Auf diese Gay-Love-Story freue ich mich ganz besonders, allerdings muss ich vorher noch ein paar andere Teile der Reihe inhalieren und habe dies auch ganz fest geplant, bevor ich Tina im Mai nächstes Jahr wieder in Berlin treffen werde.

Das zweite Buch, auf das ich auch unheimlich gespannt bin, ist der neue FITZEK. Sein letztes Buch hat mich ja weniger überzeugt, aber

“Noah”

soll sehr anders sein, und da ich gerade mein aktuelles Buch beendet habe, kann ich mich auch die restlichen Tage des Jahres jetzt ausgiebig damit befassen.

Kerstin at Freitag, Dezember 27th, 2013 | Filed under: Fitzek, Sebastian,Folsom, Tina,Neu eingetroffen | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Sebastian Fitzek
Verlag: Knaur
ISBN-10: 3426503743
Taschenbuch 320 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

 

Grenzenloses Verwirrspiel zwischen Traum und Wirklichkeit

Inhalt:

Leon Nader glaubt sein in der Kindheit diagnostiziertes Schlafwandeln als geheilt. Eines Morgens jedoch verlässt ihn seine Frau Natalie, schwer gezeichnet von Misshandlungen, und die Beweise verdichten sich, dass er damit zu tun haben könnte. Offensichtlich sind seine Schlafstörungen zurückgekehrt. Um der Sache auf den Grund zu gehen, stattet er sich mit einer bewegungsaktiven Kamera aus, um seine Taten als Nachtwandler nachvollziehen zu können. Er findet eine geheime Tür in seinem Schlafzimmer und der Abstieg in einen Geheimgang ist für ihn ein Schritt in die eigene Psyche, wo die Grenzen zwischen Wahn und Realität verschwimmen.

Meine Meinung:

Als bekennender Fitzek-Fan habe ich mich sehr gefreut, dass so schnell nach „Abgeschnitten“ ein neuer Roman des Autors erhältlich war. Noch schöner, ich konnte das Buch auf der Leipziger Buchmesse erwerben und persönlich signieren lassen.

Keine Frage, das Buch reißt mit, hat kaum Längen und auch die Auflösung ist annähernd überraschend, was dem Buch drei Sterne rettet. Dennoch, was mir sonst besonders gut gefällt, nämlich wenn ich ein Buch des Autors mit Fragezeichen in den Augen zuklappe und erst nach und nach von der genialen Idee überrollt werde, war mir dieses Mal zu viel des Guten. Schon gegen Mitte des Buches weiß man als Leser schlicht nicht mehr, was ist nun Wahrheit, was Traum. Das ist sicher so gewollt, aber das Unverständnis hat bei mir ein zunehmend unangenehmes Gefühl hinterlassen und mir den Spaß am Lesen verdorben.

Fast hilflos eilt man gemeinsam mit Leon durch die Gänge, stolpert von einer grotesken Situation in die nächste und bleibt doch der Hauptfigur seltsam fern. Sicher eine interessante Idee, allein das Konstrukt verlangt zu viel vom Leser. Der Epilog hat mich dann schlussendlich komplett verwirrt, aber vielleicht war ich auch einfach der Irrungen und Wirrungen überdrüssig. Ich hoffe, Fitzek findet demnächst wieder zu alter Form zurück. Ein bisschen weniger Kraft in Merchandising und Sonderprojekte zu investieren, könnte hilfreich sein.

Kerstin at Donnerstag, April 11th, 2013 | Filed under: Fitzek, Sebastian,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments
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