Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Category: Humor

 

Autor:

Kerstin Gier
Verlag: Bastei-Lübbe
ISBN-10: 3785760507
Klappen-broschur 288 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Ein echter Gier eben – und das Warten beginnt von Neuem

Zum Inhalt:

Nach fünf gemeinsamen Jahren hat sich der Alltag in Katis Leben mit Felix breit gemacht. Als ihr während eines Arbeitsauftrages der charmante und umwerfend aussehende Mathias über den Weg läuft, beginnt sie an ihrer Beziehung zu zweifeln. Von Felix immer öfter vernachlässigt, beginnen die Schmetterlinge in ihrem Bauch Achterbahn zu fahren, wenn sie an Mathias denkt. Ein Unfall schleudert sie unverhofft fünf Jahre in die Vergangenheit, einen Tag bevor sie Felix kennengelernt hätte. Gibt das Schicksal ihr etwa die Chance in der Liebe einen anderen Weg einzuschlagen?

Meine Meinung:

Endlich ist der lang ersehnte neue „Gier“ erschienen und leider viel zu schnell wieder ausgelesen. Einmal mehr schafft es die Autorin, mich über mehrere Stunden meine ganze Umwelt vergessen und in die äußert amüsante Liebesgeschichte von Kati einzutauchen zu lassen. Auch im Eselsbuch waren neben einem eigentlich permanent vorhandenen Grinsen im Gesicht, laute Auflacher keine Seltenheit. Wenn unter den männlichen deutschen Autoren David Safier für mich der König des Humors ist, so gebührt Kerstin Gier ganz klar der Platz der Königin. Sie liegen in diesem Genre absolut auf meiner Wellenlänge.

Neben manchmal wirklich schreiend komisch wirkenden Situationen, in die die Protagonistin gerät, sind es vor allem die Charaktere, von denen der Roman lebt. Viele dermaßen schräg, aber doch auch wieder so aus dem Leben gegriffen, dass sie einem selbst täglich über den Weg laufen könnten. Dass Zeitreisen für Kerstin Gier kein Problem darstellen, hat sie bereits in ihrer Edelstein-Trilogie bewiesen. Im vorliegenden Buch bildet sie ein tolles Element, um der Heldin zu ermöglichen, Fehler der Vergangenheit zu korrigieren. Wer hat nicht schon mal die Zeit zurückdrehen wollen, um sich falsche Entscheidungen zu ersparen?

Trotz aller Lustigkeit gibt es jedoch auch ernste Untertöne, die zum Nachdenken anregen, ohne belehrend zu wirken. Jedes Kapitel wird mit einem Zitat eingeleitet, dass mal mehr, mal weniger zum folgenden Inhalt passt. Mir persönlich ein wenig zu viel des Guten waren die Zitate mitten im Text, haben sie mich doch immer wieder aus der Handlung gerissen, zumal ich nicht genau wusste, wann ich sie denn lesen soll. Das Cover mit dem Esel auf rosa Hintergrund ist richtig peppig.

Nachdem die Hochzeit der Schwester nun perfekt gelaufen ist, hoffe ich mal, dass es nicht zu DER TAUFE kommt, denn ewig lässt sich das Schicksal sicher nicht ins Handwerk pfuschen. Wer sich mal so richtig vom Alltag entspannen will mit einem vergnüglichen Roman, dem sei „Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner“ wärmstens ans Herz gelegt, denn der Gier’sche Humor ist ein Patentrezept gegen schlechte Laune.

Kerstin at Montag, November 28th, 2011 | Filed under: Frauen,Gier, Kerstin,Humor | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Jenna Strack
Verlag: BoD
ISBN-10: 3842360169
Taschenbuch 228 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Eine Reise in die eigene Vergangenheit

Zum Inhalt:

Die 28jährige Marie Emilie Lau ist von ihrer Tätigkeit als Bürokauffrau in einem Dienstleistungs-unternehmen angeödet, war es doch eigentlich immer ihr Traum, als Modedesignerin Karriere zu machen. Einzige Stütze und häufiger Trostpartner ist ihr bester Freund Thomas, der mehr Zeit online als im realen Leben verbringt. Die Freundschaft mit Maries bester Freundin Isabell droht zu zerbrechen, als diese immer mehr zur Supermutter und elitären Ehefrau mutiert.

Von einem Song im Radio inspiriert, recherchiert Marie eines Tages im Internet nach Jamie Baker, einem Sänger ihrer Lieblings-Boygroup aus Teenagerzeiten. Sie stößt auf sein Profil bei Facebook, nimmt allen Mut zusammen und schickt ihm eine Nachricht. Auf eine Standardantwort reagiert sie leicht zickig, was das Interesse ihres Schreibpartners weckt. Nach und nach ergibt sich eine tiefe Freundschaft während zahlloser ausgetauschter Nachrichten und Telefonate. Beide mögen einander nicht mehr missen. Sollte es wirklich ein Happy-End für Marie und ihren Jugendschwarm geben?

Meine Meinung:

Die junge Autorin Jennifer Strack hat mir mit ihrem kürzlich erschienenen Roman „The Social Netlove – Liebe ist niemals offline” ein paar wunderschöne, vergnügliche Lesestunden bereitet. Ich-Erzählerin Marie hatte schon nach den ersten Sätzen mein Herz gewonnen. Ihre Teenagerschwärmerei für einen Boygroupstar ebenso wie ihre langsam aufkeimende Liebe durch das Austauschen digitaler Nachrichten haben in mir jede Menge positiver Erinnerungen persönlicher Art wachgerufen. Selbst bis in meine Träume hat mich die Thematik verfolgt.

Neben Marie sind auch die anderen Nebencharaktere vortrefflich gezeichnet, wobei ich besonders den internetsüchtigen Thomas hervorheben möchte. Die flüssige Schreibweise und der dabei immer wieder fabelhaft in Szene gesetzte Humor lassen die Seiten wie von selbst umblättern. Spätestens beim Nachrichtenaustausch zwischen J. und Marie kann der Leser sich der Geschichte nicht mehr entziehen und verzerrt sich ebenso sehnsüchtig wie die Protagonistin nach Post aus London. Auch die Geschichte rund um die Romanze ist stimmig und die Handlungen der Figuren gut nachvollziehbar.

Nicht unerwähnt sollte auch bleiben, dass das Buch auch von der Optik her mit seinem pinkfarbenen Cover und dem süßen Katzen-Laptop-Motiv ein absoluter Hingucker ist. Wenigstens geringfügige Englischkenntnisse sollten beim Leser jedoch vorhanden sein, um auch alle Nachrichten und vor allem den wunderschönen Songtext für Marie richtig genießen zu können. Das kitschig-schöne Happy-End wird schließlich jedes Romantikerherz höher schlagen und die Lektüre des Buches mit einem Lächeln beenden lassen.

Kerstin at Sonntag, November 13th, 2011 | Filed under: Frauen,Humor,Strack, Jenna | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Frauke Scheunemann
Verlag: Page & Turner
ISBN-10: 3442203694
Broschiert 283 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Alle Pfoten voll zu tun

Zum Inhalt:

Dem kleinen Dackel Herkules ist es gelungen, für sein Frauchen Carolin den richtigen Mann zu finden. Marc ist Tierarzt und kennt sich bestens aus in Hundepsychologie, und auch seine Tochter Luisa hat den kleinen Racker unheimlich gern. Als alle zusammenziehen, scheint sein Glück perfekt. Doch Kater Beck, Herkules’ bester Freund, bleibt skeptisch. Nicht zu unrecht, denn plötzlich taucht Marcs Exfrau Sabine auf und will eine zweite Chance. Zudem hat sich Herkules unsterblich in die schöne Golden-Retriever-Hündin Cherie verliebt, die den kleinen Dackel allerdings nicht für voll nimmt. Doch ein mutiger Jagdhund gibt so schnell nicht auf.

Meine Meinung:

Mit „Katzenjammer“ setzt Frauke Scheunemann, Teil des erfolgreichen Geschwister-Autoren-Duos „Anne Hertz“ ihren Bucherfolg „Dackelblick“ mit gewohntem Witz und Charme fort. Es ist einfach nur herzerwärmend, wie sich der kleine vorwitzige Dackel und sein älterer und voller Weisheit steckender Katzenfreund Herr Beck dem Liebesleben der Menschen und dem eigenen annehmen.

Herkules stolpert dabei von einem Abenteuer ins nächste und muss teilweise wahrhaft über sich hinauswachsen. Die Erzählung aus der Sicht des kleinen Kerls ist nicht nur humorvoll, sie regt auch oft zum Nachdenken an. Schließlich sind die Menschen wirklich Wesen, die alles viel komplizierter machen, als es eigentlich ist.

Auch wenn dem Roman ein wunderschönes Happy-End beschienen ist, wäre ich nicht abgeneigt, eine weitere Fortsetzung zu lesen. Familienzuwachs und die Fortsetzung der Liebesgeschichte des Dackels könnten dafür genug Stoff liefern. Lobend erwähnen möchte ich auch bei diesem zweiten Teil das absolut knuffige Coverbild.

Kerstin at Dienstag, Oktober 11th, 2011 | Filed under: Humor,Scheunemann, Frauke,Tiergeschichten | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Frauke Scheunemann
Verlag: Page & Turner
ISBN-10: 3442203570
Broschiert 288 (inzw. auch als TB erhältlich)
Persönliche
Wertung:

 

Bezaubernder Einblick in die Gedanken eines Dackels

Zum Inhalt:

Carl-Leopold von Eschersbach ist nicht ganz so adelig, wie er es gern hätte, sondern ein Fehltritt seiner Mutter. Für die Zucht ungeeignet wird der Dackelwelpe daher ins Tierheim abgeschoben. Zum Glück findet sich bereits nach einem Tag ein neues Frauchen, Carolin, mit dem der Kleine mehr als zu frieden ist.

Weniger jedoch mit ihrem Lebensgefährten Thomas, der Hunde hasst und auch Carolin nicht gut behandelt. Gemeinsam mit dem gut genährten Nachbarskater Herrn Beck beschließt Herkules, wie er inzwischen heißt, Thomas loszuwerden, was sogar gelingt. Doch fortan ist Carolin nur noch traurig und ein neues Herrchen muss her. Dies jedoch gestaltet sich alles andere als einfach.

Meine Meinung:

Frauke Scheunemann, auch Teil des erfolgreichen Geschwister-Autoren-Duos ‚Anne Hertz’ wandelt mit diesem bezaubernden Tierroman auf Solopfaden. Das Buch ist ein richtiger Gute-Laune-Macher und man fliegt mit stetigem Dauergrinsen durch die Seiten.

Aus der Sicht des Dackels Herkules betrachtet, ist der Mensch schon ein schwieriges Wesen. Punktgenau trifft die Autorin dabei den richtigen Ton, als wäre sie in ihrem früheren Leben selbst ein Hund gewesen. Mit großem Ideenreichtum und unterstützt durch den altklugen Kater Herrn Beck unternehmen die beiden die abenteuerlichsten Streiche, und wirbeln dabei das Leben von Frauchen Carolin gehörig durcheinander.

Der Dackel ist so knuffig, dass man ihn einfach lieben muss, und selbst wer Hunden weniger zugeneigt ist, wird seine Freude an diesem vergnüglichen Roman haben, der allein schon durch das Cover das Herz erwärmt.

Kerstin at Mittwoch, September 14th, 2011 | Filed under: Humor,Scheunemann, Frauke,Tiergeschichten | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Filippa Bluhm
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
ISBN-10: 3462042084
Taschenbuch 235 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Für Heiratswillige ein Muss

Zum Inhalt:

Charlotte und Georg wollen ihre Liebe mit dem Gang zum Standesamt krönen und berichten stolz ihren Freunden und Verwandten davon. In dem Glauben, dass der Antrag die größte Hürde war, gehen sie die Sache locker an.

Da nicht viel Zeit bis zum gewünschten Termin bleibt, merken beide schnell, dass sie den Organisationsaufwand unterschätzt haben. Besonders Lotte als bekennende Turnschuhträgerin ist bereits bei der Auswahl des Brautkleides völlig überfordert. Eine Lokalität muss her, die alle Anverwandten zufrieden stellt, Karten, Torte, Blumen – hat man an alles gedacht? Zum Glück steht mit der besten Freundin eine geeignete Helferin zur Verfügung oder ist auch das ein Trugschluss?

Meine Meinung:

Für mich persönlich war das Buch ein Volltreffer, da ich zu diesem Zeitpunkt genau in der selben Situation wie die Protagonistin steckte. Selbst die Charaktere drum herum könnte man mit geringen Abweichungen 1 zu 1 übernehmen. Der Autorin gelingt es mit unglaublichem Sprachwitz die Tücken bei der Vorbereitung einer Hochzeit aufzuzeigen. Oftmals muss man einfach lauthals lachen. Ich glaube auch jeder, der das Ereignis bereits hinter sich hat, wird an einigen Stellen an die eigene Hochzeit zurückdenken und sich dabei schmunzelnd erinnern.

Einziges Manko für mich die etwas geringe Seitenzahl, denn eine Hochzeitsreise mit einem Fettnäpfchen neben dem anderen, in die Georg und Lotte ganz bestimmt treten, wäre sicher auch nett zu lesen gewesen. Wer weiß, vielleicht gibt es ja eine Fortsetzung. Doch auch so haben beide ihr romantisches Happy-End verdient.

Kerstin at Sonntag, Juli 10th, 2011 | Filed under: Bluhm, Filippa,Frauen,Humor | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

David Safier
Verlag: Kindler
ISBN-10: 3463405539
Gebundene Ausgabe 320 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Einmal Shakespeare sein

Zum Inhalt:

Rosa möchte sich an ihren Hollywood-Heldinnen ein Beispiel nehmen und ihre einstige große Liebe Jan, wenige Tage vor seiner Hochzeit mit einer anderen, zurückerobern. Der Versuch misslingt und aus Enttäuschung sowie der Suche nach der einzig wahren Liebe lässt sie sich per Hypnose in ein früheres Leben zurückversetzen. Dabei landet sie ausgerechnet im Körper des damals noch nicht ganz so berühmten William Shakespeare. Eine turbulente und zum Brüllen komische Liebesgeschichte nimmt daraufhin ihren Lauf.

Meine Meinung:

Bereits mit „Mieses Karma“ hat der Autor es geschafft, mich zu begeistern. Nun liegt sein neuestes Werk vor und wieder kann ich nur positive Eindrücke wiedergeben. Sicher ist Rosa mit ihrer Figur, dem ungeliebten Job und dem Nachtrauern ihres Ex-Freundes ein wandelndes Klischee, aber dies tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch.

Auf wunderbare Weise stellt David Safier die Konflikte, Schwierigkeiten, aber auch berührenden Momente der zwei Seelen in einem Körper sowohl in der Vergangenheit als auch in der Jetztzeit dar. Wenn Rosa der Königin Elisabeth auf dem Donnerbalken begegnet oder sie sich Wortgefechte mit Sir Francis Drake liefert, bleibt kein Auge trocken.

Diese Art von Humor liebt man oder aber nicht. Ich tue es, denn nur wenige bringen mich so zum Lachen. Wie das Ganze ausgeht, sei hier nicht verraten, aber es gelingt dem Autor ein für alle Sichtweisen befriedigendes Ende aufzuzeigen.

Kerstin at Samstag, Juli 9th, 2011 | Filed under: Humor,Safier, David | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Florian Beckerhoff
Verlag: List
ISBN-10: 3471350446
Gebundene Ausgabe 256 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Ein Landei in der Stadt

Zum Inhalt:

Robert Gernold ist ein erfolgreicher Macher in der Werbebranche, aber zweifelt immer mehr an seinem Dasein. Vor allem fehlt ihm die richtige Frau an seiner Seite. Wirt Willi gibt ihm den Tipp, dass man nur mit jemandem aus der Heimat glücklich werden kann, der genauso tickt wie man selber. Obwohl er nicht danach gesucht hat, läuft Robert alsbald Gabi, die Tochter seines ehemaligen Lehrers über den Weg. Doch ist sie wirklich die Erfüllung seiner Träume?

Meine Meinung:

Um es vorweg zu schicken, ich hatte mir von diesem Buch einen lustigen Chit Lit-Roman aus der Sicht eines Mannes versprochen. Leider konnte mich das Buch aber schlussendlich nicht wirklich überzeugen. Es liest sich recht flott und flüssig weg, da es auch nicht gerade viele Seiten hat.

Jedoch wurde mir der Protagonist zunehmend unsympathischer, was hauptsächlich daran liegt, dass er seine Meinung häufiger wechselt als seine Hemden. Mal will er der große Geschäftsmann sein, dann sehnt er sich nach Vergangenem. Bald fallen ihm die alten Freunde auf die Nerven und er schickt seine angeblich so große Liebe in die Wüste und flieht selbst zu einem Selbstfindungstrip in den Süden, wo er aber letzten Endes der Wahrheit auch nicht näher kommt. Seine plötzliche Läuterung am Ende kann ich ihm aus diesem Grund einfach nicht abnehmen, sie ist auch schlicht unglaubwürdig.

Das Ganze wirkte für mich einfach nur unausgegoren, unterlegt mit viel Psychogeschwafel, Alkoholabstürzen und nur ganz selten mal ein gequältes Lächeln hervorrufend. Keine Lektüre, die ich weiterempfehlen möchte. Wer Florian Beckerhoff mal ausprobieren möchte, sollte wohl eher auf seinen Erstling „Frau Ella“ zurückgreifen.

Kerstin at Mittwoch, Juli 6th, 2011 | Filed under: Beckerhoff, Florian,Humor | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

François Lelord
Verlag: Piper
ISBN-10: 3492051677
Gebundene Ausgabe 224 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Mit der Neugier eines Kindes die Welt sehen

Zum Inhalt:

Obwohl es Petit Hector eigentlich ganz gut geht und er die besten Eltern der Welt hat, bereitet ihm doch einiges Sorgen. So gibt es in der Schule Probleme, die erste Liebe stellt ihn vor ungeahnte Herausforderungen und auch so einiges andere ist ihm unklar. Jedoch auf fast alles wissen seine klugen Eltern Rat, und um ja nichts zu vergessen, schreibt Petit Hector die für ihn wichtigsten Erkenntnisse in ein kleines Notizbuch.

Meine Meinung:

Der Autor Francois Lelord beschreibt beschwingt und charmant, wie es wohl nur Franzosen können, aus der Sicht des kleinen Hector, wobei sein Alter rätselhaft bleibt, die kleinen und großen Sorgen desselben. Das Buch ist in kurze Kapitel unterteilt, die sich flüssig und auch mal mit größerem Abstand lesen lassen und in jedem lernt Petit Hector etwas fürs Leben. Die dabei entstehenden Weisheiten sind wohl für jedes Alter zutreffend und regen oft zum Nachdenken an.

Sprachlich entsprechend einfach gehalten, da hier ja Kindermund Wahrheit tut, könnte man manchmal wirklich meinen, einem kleinen Jungen zuzuhören. Die Schlussfolgerungen schließlich, die Petit Hector aus den Antworten von seinen Eltern zieht und in sein kleines Notizbuch schreibt, sind allerliebst und sollten auch so manchem Erwachsenen zu denken geben. Ich kannte bisher keines der Hector-Bücher, habe aber vor, dieses Versäumnis nachzuholen.

Kerstin at Mittwoch, Juli 6th, 2011 | Filed under: Humor,Lelord, François,Literatur allg. | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Bettina Haskamp
Verlag: Marion von Schröder
ISBN-10: 3547711525
Taschenbuch 240 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Back to nature im Süden Portugals

Zum Inhalt:

Clara wird nach 30 Ehejahren Knall auf Fall von ihrem Mann verlassen und steht plötzlich ohne Villa und nur mit ihrem dicklichen Hund und einem gehörigen Vorrat an Wein vor den Scherben ihres Lebens. Wird es ihr gelingen, wieder auf die Füße zu kommen und das Beste daraus zu machen?

Meine Meinung:

Selten habe ich ein Buch in einem Rutsch durchgelesen, mit diesem ist es mir passiert. Die Seiten schlagen sich nur so von selbst um und einmal im Sog von Claras Geschichte, mag man nicht mehr aufhören. Mit unglaublichem Witz und viel Selbstironie gelingt es der Autorin, den nach der Trennung von ihrem Mann völlig ungewissen weiteren Lebensweg der Hauptprotagonistin Clara zu zeichnen. In vielen Situationen konnte ich mich selbst wiederfinden und einige davon verführten permanent zum Schmunzeln.

Man spürt die Liebe der Autorin zu Portugal förmlich, denn die Beschreibungen der Natur im kargen Alentejo sind derart eindringlich, dass man die Sonne auf der Haut und den Geruch der Olivenbäume quasi selbst fühlen kann. Der Gegensatz vom hektischen Deutschland zur geruhsamen Einöde von Claras neuem Domizil ist derart drastisch, dass man sich auch wünscht, dort seinen Lebensabend verbringen zu können.

Bewundernswert und nachvollziehbar schildert die Autorin, wie aus der vorher völlig von ihrem Mann abhängigen Ehefrau, eine selbstbewusste Frau mit Freude am Leben wird. Dagegen kann Werner in Brasilien einfach nur alt aussehen. Allerdings hat Clara auch nur ihre seelischen Wunden zu lecken. Hätte sie auch finanziell vor dem Nichts gestanden, wie es wahrscheinlich vielen Frauen in ihrer Situation gegangen wäre, hätte die Geschichte ganz anders ausgesehen.

Dennoch ein Buch, dass Frauen zeigt, dass es auch ein Leben nach ihrem Göttergatten geben kann. Wenn die Möglichkeit bestehen würde, hätte ich gern 4,5 Punkte gegeben.

Kerstin at Samstag, Juli 2nd, 2011 | Filed under: Frauen,Haskamp, Bettina,Humor | RSS 2.0 | TB | No Comments
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