Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Category: Historisch

 

Autor:

Kate Morton
Verlag: Diana Verlag
ISBN-10: 3453291379
Gebundene Ausgabe 304 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Das geheimnisvolle Haus am See

Inhalt:

In der Mittsommernacht des Jahres 1933 verschwindet ein kleiner Junge spurlos vom Landsitz der Edevanes in Cornwall. Auch eine monatelange, intensive Suche bringt keine neuen Erkenntnisse. Die Familie zerbricht fast daran und kehrt dem Seehaus den Rücken.

Etwas siebzig Jahre später stößt die junge Polizistin Sadie während eines erzwungenen Urlaubs bei ihrem Großvater in Cornwall auf das verwunschene Haus. Alles wirkt, als wäre es Hals über Kopf verlassen worden. Schnell kommt sie auch hinter die Geschichte des Hauses und das ungelöste Verbrechen lässt ihr schon bald keine Ruhe mehr.

Meine Meinung:

Da ich Familiendramen, die auch noch auf verschiedenen Zeitebenen spielen, gern mag, war ich sehr gespannt auf „Das Seehaus“, meinen ersten Roman von Kate Morton. Das Cover deutet auf eine etwas schwülstige Liebesgeschichte, jedoch handelt es sich eher um einen äußert verzwickten Krimi. Alle Fans von Detektivromanen sollten hier ebenfalls auf ihre Kosten kommen.

Die Autorin versteht es ganz ausgezeichnet im Wechsel der Perspektiven zwischen Gegenwart und Vergangenheit immer nur winzige Teile eines großen Puzzles offenzulegen, sodass der Leser zum ständigen Mitraten animiert wird. Auch führt sie ihn auf immer neue Spuren, die das bisher Geglaubte wieder abwegig erscheinen lassen. So wird eine enorme Spannung aufgebaut, die bis zum Schluss des immerhin über 600 Seiten starken Wälzers nicht nachlässt.

Die Figuren sind alle sehr interessant und vielschichtig und es wird sich auch eine Menge Zeit genommen, diese zu charakterisieren. Das gilt auch für diverse Beschreibungen der Umgebung und Natur. Zwar hat man durch den bildhaften und blumigen Schreibstil alles sehr deutlich vor Augen, es führt allerdings auch zu einigen Längen. Auf den Erzählstrang zu Eleanores Mutter zum Beispiel hätte ich komplett verzichten können. So kam dann auch der Lesefluss immer wieder etwas ins Stocken und ich habe verhältnismäßig lange für das Buch gebraucht.

Besonders gelungen fand ich, dass den Geschehnissen in der Vergangenheit ähnliche Ereignisse in der Gegenwart gegenübergestellt waren. Das Happy End mag einigen zu happy und arg konstruiert vorkommen, da hier schon der Kollege „Zufall“ eine enorme Rolle spielt, oder sollte man es Schicksal nennen? Ich mag es ab und zu, wenn zum Schluss alle Puzzleteile an die richtige Stelle fallen und keine Fragen offen bleiben, weswegen ich das Ende nicht sehr negativ sehe.

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, es war ein spannendes Rätsel, was es gemeinsam mit allen Beteiligten zu lösen galt und Liebhaber geheimnisumwitterter Familienromane werden sicher ihre Freude an dem Buch haben. Diesen möchte ich es vor allem ans Herz legen und vergebe gute 4 von 5 Sternen.

Kerstin at Samstag, April 9th, 2016 | Filed under: Frauen,Historisch,Morton, Kate,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Danielle Stevens
Verlag: Mira TB Verlag
ISBN-10: 395649170X
Taschenbuch 364 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Mutiger Kampf um die große Liebe

Inhalt:

Schwer fällt es der jungen Charlotte von Grünau zu Meersberg nicht, ihr liebloses Zuhause in Deutschland zu verlassen und zu einer arrangierten Heirat nach Chile aufzubrechen. Wobei sie weniger Interesse an ihrem zukünftigen Ehemann hat, als vielmehr den Plan verfolgt, den Spuren ihrer Mutter nachzugehen, die sie vor achtzehn Jahren im Stich gelassen hat und ebenfalls diesen Weg nahm.

Doch während der Schiffsreise begegnet ihr in Gestalt des Maats Leander unerwartet die große Liebe. Für ihn möchte sie mit allen Regeln brechen, ihre gemeinsame Zukunft wird zu ihrem einzigen Ziel. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit den Liebenden, und schließlich findet sich Charlotte in einer Ehe mit einem gewalttätigen und gefühllosen Mann wieder. Besteht noch eine Chance für sie, ihr Glück zu finden?

Meine Meinung:

Der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts spielende Schicksalsroman von Danielle Stevens hat mich wieder sehr begeistert. Das Autorenehepaar schafft es vorzüglich, eine knisternde Atmosphäre aufzubauen und die Spannung reißt zu keiner Zeit während der Geschichte ab. Neben der bedingungslosen Liebe der beiden Hauptprotagonisten, die dem Leser selbstverständlich unmittelbar ins Herz springen, gibt es genug Lügen, Intrigen, Verrat und Gewalt, um ein abwechslungsreiches Lesevergnügen zu bereiten.

Sehr nett fand ich die Assoziation zum Film „Titanic“, die sich am Anfang und in der Schlussszene, womit sich der Kreis schließt, wiederfindet. Neben der dramatischen Story findet der Leser auch Einblick in die Lebensumstände der chilenischen Bevölkerung zur damaligen Zeit ebenso wie in die Geschlechterrollen, und geschickt wird auch eine tatsächlich stattgefundene Naturkatastrophe ins Geschehen eingeflochten.

Eine Verbindung des Titels zum Inhalt konnte ich nicht wirklich feststellen, jedoch finde ich das Cover mit dem Kolibri und den tollen Hibiskusblüten wunderschön.

Wer sich gern in andere Zeiten und zu ungewöhnlichen Schauplätzen verführen lässt, dem kann ich „Im Tal der Kolibris“ uneingeschränkt ans Herz legen. Die mitreißende Liebesgeschichte von Charlotte und Leander wird kaum einen Romantiker kalt lassen.

Kerstin at Freitag, Juni 12th, 2015 | Filed under: Abenteuer,Historisch,Liebesroman,Stevens, Danielle | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Dorothea Morgenroth
Verlag: GerthMedien
ISBN-10:

3865919367

Gebundene Ausgabe 349 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

Vergebung ist der Schlüssel zum Glück

Inhalt:

Die 18-jährige Grafentochter Charlotte von Rixtorf hält es nicht mehr in ihrer holsteinischen Heimat. In ihrer Abenteuerlust vom Lieblingsonkel unterstützt, nimmt sie die Stelle einer Gesellschafterin für die gelähmte Engländerin Mallory Cranshaw auf Lowerdale Manor in Gloucestershire an. Sie ist in ihrem Alter und beide werden schnell zu Freundinnen. Ihr Glück scheint perfekt, als sie in Mallorys Cousin Myles Carrington ihre große Liebe findet. Doch ein Reitunfall entreißt ihn ihr kurz vor der Hochzeit.

Durch Zufall findet Charlotte einen Brief von Myles an Charlie, wie er auch sie stets liebevoll genannt hat, und entdeckt damit ein Familiengeheimnis. Ein böser Streit zwang Charlie Carrington vor langer Zeit, das Landgut zu verlassen. Wild entschlossen, die Verwandten wieder zu vereinen, tritt Charlotte eine gefährliche Reise nach Amerika an, die sie in Lebensgefahr bringt. Wird ihre Mission „Vergebung“ von Erfolg gekrönt sein?

Meine Meinung:

„Das Licht im Fenster“ ist ein historischer Schicksalsroman zum Schlüsselthema Vergebung, der es geschafft hat, mich einige Stunden in eine andere Zeit zu versetzen.

Charlotte ist eine tapfere junge Frau, die sich durch nichts von ihren einmal gemachten Plänen abbringen lässt. Durch die kursiv gehaltenen Tagebucheinträge an ihre „Reisegefährtin“ erhält der Leser einen sehr intensiven Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonistin. Aber auch die anderen Charaktere sind liebevoll und individuell gezeichnet.

Ein wenig unglaubwürdig fand ich, dass Charlotte auf ihrer ganzen langen Reise so gar nichts passiert, sieht man von einer Erkrankung auf dem Schiff ab. Nur nette und gottesfürchtige Menschen kreuzen ihren Weg. Da hatte sie als allein reisende Frau zu dieser Zeit tatsächlich großes Glück. Dieser Umstand bringt mich dazu, ein halbes Pünktchen abzuziehen.

Die Geschichte zeichnet sich nicht durch großes Tempo aus, die Autorin nimmt sich vielmehr Zeit, ihre Figuren deutlich zu skizzieren und lässt auch die großartige Natur nicht unbeachtet. Dabei findet sie teils wunderschöne Worte, die das Lesen zu einem echten Vergnügen machten.

Auch wenn der Glaube an Gott immer mal wieder eingeflochten wird, so doch in passender Dosis, an der sich auch Leser, die wenig Erfahrung mit Inspirationals haben, nicht stören dürften. Das Ende ist nicht wirklich überraschend, passt jedoch perfekt und lässt einen mit einem schönen Gefühl zurück.

Und so ist es Dorothea Morgenroth schlussendlich sehr gut gelungen, ihre Botschaft, dass Vergebung einer der Schlüssel zu einem glücklicheren Leben ist, in Form einer mitreißenden, historischen Liebesgeschichte zu vermitteln.

Kerstin at Freitag, September 19th, 2014 | Filed under: Historisch,Liebesroman,Morgenroth, Dorothea,Spirituell | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Colleen Gleason
Verlag: Blanvalet
ISBN-10: 3442372704
Taschenbuch 416 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5
Reihenzuge-hörigkeit: Buch der Vampire – Band 1
ausgelesen am: 27.06.2010

 

Wunderbare Vampir-Serie in historischem Gewand

Zum Inhalt:

Victoria Gardella kann nach einer Trauerzeit endlich ihr Debüt in London geben und die anwesenden Junggesellen sind durchaus nicht abgeneigt. Zur gleichen Zeit erfährt Victoria allerdings auch von ihrem Familienerbe, denn sie ist ein Venator und damit prädestiniert für die Jagd auf Vampire.

Zwischen Ballsälen und der nächtlichen Jagd in Londons Straßen hin- und hergerissen, ist sie schon bald völlig überfordert, vor allem da sich der begehrteste Junggeselle der Saison, der Marquis von Rockley, auf Brautschau begibt und sie ihn ihm ausgerechnet einen Freund aus Jugendtagen wiedererkennt, der sein Herz schon bald an sie verliert. Wie lange kann sie ihr Geheimnis vor ihm verbergen und ist sie Lilith, der Königin der Vampire, wirklich schon gewachsen?

Meine Meinung:

Mit „Bleicher Morgen“ startet eine außergewöhnlich gute Vampirserie, die, anders als die meisten, in der Vergangenheit spielt. Victoria, die sich dazu entscheidet, ihr Erbe anzunehmen und bestmöglich den Kampf gegen Lilith und ihre Jünger aufzunehmen, ist eine sympathische Heldin, mit der man richtig mitfühlen kann. Das Setting wird durch Kleidung und Ereignisse detailgetreu beschrieben, aber nie ausufernd, sodass ein stetiger Lesefluss nicht unterbrochen wird.

An interessanten männlichen Charakteren mangelt es auch nicht, was viel Spannung auch im romantischen Sinn für die nächsten Bände verspricht, zumal Sebastian und Maximilian sowieso das größte Potenzial haben, wie ich finde. Das Buch ist eine perfekte Mischung aus historischem Liebesroman und spannender Fantasy. Ich bin auf die Fortsetzungen auf jeden Fall gespannt.

Kerstin at Dienstag, April 16th, 2013 | Filed under: Fantasy/Paranormal,Gleason, Colleen,Historisch | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Angeline Bauer
Verlag: Klarant UG
ASIN:

B009RMYQR0

E-Book: 303 Seiten (Printausgabe)
Persönliche
Wertung:
,5

 

Königstreue über allem

Zum Inhalt:

Die 24-jährige Mathurine ist Närrin am Hofe Heinrich des III. von Frankreich. In dieser Eigenschaft darf sie dem König und all seinen Höflingen den Spiegel vorhalten, hat die sogenannte „Narrenfreiheit“. Da überaus klug und in vielerlei Hinsicht begabt, ist sie aber auch wertvollster und ehrlichster Berater seiner Majestät. Als sie bei einem Fest aufgrund eines besonders derben Spaßes mit dem jungen Landadeligen Nicolas d’Amerval de Picardie für drei Tage versehentlich eingeschlossen wird, lässt sie ihre Maske fallen, ist ganz Frau und gibt sich ihm hin.

Sie wird schwanger, doch eine Närrin eignet sich nicht als Mutter. Einen Abbruch bringt sie nicht über sich und möchte ihre Tochter stattdessen in eine gute Familie geben. Als zum Zeitpunkt von Mathurines Niederkunft eine Gräfin ein kaum lebensfähiges Kind zur Welt bringt, tauscht die Hebamme Hélène die Kinder kurzerhand aus. Als 18 Jahre später ihre Tochter ausgerechnet den leiblichen Vater ehelichen soll, muss Mathurine einschreiten, und dies gelingt ihr durch ein wahres Husarenstück.

Meine Meinung:

Mit der Närrin stellt die Autorin Angeline Bauer eine besonders schillernde Figur der damaligen Zeit in den Mittelpunkt ihrer Geschichte. Es war für mich sehr interessant zu lesen, was alles dazugehörte, die Närrin des Königs zu sein und vor allem, wie viele Freiheiten sie sich wirklich erlauben konnte. Mathurine ist eine unheimlich sympathische Frauenfigur, die ihrer Zeit weit voraus war. Außerordentlich klug und mit jeder Menge künstlerischen Talenten gesegnet, wusste sie jedoch immer, wo ihr Platz war. Nicht umsonst hat sie insgesamt unter drei Königen gedient.

Ihre Treue zum König stellt sie dabei selbst über ihre Gefühle als Frau, was manchmal ein wenig traurig macht, aber zu den Konventionen der Zeit passt. Für die Ihren ist sie jedoch bereit, alles Menschenmögliche zu tun. Die ihr von der Autorin in den Mund gelegten Zitate großer Männer und Frauen, die teilweise noch gar nicht gelebt haben, haben mir besonders gefallen, steckt doch viel Weisheit in ihnen, die nichts von ihrer Aktualität verloren hat.

Obwohl Historicals nicht gerade zu meinem Lieblingsgenre gehören, habe ich doch dieses Buch außerordentlich gern gelesen. Es gibt keine Längen, das Setting ist intensiv recherchiert worden und wird durch die lebendige Sprache der Autorin dem Leser sehr schön vor Augen geführt. Wer sich gern in vergangene Zeiten entführen lässt und Freude an intelligentem Wortwitz hat, wird an „Gefährliche Liebe einer Hofnärrin“ großen Gefallen finden.

Kerstin at Montag, Januar 14th, 2013 | Filed under: Bauer, Angeline,Historisch | RSS 2.0 | TB | 2 Comments

 

Autor:

Martina André
Verlag: Aufbau Taschenbuch
ISBN-10: 3746627265
Taschenbuch: 664 Seiten
Persönliche
Wertung:
ausgelesen: 05.12.2012 (großformatige Ausgabe)

 

Liebe, die Jahrhunderte überwindet

Inhalt:

Während einer Hinrichtung begegnet der Highlander John Cameron im Edinburgh von 1647 der schönen Madlen MacDonald, welche vor einer ungewünschten Heirat geflohen und inzwischen die Geliebte eines zwielichtigen Lords ist. Beide verlieben sich auf der Stelle und wollen durchbrennen. Dabei werden John und seine Freunde gefangen genommen und verurteilt. Vor der Vollstreckung des Urteils werden sie jedoch von Lord Chester Cuninghame freigekauft, der allerdings noch viel schrecklichere Dinge mit ihnen vorhat, denn es heißt, er stehe mit dem Teufel im Bunde. John gelingt jedoch mit Madlen die Flucht in die Highlands, doch der „schwarze Lord“ und seine Schergen bleiben ihnen unerbittlich auf den Fersen.

Im Jahr 2009 lässt sich die Biologin Lilian von Stahl auf einen gefährlichen Selbstversuch mit einer schamanischen Droge ein. Sie soll dabei auf Erinnerungen ihrer Vorfahren stoßen, was auch eintrifft. Auf der Suche nach ihren Wurzeln steht sie plötzlich dem Mann aus ihren Visionen leibhaftig gegenüber. Das Rätsel, welches sich ihr nach und nach offenbart, ist schrecklicher, als sie es sich je hätte träumen lassen.

Meine Meinung:

Mit „Die Teufelshure“ legt Martina André einen faszinierenden Genre-Mix aus historischem Roman und Fantasythriller vor. Während der im Schottland von 1647/1648 spielende historische Teil gründlich recherchiert und mit so manchen Details der damaligen Kriegs- und Lebenssituation gewürzt ist, lässt einem der in der Jetztzeit spielende Teil aufgrund seiner rasanten Spannung kaum zu Atem kommen.

Unverwechselbare Charaktere, wobei besonders John Cameron, der mutige Dough Weir, aber auch der wirklich gruselige Mercurius hervorstechen, machen das Lesen ebenso zu einem Vergnügen, wie die innige und die Zeiten überdauernde Liebe zwischen John und seiner Madlen.

Wer Romane mit kernigen Highlandern ebenso mag wie finstere Bruderschaften, die mit allen Mittel bestrebt sind, das Schicksal der Menschheit in Händen zu halten, kann mit diesem Roman nur einen Volltreffer landen.

Kerstin at Samstag, September 8th, 2012 | Filed under: André, Martina,Fantasy/Paranormal,Historisch | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Sharon Page
Verlag: Mira TB Verlag
ISBN-10:

3862783243

Taschenbuch 396 Seiten
Persönliche
Wertung:
Reihenzuge-hörigkeit: Teil 4 der Blood-Serie

 

Tabulose Liebesspiele bis zum Gipfel der Ekstase

Inhalt:

Um ihrer 18-jährigen Tochter Sarah, die an einer rätselhaften Krankheit leidet, ihre notwendige Medizin zu verschaffen, ist die Edelkurtisane Vivienne Dare gezwungen, bestimmte Edelmänner Londons zu verführen, obwohl sie inzwischen ihren „Job“ an den Nagel gehängt hat. Dummerweise sterben diese Männer kurz darauf, was den Vampir Heath Winthrope, Earl of Blackmoor, auf den Plan ruft. Er soll im Auftrag des Vampirrates nach dem Täter fahnden, hinter dem sich ein Sukkubus verbirgt.

Gleichzeitig sucht er auch nach seinem verschwundenen Bruder. Dies gerät allerdings ein wenig in Vergessenheit als er Vivienne vor ein paar Unholden rettet und in Sicherheit bringt. Ihr gelingt es, in ihm Gefühle zu wecken, die er nach dem Tod seiner Frau und Tochter für immer erloschen geglaubt hatte. Das Fatale daran, er darf nur jeweils einmal mit einer Frau schlafen, sonst wird in ihm ein Dämon erweckt, der die Macht hat, die Menschheit zu vernichten.

Meine Meinung:

Bei „Blutrote Nächte“ handelt es sich um den vierten Teil der Blood-Reihe von Sharon Page. Band 1 und 2 hängen eng zusammen, der 3. wurde ohnehin noch nicht übersetzt, sodass man, auch laut Aussage der Autorin, mit dem 4. Band gut neu einsteigen kann.

Der Roman spielt 1820 in London, wobei jedoch weder Zeit noch Setting so individuell sind, dass es nicht auch heute und ganz woanders spielen könnte. Sehr schön fand ich den Aspekt, dass Vivienne nicht mehr blutjung, sondern bereits 35 ist, und eine erwachsene Tochter hat. Auch die Liebe zu dieser und die dazugehörige Opferbereitschaft gegenüber dem Kind wird eindrucksvoll dargestellt. Allerdings erscheint mir wiederum gerade wegen des Alters und vor allem der Profession als Edelkurtisane die Figur in sexueller Hinsicht ein wenig zu unbedarft.

Heath führt sie in die unterschiedlichsten Spielarten der Liebe ein und die Tatsache, dass sie nur einmal echten Sex miteinander haben können, setzt seiner Fantasie dabei keineswegs Grenzen. Die beschriebenen erotischen Szenen sind dann auch sehr detailliert und gehen sicher beim einen oder anderen Leser etwas über die Grenzen des Geschmacks hinaus. Aber es handelt sich hier um einen Erotikroman und da kann es nicht nur Blümchensex geben. Allerdings war mir hier die Häufigkeit dennoch ein wenig zu übertrieben, ließ sie doch der Geschichte drum herum wenig Raum. Richtig süß als Gegenpart ist allerdings die unschuldige Liebe zwischen der Tochter und dem jungen Vampir Julian.

Zum Schluss löst sich alles ein wenig sehr schnell zum Positiven, jedoch ist „Blutrote Nächte“ ein durchaus lesenswerter Erotikroman mit paranormalen Elementen, der hin und wieder sogar richtig Spannung aufbietet.

 

Das Buch wurde mir vom Cora Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, wofür ich mich recht herzlich bedanke.

Kerstin at Sonntag, Juli 29th, 2012 | Filed under: Erotik,Historisch,Page, Sharon | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

John Maylynn
Verlag: Bookshouse
ASIN: B008KEBF2K
Kindle-Ebook ca. 386 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Ein satanisch-spannender Lesegenuss

Inhalt:

Im Jahr 2008 vegetiert die 23-jährige Elisa bereits seit 10 Jahren in einem privaten Schweizer Sanatorium dahin. Erst ein geheimnisvoller Brief befreit sie aus ihrer Lethargie. Nach und nach blitzen Erinnerungen auf. Die forensische Traumatologin Dr. Sibylle Bachmann setzt alles daran, Elisas Vergangenheit zu entschlüsseln und stößt dabei auf ein schreckliches Geheimnis.

Vergangenheit: 1974 freut sich der 27-jährige Benni von Felthen, der in Australien lebt, auf die Weihnachtsferien bei seiner Familie. Auf dem Flug lernt er den charismatischen Ahriman kennen und kann kaum glauben, als dieser auf seine Avancen eingeht. Nicht ahnend welche verhängnisvollen Ereignisse er damit im Leben seiner Familie auslöst, lässt er sich auf eine Affäre ein und wird Teil eines Plans, der bereits seit Jahrhunderten auf seine Ausführung wartet.

Meine Meinung:

Da ist sie nun, die erste Veröffentlichung des neu gegründeten Bookshouse-Verlages aus der Feder von John Maylynn, den man schon fast als Globetrotter bezeichnen kann, ist er doch in England, der Schweiz und Deutschland gleichermaßen zu Hause. Als Genre wird ein Mix aus Psychothriller und Drama mit einem Hauch Mystery und History angegeben, und das ist wirklich nicht zu viel versprochen, denn der Roman „Satans Erbe“ beinhaltet all diese Elemente und vereint sie zu einem spannenden Leseabenteuer.

Den Schwerpunkt des Buches bilden u. a. auch ein Kelch und ein geheimnisvolles Pergament, welche über die Jahrhunderte zu einem bestimmten Zweck weitergegeben werden. Diesen Weg zu verfolgen, erfordert vom Leser aufgrund der vielfältigen Örtlichkeiten und agierenden Personen erhöhte Aufmerksamkeit. Ebenso gibt es weitere Handlungsstränge auf verschiedenen Zeitebenen, die immer abwechselnd verfolgt werden und sich schließlich aufeinander zubewegen.

Der Leser wird unweigerlich zum Miträtseln verführt und kommt schließlich an einen Punkt, wo er nicht mehr aufhören kann, ohne die ganze Wahrheit zu erfahren. Die handelnden Figuren sind hervorragend herausgearbeitet und man schwankt zwischen grenzenlosem Mitgefühl und Abscheu. Da Satan seine Finger mit im Spiel hat, kommt es natürlich auch zu entsprechenden Ritualen, und hier sollte der Leser nicht zu empfindlich sein. Dass die fiktiven Ereignisse des Romans teilweise in der Realität ihre Entsprechung finden, ist eine erschütternde Erkenntnis.

Auf einen Nenner gebracht ist „Satans Erbe“ eine perfekt recherchierte Lektüre, die Dramatik, aber auch Hoffnung bietet, einen um den Schlaf bringen kann und noch lange nachwirkt.

Achtung:

Noch bis einschließlich 18.7.2012 um 23:17:12 läuft eine Sonderaktion (genau 666.666 Sekunden), in der das E-Book (.pdf, .mobi oder .epub) statt zum regulären Preis von 8,90 Euro für 3,90 Euro erworben werden kann. Diese Gelegenheit solltet ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen!

Klickt dazu hier, um in den E-Book-Shop von Bookshouse zu gelangen. Und wer sich vorher noch ein wenig auf das Buch einstimmen lassen möchte, kann sich nachfolgend noch den tollen Trailer dazu anschauen.

 

Kerstin at Donnerstag, Juli 12th, 2012 | Filed under: Historisch,Maylynn, John,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Mina Hepsen
Verlag: Goldmann
ISBN-10: 3442469171
Taschenbuch 352 Seiten
Persönliche
Wertung:
ausgelesen: 03.05.2009

Paranormaler Liebesroman mit historischem Setting

Inhalt:

Die russische Prinzessin Angelica Belanow würde am liebsten ihr Leben damit verbringen, am Klavier zu sitzen und in Büchern zu versinken. Sie liebt die Einsamkeit, denn durch ihre ungewöhnliche Gabe, die Gedanken anderer zu lesen, treiben Menschenansammlungen sie schier in den Wahnsinn. Als sie vor dem finanziellen Bankrott steht, den sie vor ihrem kränkelnden, aber über alles geliebten Bruder verheimlichen will, bleibt ihr nur eine erfolgreiche Heirat als Ausweg, weswegen sie sich ins Londoner Ballgetümmel stürzt. Dort stößt sie eines Tages auf Alexander Kourakin und trifft in ihm den ersten Menschen, der so wie sie zu sein scheint. Er macht ihr ein wundervolles Geschenk. Doch gleichzeitig scheint er ein großes Geheimnis zu haben.

Meine Meinung:

Dieser Debütroman von Mina Hespen spielt als wohltuende Abwechslung zu den momentan den Markt überschwemmenden paranormalen Romanen im London von 1871. Das damit einhergehende Setting ist bildhaft beschrieben. Ich hätte mir etwas mehr Hintergrundwissen über die Vampire gewünscht, denn die Autorin wartet mit einigen Neuerungen des Mythos auf. Im Großen und Ganzen unterscheidet sich der Roman bis auf den paranormalen Aspekt kaum von anderen historischen Liebesromanen, die in dieser Zeit spielen.

Jedoch wird besonders auch durch die Jagd auf den abtrünnigen Vampir sowie einen Vampirjäger die Spannung konstant aufrecht erhalten bis zum unerwarteten Finale. Zwischen Angelica und Alexander knistert es gewaltig, wobei sie natürlich viel eher begreift, was ihre Gefühle ihm gegenüber bedeuten.

Insgesamt ein flüssig zu lesender Liebesroman, mit dem man sich einfach wohlfühlt und der am ehesten Fans des historischen Liebesromans ansprechen sollte, die eine besondere Note suchen.

Kerstin at Montag, Februar 27th, 2012 | Filed under: Fantasy/Paranormal,Hepsen, Mina,Historisch | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Philip Sington
Verlag: DTV
ISBN-10: 3423247835
Taschenbuch 464 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Spannende Verquickung von Historie und Fiction

Zum Inhalt:

Die junge Alma Siegel sucht verzweifelt ihren Verlobten, den Psychiater Martin Kirsch. Er arbeitete an der Charité am Fall des Einstein-Mädchens, wobei es sich um eine junge Frau handelt, die ohne Gedächtnis im Caputher Wald, ganz in der Nähe von Albert Einsteins Sommerwohnsitz, fast ohne Kleidung gefunden wurde. Welchem Verbrechen fiel sie zum Opfer und hat ihre Geschichte etwas mit dem spurlosen Verschwinden von Martin Kirsch zu tun?

Meine Meinung:

Der Roman wird als historischer Thriller beworben, wobei mir die Bezeichnung Thriller etwas übertrieben scheint. Vielmehr handelt es sich um ein Familiendrama in historisch brisanter Zeit kurz vor der Machtübernahme durch Hitler. Ich habe mich durch das Buch gut unterhalten gefühlt. Die gekonnte Verschleierung der Tatsachen bis auf die letzten Seiten des Buches hält den Leser in Bann. Die schlussendliche Erkenntnis, dass es sich um ein Buch im Buch handelt, bietet einen Überraschungseffekt.

Es werden einige schwierige Themen, wie die Syphilis-Erkrankung von Martin Kirsch, die menschenunwürdigen Experimente in der Psychiatrie bis hin zur Säuberungspolitik der Nazis mittels Euthanasie sowie auch die Judenverfolgung aufgegriffen. Einstein selber als historische Person kommt wenig sympathisch rüber, wobei jedoch unklar ist, inwieweit biografisch der Roman in dieser Hinsicht ist. Seine bahnbrechenden wissenschaftlichen Erkenntnisse werden angerissen und stellen für den weniger physikalisch bzw. mathematisch interessierten Leser sicher eine Hürde dar bzw. bremsen doch stark den Lesefluss.

Jedoch sind die Figuren, echte wie erfundene, großartig gezeichnet. Ein Hineinversetzen in sie gelingt mühelos, ebenso in das historische Setting, dass durch Beschreibungen von Tanzcafes, bestimmten Straßen und der tödlichen Bedrohung über allem durch die Nazis, lebendig wird.

Wer einen anspruchsvollen Roman im historischen Gewand mit einer packenden Familiengeschichte sucht, dem kann ich das Buch rückhaltlos empfehlen. Reine Thriller-Leser werden eher enttäuscht sein.

Kerstin at Dienstag, Juli 12th, 2011 | Filed under: Historisch,Literatur allg.,Sington, Philip | RSS 2.0 | TB | No Comments
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