Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Archives: Juli 2011

 

Autor:

Dan Wells
Verlag: Piper
ISBN-10: 3492267262
Taschenbuch (groß) 400 Seiten
Persönliche
Wertung:
Serienzuge-hörigkeit: 2. Teil der Serienkiller-Trilogie

 

Das Monster in John ist erwacht

Zum Inhalt:

Der 16jährige John Cleaver ringt seit vielen Jahren mit seinem zweiten Ich. Eigentlich will er ein ganz normaler Junge sein und Zeit mit Brooke, dem Mädchen, in das er verliebt ist, verbringen. Aber immer öfter kommt sein inneres Monster zum Vorschein. Er zeigt alle Eigenschaften eines Serienkillers und seit er einen leibhaftigen Dämon getötet hat, will es nicht mehr verstummen. Erneut tauchen in der Kleinstadt, in der er lebt, Leichen auf und John begibt sich wieder auf die Jagd nach einem Mörder. Wird er dem Drang zu töten, dieses Mal widerstehen können?

Meine Meinung:

Mit „Mr. Monster“ setzt Dan Wells den ersten Teil seiner Trilogie „Ich bin kein Serienkiller“ erfolgreich fort. Einmal mehr hat sich ein Dämon in Johns Stadt niedergelassen und fordert ihn zum Kampf heraus. Es gibt dieses Mal weniger fantastische Momente und gleitet mehr in den Horror-Bereich, was mir persönlich sehr gut gefallen hat.

John hat wieder arg mit seinen inneren Dämonen zu kämpfen, sein Gegner erkennt dies und verwendet es gegen ihn. Mit schier übermenschlicher Überwindung schafft er es auf der Seite der Guten zu bleiben. Ob ihm das auch in der Zukunft noch gelingt, wird der bald erscheinende dritte Teil zeigen, der vom Leser mit großer Spannung erwartet wird.

Kerstin at Dienstag, Juli 12th, 2011 | Filed under: All Age/Jugend,Thriller/Krimi,Wells, Dan | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Philip Sington
Verlag: DTV
ISBN-10: 3423247835
Taschenbuch 464 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Spannende Verquickung von Historie und Fiction

Zum Inhalt:

Die junge Alma Siegel sucht verzweifelt ihren Verlobten, den Psychiater Martin Kirsch. Er arbeitete an der Charité am Fall des Einstein-Mädchens, wobei es sich um eine junge Frau handelt, die ohne Gedächtnis im Caputher Wald, ganz in der Nähe von Albert Einsteins Sommerwohnsitz, fast ohne Kleidung gefunden wurde. Welchem Verbrechen fiel sie zum Opfer und hat ihre Geschichte etwas mit dem spurlosen Verschwinden von Martin Kirsch zu tun?

Meine Meinung:

Der Roman wird als historischer Thriller beworben, wobei mir die Bezeichnung Thriller etwas übertrieben scheint. Vielmehr handelt es sich um ein Familiendrama in historisch brisanter Zeit kurz vor der Machtübernahme durch Hitler. Ich habe mich durch das Buch gut unterhalten gefühlt. Die gekonnte Verschleierung der Tatsachen bis auf die letzten Seiten des Buches hält den Leser in Bann. Die schlussendliche Erkenntnis, dass es sich um ein Buch im Buch handelt, bietet einen Überraschungseffekt.

Es werden einige schwierige Themen, wie die Syphilis-Erkrankung von Martin Kirsch, die menschenunwürdigen Experimente in der Psychiatrie bis hin zur Säuberungspolitik der Nazis mittels Euthanasie sowie auch die Judenverfolgung aufgegriffen. Einstein selber als historische Person kommt wenig sympathisch rüber, wobei jedoch unklar ist, inwieweit biografisch der Roman in dieser Hinsicht ist. Seine bahnbrechenden wissenschaftlichen Erkenntnisse werden angerissen und stellen für den weniger physikalisch bzw. mathematisch interessierten Leser sicher eine Hürde dar bzw. bremsen doch stark den Lesefluss.

Jedoch sind die Figuren, echte wie erfundene, großartig gezeichnet. Ein Hineinversetzen in sie gelingt mühelos, ebenso in das historische Setting, dass durch Beschreibungen von Tanzcafes, bestimmten Straßen und der tödlichen Bedrohung über allem durch die Nazis, lebendig wird.

Wer einen anspruchsvollen Roman im historischen Gewand mit einer packenden Familiengeschichte sucht, dem kann ich das Buch rückhaltlos empfehlen. Reine Thriller-Leser werden eher enttäuscht sein.

Kerstin at Dienstag, Juli 12th, 2011 | Filed under: Historisch,Literatur allg.,Sington, Philip | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Nele Neuhaus
Verlag: List
ISBN-10: 3548609821
Taschenbuch 537 Seiten
Persönliche
Wertung:
Serienzuge-
hörigkeit:
4. Taunus-Krimi mit den Ermittlern
Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff

 

Packender Taunus-Krimi mit vielen Verdächtigen

Zum Inhalt:

Tobias Sartorius kehrt nach zehn Jahren Haft, die er für die Ermordung zweier 17jähriger Mädchen abgesessen hat, in sein Heimatdorf Altenhain zurück. Dort ist nichts mehr, wie es einmal war. Die Gaststätte seines Vaters ist seit langem bankrott, der Hof gleicht einem Müllplatz und Tobias wird sofort offen angefeindet. Kurz darauf fällt sogar seine inzwischen von seinem Vater geschiedene Mutter einem heimtückischen Anschlag zum Opfer.

Als die Leiche eines der Mädchen gefunden wird, stellen die bearbeitenden Kriminalbeamten Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein Ungereimtheiten in der damaligen Abwicklung des Falles fest. Die junge Amelie ist fasziniert von den Abgründen, die sich in dem verschlafenen Dorf offenbaren und ermittelt auf eigene Faust. Nicht lange danach verschwindet sie spurlos und für die Dorfbewohner steht der Täter bereits fest. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn sowohl Amelie als auch der erneut verdächtigte Tobias schweben in großer Gefahr.

Meine Meinung:

„Schneewittchen muss sterben“ ist bereits der vierte Roman der im Taunus lebenden Autorin Nele Neuhaus mit den Ermittlern Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff. Es werden jedoch keinerlei Vorkenntnisse aus den ersten Bänden benötigt. Ganz wunderbar gelingt es der Autorin in einem gerade mal zwanzig Tage umfassenden Zeitraum eine Fülle von Spuren zu legen, die den Leser dieses exzellenten Kriminalromans begeistert miträtseln lassen. Zu keinem Zeitpunkt lässt die Spannung nach, immer wieder gibt es neue Wendungen, neue Verdächtige. Teilweise verführen richtig gemeine Cliffhanger zum sofortigen Weiterlesen, egal was der Wecker anzeigt.

Es ist für mich gut vorstellbar, wie in einem kleinen Dorf eine verschworene Gemeinschaft entstehen kann, wo jeder am liebsten seine eigenen Leichen im Keller behalten möchte. Die einzelnen Charaktere sind dann auch sehr bildhaft dargestellt, man kann mit den leidenden Eltern der toten Mädchen ebenso mitfühlen wie mit den Sorgen privater Art der Ermittler. Insgesamt gelingt es der Autorin hervorragend, alles miteinander zu verknüpfen und ein rundum gelungenes Porträt einer von Lügen, Verrat, Eitelkeit und Machtsucht geprägten Gemeinschaft zu zeichnen.

Der Roman hat mich auf jeden Fall veranlasst, auch die vorher erschienenen Bände der Reihe einer näheren Betrachtung zu unterziehen, denn deutsche Autoren müssen sich auch in diesem Genre keinesfalls vor ihren amerikanischen Kollegen verstecken.

Kerstin at Dienstag, Juli 12th, 2011 | Filed under: Neuhaus, Nele,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Arno Strobel
Verlag: Fischer
ISBN-10: 3596186315
Taschenbuch 359 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Psychogruseln mit hohem Suchtfaktor

Zum Inhalt:

Sibylle Aurich wurde im Park überfallen, ihr Sohn entführt. Daran erinnert sie sich, als sie nach einem Koma relativ unversehrt in einem mysteriösen Kellerraum aufwacht. Ihre ersten Gedanken gelten ihrem Sohn Lukas, jedoch streitet der behandelnde Arzt ab, dass sie jemals ein Kind hatte. Welches Spiel wird mit ihr gespielt? Ihr gelingt die Flucht, aber mysteriöserweise erkennen weder ihr Mann noch ihre beste Freundin Elke sie wieder. Dabei kann sie sich doch ganz genau an ihr Leben in Regensburg erinnern. Sie findet Hilfe auf der Suche nach sich selbst, aber wem kann sie wirklich trauen?

Meine Meinung:

Arno Strobel begibt sich mit seinem Roman „Der Trakt“ erstmals auf das Parkett des Psychothrillers, nachdem er bereits zwei Kirchenthriller zur Veröffentlichung gebracht hat. Der Leser wird von der ersten Seite an förmlich in die Handlung hineingezogen und stellt sich dabei immer wieder die Frage, wie er selbst in dieser Situation reagieren würde.

Zwar waren mir bereits relativ schnell die Zusammenhänge klar, aber Sibylles Suche nach der Wahrheit wird trotzdem keinen Moment langweilig. Ständig verschieben sich Freund- und Feindbilder, sodass dem Leser nur das Mitfiebern, und die Hoffnung, bei der packenden Lektüre nicht unterbrochen zu werden, bleibt.

Der Autor bringt durch die Ich-Erzählweise der Protagonistin das Geschehen derart nah, dass das Hineinversetzen in die verzweifelte Sibylle mehr als einmal die eigenen Ängste schürt. Für Fans psychologischer Spannung a la Sebastian Fitzek kann ich das Buch nur unumwunden empfehlen.

Kerstin at Montag, Juli 11th, 2011 | Filed under: Strobel, Arno,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Tania Carver
Verlag: List
ISBN-10: 3471350349
Taschenbuch (groß) 496 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Schlaflose Nächte vorprogrammiert

Zum Inhalt:

Im beschaulichen Colchester nahe Essex wird bereits zum dritten Mal die Leiche einer Frau gefunden, die schwanger war. Doch diesmal fehlt vom Baby jede Spur und aufgrund der bereits fortgeschrittenen Schwangerschaft könnte es noch am Leben sein. Detective Inspector Phil Brennan begibt sich mit seinem Team auf die verzweifelte Suche nach dem Kind und nimmt dabei die Hilfe der Psychologin Marina Esposito in Anspruch, mit der ihn einiges verbindet. Doch der Mörder arbeitet eine Liste ab und ist der Polizei immer einen Schritt voraus.

Meine Meinung:

Selten hat mich ein Buch dermaßen gefesselt, dass ich halbe Nächte durchgelesen habe. Diesem Erstlingswerk von Tania Carver gelang es ohne Probleme. Sie hat ein Szenarium erschaffen, dass an Grausamkeit und gesteigertem Wahnsinn kaum zu überbieten ist. Durch die wechselnde Perspektive auch zum Mörder hin, ist man hautnah dabei und mit den Opfern wird wahrlich nicht zimperlich umgegangen. Wer es in der Beziehung lieber etwas seichter und unblutiger mag, sollte lieber die Finger von dem Roman lassen.

Bereits das erste Kapitel fesselt, die Spannung zieht sich konstant durchs ganze Buch und steigert sich zum Finale hin schier unermesslich. Gekonnt wird der Leser auf eine Lösung hingeführt, die sich schlussendlich dann in Teilen doch als Irrtum erweist. Die kleine Romanze zwischen Detective und Profilerin fügt sich angenehm ins Ganze und lässt auf eine Fortsetzung hoffen. Meine Empfehlung – einfach eintauchen, sich mitreißen lassen und am Ende glücklich sein, dass es nur ein Roman war.

Kerstin at Montag, Juli 11th, 2011 | Filed under: Carver, Tania,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Filippa Bluhm
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
ISBN-10: 3462042084
Taschenbuch 235 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Für Heiratswillige ein Muss

Zum Inhalt:

Charlotte und Georg wollen ihre Liebe mit dem Gang zum Standesamt krönen und berichten stolz ihren Freunden und Verwandten davon. In dem Glauben, dass der Antrag die größte Hürde war, gehen sie die Sache locker an.

Da nicht viel Zeit bis zum gewünschten Termin bleibt, merken beide schnell, dass sie den Organisationsaufwand unterschätzt haben. Besonders Lotte als bekennende Turnschuhträgerin ist bereits bei der Auswahl des Brautkleides völlig überfordert. Eine Lokalität muss her, die alle Anverwandten zufrieden stellt, Karten, Torte, Blumen – hat man an alles gedacht? Zum Glück steht mit der besten Freundin eine geeignete Helferin zur Verfügung oder ist auch das ein Trugschluss?

Meine Meinung:

Für mich persönlich war das Buch ein Volltreffer, da ich zu diesem Zeitpunkt genau in der selben Situation wie die Protagonistin steckte. Selbst die Charaktere drum herum könnte man mit geringen Abweichungen 1 zu 1 übernehmen. Der Autorin gelingt es mit unglaublichem Sprachwitz die Tücken bei der Vorbereitung einer Hochzeit aufzuzeigen. Oftmals muss man einfach lauthals lachen. Ich glaube auch jeder, der das Ereignis bereits hinter sich hat, wird an einigen Stellen an die eigene Hochzeit zurückdenken und sich dabei schmunzelnd erinnern.

Einziges Manko für mich die etwas geringe Seitenzahl, denn eine Hochzeitsreise mit einem Fettnäpfchen neben dem anderen, in die Georg und Lotte ganz bestimmt treten, wäre sicher auch nett zu lesen gewesen. Wer weiß, vielleicht gibt es ja eine Fortsetzung. Doch auch so haben beide ihr romantisches Happy-End verdient.

Kerstin at Sonntag, Juli 10th, 2011 | Filed under: Bluhm, Filippa,Frauen,Humor | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Jeremy Robinson
Verlag: Ullstein
ISBN-10: 354828177X
Taschenbuch 480 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Auf der Jagd nach der Unsterblichkeit

Zum Inhalt:

Multimillionär Richard Ridley steht kurz davor, seinen großen Traum wahr werden zu lassen: Unsterblichkeit. Von Archäologen wurde der Kopf der sagenumwobenen Hydra, die einst dem Kampf gegen Herkules erlegen ist, gefunden. Ihre Regenerationsfähigkeit ist legendär und tatsächlich gelingt es Ridley mit seinem Team von hochbezahlten Wissenschaftlern, die DNA der Sumpfschlange zu extrahieren und damit unzerstörbare Krieger zu erschaffen. Kann das Delta Airforce Team um Jack Sigler dem Größenwahn Einhalt gebieten?

Meine Meinung:

Jeremy Robinson bietet dem Leser mit „Mission Hydra“ ein Feuerwerk an Action, mythologischer Vergangenheit und Einblick in die Kampfweise von Spezialeinheiten. Mich als geübten Thrillerleser schrecken die teilweise doch sehr detailgetreuen Schilderungen der Kampfhandlungen nicht ab, empfindlichere Gemüter sollten um das Buch lieber einen Bogen machen. Gerade der Schlusskampf hat schon recht viele splattermäßige Elemente.

Der mythologische Hintergrund um Herkules und die Hydra ist gut recherchiert und faszinierend in das Geschehen eingebaut. Die Spannung hält über das ganze Buch hinweg an, Kapitel enden oft genug mit entsprechenden Cliffhangern, sodass man gar nicht in der Lage ist, mit dem Lesen aufzuhören.

Daher von mir für Liebhaber spannender Abenteuer-Lektüre eine uneingeschränkte Empfehlung.

Kerstin at Sonntag, Juli 10th, 2011 | Filed under: Abenteuer,Robinson, Jeremy,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Jodi Picoult
Verlag: Piper
ISBN-10: 3492054005
Gebundene Ausgabe 464 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Gespenstisch gut

Zum Inhalt:

Ross Wakeman ist zutiefst unglücklich, obwohl er bereits mehrmals dem Tod von der Schippe gesprungen ist. Durch einen Autounfall verlor er seine geliebte Frau Aimee und damit den Sinn seines Lebens. Er sucht verzweifelt einen Weg zu ihr und da es mit dem eigenen Tod nicht klappt, verdingt er sich als Geisterjäger auf einem indianischen Grundstück, auf welchem es spuken soll. Dort jedoch begegnet er einem ganz anderen Geist und wird in eine Geschichte voller grausamer Wahrheiten und Mystik hineingezogen.

Meine Meinung:

Dies war mein erstes Buch von Jodi Picoult und wird mit Sicherheit nicht das letzte gewesen sein. Nachdem es anfänglich etwas schwierig war, sich bei der Vielzahl der vorgestellten Charaktere zurechtzufinden, geriet ich spätestens mit der Rückblende in die Vergangenheit in einen Sog, der es mir fast unmöglich machte, das Buch wegzulegen.

Meisterhaft verquickt die Autorin die erschütternde, reale Geschichte der Eugenik-Bewegung in Vermont der 20er- und 30er-Jahre, die eine Vorlage für die Projekte der Rassenhygiene der Nazis bilden sollte, mit einem fiktiven Familiendrama großen Ausmaßes. Der Roman ist Krimi, Liebesroman und Historical in einem. Man fühlt und leidet mit den einzelnen Protagonisten, als wäre man selbst Mitwirkender. Der paranormale Touch durch die Geistergeschichten wirkt dabei nicht fehl am Platz, sondern fügt sich perfekt ins Ganze ein.

Geheimnisvolle Entwicklungen, überraschende Wendungen und die geniale Auflösung eines Rätsels nach dem anderen machen das Buch zu einem echten Pageturner. Auch wenn das Ende etwas gewollt positiv wirkt, so gönnt man den gebeutelten Charakteren doch genau dieses. Von mir eine uneingeschränkte Empfehlung für alle Leser, die Anspruch und Unterhaltung gleichermaßen suchen.

Kerstin at Sonntag, Juli 10th, 2011 | Filed under: Literatur allg.,Picoult, Jodi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Sam Hayes
Verlag: Ullstein
ISBN-10: 3548280382
Taschenbuch 448 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Wenn die Worte fehlen

Zum Inhalt:

Julia Marshalls Leben gerät aus der Bahn, als ihre Mutter plötzlich von einem Tag auf den anderen nicht mehr spricht und sie beim Spazierengehen ihre schwer verletzte Schülerin Grace Covatta findet. Von ihrem alkoholkranken Mann hat sie sich kürzlich getrennt und sucht nun beim Arzt ihrer Mutter, David Carlyle, Trost und Liebe. Doch bald darauf verdichten sich die Hinweise, dass David etwas mit dem Überfall auf Grace zu tun hatte und Julia weiß nicht mehr, wem sie vertrauen soll.

Meine Meinung:

Der nach „Blutskinder“ zweite in Deutschland erschienene Roman der britischen Autorin Sam Hayes wird als Psychothriller angepriesen, gestaltet sich aber eher als Familiendrama, psychologisch gekonnt, aber mit weniger Thrill. Abwechselnd aus der Perspektive von Julia, ihrem Noch-Ehemann Murray und ihrer Mutter Mary erzählt, entwickelt sich eine spannende Geschichte, die immer wieder mit Überraschungen aufwartet. Besonders gekonnt der Erzählstrang von Mary, die ihre schreckliche Vergangenheit in ganz kleinen Brocken offenbart, sodass die Spannung nie nachlässt.

Einerseits ist die Handlung recht schnell vorhersehbar, erfährt dann aber eine Wendung, mit der man wirklich nicht rechnen konnte. Einige Handlungsweisen der Protagonisten sind schwer nachvollziehbar und das Ende ist für meinen Geschmack nicht ganz befriedigend, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass Murray mit der Wahrheit leben kann, ohne weiterhin dem Alkohol zu erliegen. Alles in allem aber ein gelungener Roman über die Abgründe der menschlichen Seele.

Kerstin at Samstag, Juli 9th, 2011 | Filed under: Hayes, Sam,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

David Safier
Verlag: Kindler
ISBN-10: 3463405539
Gebundene Ausgabe 320 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Einmal Shakespeare sein

Zum Inhalt:

Rosa möchte sich an ihren Hollywood-Heldinnen ein Beispiel nehmen und ihre einstige große Liebe Jan, wenige Tage vor seiner Hochzeit mit einer anderen, zurückerobern. Der Versuch misslingt und aus Enttäuschung sowie der Suche nach der einzig wahren Liebe lässt sie sich per Hypnose in ein früheres Leben zurückversetzen. Dabei landet sie ausgerechnet im Körper des damals noch nicht ganz so berühmten William Shakespeare. Eine turbulente und zum Brüllen komische Liebesgeschichte nimmt daraufhin ihren Lauf.

Meine Meinung:

Bereits mit „Mieses Karma“ hat der Autor es geschafft, mich zu begeistern. Nun liegt sein neuestes Werk vor und wieder kann ich nur positive Eindrücke wiedergeben. Sicher ist Rosa mit ihrer Figur, dem ungeliebten Job und dem Nachtrauern ihres Ex-Freundes ein wandelndes Klischee, aber dies tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch.

Auf wunderbare Weise stellt David Safier die Konflikte, Schwierigkeiten, aber auch berührenden Momente der zwei Seelen in einem Körper sowohl in der Vergangenheit als auch in der Jetztzeit dar. Wenn Rosa der Königin Elisabeth auf dem Donnerbalken begegnet oder sie sich Wortgefechte mit Sir Francis Drake liefert, bleibt kein Auge trocken.

Diese Art von Humor liebt man oder aber nicht. Ich tue es, denn nur wenige bringen mich so zum Lachen. Wie das Ganze ausgeht, sei hier nicht verraten, aber es gelingt dem Autor ein für alle Sichtweisen befriedigendes Ende aufzuzeigen.

Kerstin at Samstag, Juli 9th, 2011 | Filed under: Humor,Safier, David | RSS 2.0 | TB | No Comments
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