Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Category: Science Fiction

 

Autor:

Katie Kacvinsky

Verlag: Boje (Bastei Lübbe)
ISBN-10:

3414823004

Gebundene Ausgabe 366 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Vernetztes Leben

Inhalt:

Die 17-jährige Madeline Freeman lebt im Jahr 2060 wie die Mehrzahl der Menschen ein komplett vernetztes Leben. Es ist nicht mehr nötig, die eigenen vier Wände zu verlassen, erfolgen doch Schule wie Verabredungen ausschließlich online. In einer digitalen Lerngruppe trifft sie auf Justin, der sie unbedingt auch offline kennenlernen möchte. Maddie folgt seiner Aufforderung und verliebt sich auf der Stelle in ihn. Was sie nicht weiß, er ist der führende Kopf einer Widerstandsbewegung, die gegen die Digital School kämpft. Um so brisanter, dass es gerade Maddies Vater ist, der als Erfinder und Leitfigur dieses Systems gilt. Bereits einmal hat das Mädchen sich gegen ihren Vater aufgelehnt, nun soll sie erneut die Rebellen unterstützen. Für wen wird sie sich entscheiden, für ihre Familie oder die erste Liebe?

Meine Meinung:

Bei „Die Rebellion der Maddie Freeman“ handelt es sich um den Debütroman von Katie Kacvinsky. Mit ihrer dystopischen Welt stellt sie gleichsam die immer mehr zunehmende Digitalisierung unseres Lebens an den Pranger. Das Erschreckendste an dem Buch ist nämlich, dass das hier beschriebene Leben in einer gar nicht so fernen Zukunft durchaus realistische Züge annehmen könnte. Schon heute passiert dermaßen viel nur noch über den Computer, weil es so viel bequemer ist. In der Hinsicht rüttelt das Buch echt auf und versucht, die schönen Seiten unserer Natur, wie etwa einen Sonnenuntergang am Meer oder ein prasselndes Lagerfeuer, aufzuzeigen.

Es handelt sich um einen Jugendroman und ist dahingehend auch sprachlich einfach gehalten und gut zu lesen. Durch die Ich-Erzählweise ist man natürlich sehr nah dran an der Titelfigur, was wiederum den Nachteil hat, dass die anderen Figuren etwas verblassen. Die Handlung plätschert die meiste Zeit vor sich hin, richtige Spannungshöhepunkte gibt es leider nur wenige. Auch will sich bei mir als romantischer Seele bezüglich der Liebesgeschichte und gleichzeitig dem Ende des Buches nicht so wirklich Zufriedenheit einstellen, ohne jetzt zu viel verraten zu wollen.

Allerdings ist ab November 2012 die Fortsetzung der Geschichte in Amerika erhältlich und wird hoffentlich auch vom deutschen Verlag in Übersetzung erscheinen. Ich erwarte dort etwas mehr Konfliktpotential in Maddies Familie selbst, denn die Mitglieder scheinen doch recht unterschiedlich zu denken, und natürlich auch ein schönes Ende für die Lovestory sowie den Kampf gegen das digitale Leben. Mit diesem Ausblick bin ich geneigt, dem Buch vier Sterne zuzugestehen.

Kerstin at Freitag, September 21st, 2012 | Filed under: All Age/Jugend,Kacvinsky, Katie,Science Fiction | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Ernest Cline
Verlag: Penhaligon Verlag
ISBN-10: 3764530901
Gebundene Ausgabe 510 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Ein Manifest der 80er-Jahre-Popkultur

Inhalt:

Das Leben im Jahr 2044 hat für den übergewichtigen Teenager Wade Watts nicht viel zu bieten. Verknappung der Ressourcen, Klimakatastrophen und Kriege bestimmen den Alltag. Daher flüchtet er sich wie fast jeder in das von James Halliday kostenlos zur Verfügung gestellte virtuelle Utopia OASIS. Dort geht er sogar zur Schule, aber sein Hauptziel ist ein anderes. Er ist ein Jäger und will das sagenumwobene Easter-Egg finden, das der zwischenzeitlich verstorbene Erfinder Halliday in der OASIS versteckt hat, und welches unermesslichen Reichtum verspricht. Per Zufall gelingt es Wade, das erste Level zu knacken. Fortan ist er eine Berühmtheit, aber eine Organisation, die die OASIS privatisieren will, ist ihm dicht auf den Fersen und schreckt auch vor Mord nicht zurück, in der virtuellen wie in der realen Welt.

Meine Meinung:

Unverzichtbar ist dieser Debütroman von Ernest Cline sicher für alle, die ebenso wie der Autor und die Romanfigur James Halliday absolute Fans der 80er-Jahre sind. Ich selbst bin zufällig sogar im selben Jahr geboren wie Halliday, hatte allerdings in meiner Jugend noch nicht so die Möglichkeiten, mich der Computerspielewelt zu nähern, und würde mich eher heute als Nerd bezeichnen. Mit den musikbezogenen Anspielungen im Roman konnte ich relativ wenig anfangen, um so mehr allerdings mit den Filmen, wobei einige ebenfalls zu meinen absoluten Favoriten zählen, z. B. „Der Frühstücksclub“. Allein schon die geballte Wiedererweckung dieser Ära muss für manchen Leser wie ein Nachhause-Kommen sein. Wer mit Computerspielen weniger am Hut hat, könnte bei einigen Phasen, vor allem der Spiel-im-Spiel-Sequenzen, etwas Monotonie empfinden.

Was das Buch für mich besonders erschreckend macht, ist seine Realitätsnähe. Es ist eine Dystopie, aber wenn wir ehrlich sind, immer mehr Menschen verbringen immer mehr Zeit in sozialen Netzwerken und der heutige Stand der Technik macht eine Welt wie die OASIS durchaus vorstellbar und für viele sogar erstrebenswert. Und dass der Mensch seinen Planeten zugrunde richtet, ist ja wohl auch mehr als offensichtlich.

Die handelnden Figuren haben alle mehr oder weniger ihre Probleme und Macken, aber gerade das Schöne an der OASIS ist ja, dass sie diese dort gut verbergen können. Dennoch sind Ehre und Heldenmut keine Fremdwörter für die Protagonisten und die Antagonisten kennen keinerlei Skrupel. Wenn unsere Helden auch Rückschläge hinnehmen müssen, so geben sie doch niemals auf. Wade ist ein Teenager, deshalb macht auch die Liebe vor ihm nicht Halt und damit die Frage, ob eine virtuelle Liebe auch im wahren Leben von Bestand sein kann.

Auch wenn es im Buch die ein oder andere etwas zu ausführlich beschriebene Szene gibt, vor allem wer sich mit der Materie überhaupt nicht auskennt, dürfte so empfinden, so ist doch die Jagd nach dem Easter-Egg unglaublich spannend und faszinierend. Mitunter vergisst der Leser, dass er sich größtenteils in einer virtuellen Realität befindet. Er leidet und freut sich mit den Helden und ist ob der Genialität und den Einfällen der Hauptfigur Wade, oder auch Parzival, wie er in der OASIS heißt, immer wieder erstaunt.

Ernest Cline hat hier ein Werk geschaffen, das unheimlich inspiriert und den Zeitgeist einer ganzen Generation treffend einfängt. Am liebsten möchte man, mir ging es zumindest so, die alte Konsole hervorholen und erneut über den alten Spielen die Zeit vergessen, oder halt in entsprechende Filme oder Serien abtauchen. Das eine Verfilmung des Stoffes ins Auge gefasst wurde, kann ich nur begrüßen.

Das Buch ist das erste, welches ich über Blogg dein Buch bekommen habe, und wurde mir vom Penhaligon Verlag als Rezensions-Exemplar zur Verfügung gestellt. Der Sendung lag auch noch ein Plakat zum Buch bei. Herzlichen Dank dafür! Bestellen könnt ihr den Roman außer über den Coverlink natürlich auch direkt auf der Verlagsseite.

Kerstin at Freitag, Juni 22nd, 2012 | Filed under: All Age/Jugend,Cline, Ernest,Fantasy/Paranormal,Science Fiction | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Marc A. Herren
Verlag: Pabel-Moewig Verlag/PERRY RHODAN digital
ASIN: B0079SNO4A
Ebook oder Heftroman 160 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Begegnung mit dem „Retter des Universums“

Inhalt:

Perry Rhodan und seine Begleiter wurden im Wega-System von den Topsidern abgeschossen, als sie sich in deren Auseinandersetzung mit den Ferronen einmischten. Ein Teil der Gruppe, unter anderem mit dem Teleporter Tako Kakuta, gerät in Gefangenschaft der Topsider und muss ums Überleben kämpfen. Zwischenzeitlich wird Bully im Schiff der Fantan immer weiter von der Erde entführt und strandet nach einem erfolglosen Fluchtversuch schließlich auf der Raumstation Myranar, wo eine außerordentliche Begegnung auf ihn wartet. Unterdessen steuern der Roboter Nico und die Arkonidin Quiniu Soptor eine geheimnisvolle Unterwasserstation an, dicht gefolgt von U-Booten aus Terrania.

Meine Meinung:

Auch im 12. Band der Perry Rhodan Neo-Serie, mit dem Marc A. Herren seinen Einstand gibt, habe ich mich wieder gut unterhalten gefühlt. Sicher wird am Anfang arg viel Produktplacement betrieben, aber Facebook und Co. nimmt heutzutage einen so großen Bestandteil des Lebens ein, dass es für mich durchaus realistisch wirkt, dass es auch in 20 Jahren noch unser Leben begleitet. Zudem mag ich es ganz gern wenn reale Biografien in Romanen weitergesponnen werden.

Perry Rhodan persönlich tritt in diesem Band überhaupt nicht in Erscheinung. Muss er aber auch nicht, gibt es doch inzwischen genug andere interessante Figuren. Meine Lieblingshandlungsebene um Rico und seine Suche wird weitergeführt, wenn sie auch noch nicht zum gewünschten Ergebnis führt, dennoch bleibt es spannend.

Mein größter Kritikpunkt der NEO-Reihe bisher ist die arg schnell fortschreitende Entwicklung. Am 19. Juni ist Perry Rhodan erstmals zum Mond gestartet, Mitte Juli gründet er seine terranische Union und nur knapp zwei Wochen später gibt es schon U-Boote auf der Basis arkonidischer Technik sowie Strahlenwaffen. Dies geht mir trotz aller Hilfe, die eventuell doch von Crest kommt, einfach zu schnell.

Insgesamt ist auch dieser Teil jedoch wieder abwechslungsreiche, gut gemachte Scifi-Unterhaltung.

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Leider bin ich mit meinen Projekt “Perry Rhodan NEO” in den letzten Wochen ein wenig ins Hintertreffen geraten und hinke nun ein paar Bände hinterher. Ich hoffe aber bald wieder ranlesen und aktuell berichten zu können.

Kerstin at Sonntag, Mai 20th, 2012 | Filed under: Perry Rhodan NEO,Science Fiction | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Gunter Dueck
Verlag: epubli
ASIN:

B007L41KWK

E-Book: 306 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Viel gewollt, aber schlecht umgesetzt

Zum Inhalt:

In einer vielleicht recht nahen Zukunft ist die Dekadenz der Menschen grenzenlos geworden. Mithilfe modernster Bio-Technologien wird der perfekte Mensch geschaffen, immer verrückter sind die Auswüchse zur „Verbesserung“ des Ausgangsmaterials. Martha kann es nicht länger mit ansehen und möchte als Protest Bomben sprechen lassen. Ihr Jugendfreund Brain hilft ihr beim Bau einer Bombe und gemeinsam mit ihren Kindern Anke und Leon sowie ihrem Mann Otto wollen sie zur Probe ein Auto in die Luft jagen.

Jedoch greift der Teufel ins Geschehen ein und Otto kommt unter mysteriösen Umständen ums Leben. Brain will der Sache auf den Grund gehen, findet eine versteckte Höhle und wird von einem Vampir gebissen. Während eines Angriffs auf ihn werden auch Martha, Anke und Leon zu Vampiren, während Brain durch eine Lanze bewegungsunfähig gemacht wird. In den kommenden 100 Jahren baut Leon ein Vampirimperium auf, doch langsam werden die Menschen knapp. Brain, inzwischen wieder auf den Beinen, begibt sich mit Anke und Martha nach Ägypten, um die Ursache allen Übels zu ermitteln. Doch Engel und Teufel haben ihre eigenen Pläne.

Meine Meinung:

Vorab muss ich sagen, dass ich ein Fan von Vampirromanen bin und nicht unbedingt nur von der weichgespülten Sorte a la Edward Cullen. Daher habe ich mich auch auf eine Leserunde bei Lovelybooks für dieses Buch beworben und bekam den Roman als E-Book zur Verfügung gestellt. Nur aus diesem Grund habe ich mich schließlich dazu durchgerungen, es auch zu Ende zu lesen, denn es war für meinen persönlichen Geschmack so ziemlich das Schlechteste, was ich je gelesen habe.

Die erste Variante des E-Books war durch einen Konvertierungsfehler schlicht nicht lesbar, was jedoch dem Autor nicht angelastet werden kann und auch sehr schnell vom Verlag korrigiert wurde. Doch auch in die nun offiziell richtige Fassung schlichen sich zunehmend mehr Druckfehler. Oftmals blieben Sätze einfach unbeendet, Satzzeichen schienen vernachlässigbar, Buchstaben waren vertauscht. Vielleicht bin ich in der Hinsicht ein wenig zu kritisch, weil ich mich selbst gern schon mal als Korrektor betätige, jedoch stört so etwas meinen Lesefluss einfach ganz erheblich.

Ein weiteres Manko war der Satzaufbau. Da beginnen schon mal 10 Sätze hintereinander mit „Er“ plus Verb. Das liest sich einfach langweilig und abgehackt. Manche Formulierungen dagegen schienen völlig unsinnig.

Die Figuren selbst blieben blass, ihre Motivation weitestgehend unverständlich, aber darüber kann ich hinwegsehen. Es gibt den einen oder anderen lichten Moment, wo der Autor es schafft, den Menschen den Spiegel vorzuhalten und seine Botschaft anzubringen. Fantasie kann man ihm auch nicht wirklich absprechen, allerdings wirkt das Ganze wie Stückwerk, ein Wort, welches im Roman selbst eine besondere Bedeutung hat. Zu viel wird hier vereinigt. Von ägyptischer Mythologie über Bibelgeschichte, Ausflüge in Filmklassiker bis hin zu Wirtschaftsstrategien. Das Ganze Wirrwarr um Ka, Ba und Ank ist schwer zu durchschauen. Der Vampirmythos hat eigentlich nur den Sinn, die Langlebigkeit der Menschheit zu gewährleisten.

Zwischendurch gibt es immer wieder Logiklöcher (mal bluten Vampire, mal nicht, mal hört niemand Brains furchtbare Schreie außer Anke, dann wieder soll er ruhiggestellt werden, damit keiner ihn hören kann). Einige fast splatterhafte Beschreibungen waren mir einfach zu viel des Guten, manche Handlungsentwicklungen wie der allein existierende Kopf von Brain hanebüchen und unnötig. Auch das Ende befriedigt mich nicht wirklich. Ein neuer Anfang – okay – Adam und Eva – meinetwegen, obwohl aus zwei Menschen schlicht und einfach rein evolutionsbiologisch keine neue Menschheit entstehen kann, aber was soll die zweite Fortpflanzungsebene, ohne jetzt zu viel verraten zu wollen?

Sorry, hier endet dann wieder mein kurzes Aufflackern von Verständnis. Sicher gibt es auch für diese Art Literatur Leser, die sich begeistern können, mich hat „Ankhaba“ absolut nicht erreicht, weder als Roman noch als modernes Märchen, wie vom Autor bezeichnet.

Kerstin at Sonntag, Mai 13th, 2012 | Filed under: Dueck, Gunter,Fantasy/Paranormal,Science Fiction,Spirituell | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Ally Condie
Verlag: Fischer Fjb
ISBN-10: 384142144X
Gebundene Ausgabe 464 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Eine Flucht ins Ungewisse

Inhalt:

Cassia Reyes große Liebe Ky Markham wurde vor aller Augen von der Gesellschaft als Gefangener abgeführt. Sie kennt nur noch ein Ziel – die Wiedervereinigung mit ihm. In Vorbereitung auf ihren späteren Platz in der Hauptstadt der Gesellschaft wird Cassia zu Arbeitseinsätzen in der Provinz Tana geschickt. Für sie die beste Möglichkeit zur Flucht in die Äußeren Provinzen, wo sie Ky vermutet. In der rebellischen Indie findet sie eine Gleichgesinnte und sie stoßen auf ein Lager, in dem sich Ky kurz zuvor noch aufgehalten hat.

Seiner Spur folgend, gelangen sie in die wilden Canyons der Grenzgebiete. Ein entbehrungsreicher Marsch steht ihnen bevor, der sie an die Grenzen der Erschöpfung bringt. Nach einer mühevollen Klettertour stößt Cassia endlich auf ihren Geliebten und den erst 13jährigen Eli. Voneinander unabhängig haben sie aber auch Spuren der so genannten Erhebung entdeckt, einer Rebellion gegen die Gesellschaft.

Cassia und Indie sind Feuer und Flamme und wollen sich dieser anschließen, denn einen Weg zurück gibt es für sie nicht. Ky jedoch, der in seiner Vergangenheit leidvolle Erfahrungen machen musste, weil sein Vater der Erhebung angehört hat, ist dagegen. Das junge Glück droht zu zerbrechen, zumal neue Informationen besagen, dass Cassias Jugendfreund und eigentlich auserwählter Lebenspartner Xander mehr vor ihr verborgen hat, als ihr bewusst war.

Meine Meinung:

Fast ein Jahr mussten die Leser auf die Fortsetzung von Ally Condies internationaler Erfolgsserie, die mit „Die Auswahl“ begann, warten. Man kann diesen Roman auch einzeln lesen, aber für ein stimmigeres Gesamtbild empfiehlt sich die Einhaltung der Trilogie-Reihenfolge. Anders als im ersten Band, wo Cassia wortführend war, wird das Geschehen nunmehr abwechselnd aus Sicht von Cassia und Ky interpretiert. Das Verhalten des bisher stets sehr verschlossen wirkenden Ky wird dadurch besser nachvollziehbar.

An Handlung passiert nicht wirklich viel in diesem Mittelband. Eigentlich wird nur der Canyon durchwandert, anfangs einzeln, nach etwa der Hälfte gemeinsam, wobei beide Protagonisten sehr viel von ihren Gedanken preisgeben. Das wirkt streckenweise schon etwas eintönig, zumal es Action oder gar dramatische Momente kaum gibt. Was mich am ersten Band am meisten fasziniert hat, nämlich der Aufbau und die Strukturen der Gesellschaft, hat hier fast keinen Einfluss. Zwar erfährt man ein wenig über die Anfänge der Gesellschaft, ebenso wie der Erhebung, aber einfach nicht genug.

Obwohl Xander nur einen kurzen Gastauftritt hat, ist er teilweise präsenter als Ky und wie die Entwicklung der Geschichte zeigt, muss man mit ihm im abschließenden Teil auf jeden Fall rechnen. Trotz dieser kleinen Kritikpunkte gelingt es der Autorin wieder sehr einfühlsam die inneren Konflikte der Handelnden dazustellen. Die leisen Töne werden durch die stets sehr passenden Gedichte aufs Treffendste untermalt. Die Erwartungshaltung auf den Abschluss der Trilogie, der leider wieder ein Jahr auf sich warten lässt, bleib unverändert hoch.

Kerstin at Freitag, April 6th, 2012 | Filed under: All Age/Jugend,Condie, Ally,Science Fiction | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Lissa Price
Verlag: IVI Verlag
ISBN-10: 3492702635
Gebundene Ausgabe 398 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Atemlos machende Dystopie

Inhalt:

Durch einen Krieg mit biochemischen Waffen sind in einer nicht allzu fernen Zukunft alle Menschen zwischen 20 und 60 gestorben, weil sie am widerstandsfähigsten galten und somit zu spät geimpft wurden. Es gibt nur noch ältere Menschen, Enders genannt, die mittlerweile eine Lebenserwartung von fast 200 Jahren erreichen, und Teenager, die als Starter bezeichnet werden.

Die 16jährige Callie ist ohne Familie und schlägt sich mit ihrem 7jährigen lungenkranken Bruder auf der Straße mehr schlecht als recht durch. Um ihm medizinische Versorgung und ein Heim zu verschaffen, sieht sie nur einen Ausweg, nämlich ihren Körper an greise Menschen zu vermieten, die sich noch einmal jung und schön fühlen wollen. Die geheimnisvolle Firma Prime Destinations bietet diesen Service gegen gute Bezahlung an. Doch bei ihrem dritten und eigentlich letzten Einsatz geht etwas schief. Callie erwacht vorzeitig und erfährt das Unfassbare, sie soll als Mordinstrument missbraucht werden, um einen noch viel grauenvolleren Plan zu vereiteln.

Meine Meinung:

Der Roman „Starters“ von Lissa Price gilt als das höchstgehandelte Debüt der letzten Jahre. Meiner Meinung nach zurecht. Bereits von der ersten Seite an wird ein Tempo angeschlagen, dass den Leser keinen Augenblick zu Atem kommen lässt. Keine ewigen Beschreibungen von Landschaftseindrücken, keine seitenweisen Inneneinblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonistin, kein außerordentlich komplizierter Weltenaufbau. Es geht einfach Schlag auf Schlag und das ist gut so, zumindest für meinen Geschmack.

Da der Roman in der Ich-Form aus Sicht von Callie geschrieben ist, bekommt man ausreichend Einblick in ihre Gedanken und kann ihre Handlungen gut nachvollziehen. Sie ist ein liebenswerter Charakter, der sich aufopfernd um den kleinen Bruder kümmert und dabei kein Risiko scheut. Allein die Grundidee mit der Übernahme von jungen Körpern durch teilweise uralte Menschen ist schon faszinierend, aber auch echt gruselig, wenn man sich näher hineinversetzt. Mit dem Old Man wurde ein vielschichtiger Bösewicht geschaffen, der bestimmt in der Fortsetzung „Enders“ noch zu überraschen weiß, worauf auch schon der Cliffhanger am Ende des Buches hinweist.

Ein paar kleine Logiklöcher weist der Weltenaufbau schon auf, vor allem wenn man bedenkt, dass die Enders durch moderne Medizin bis zu 200 Jahre alt werden können. Unwahrscheinlich ist daher, dass es so viele Teenager ohne Verwandte gibt. Dieses kleine Wermutströpfchen kann ich jedoch aufgrund der rasanten Spannung und der vielen überraschenden Wendungen gern verschmerzen.

Eine kleine Dreiecks-Liebesgeschichte gibt es auch, die aber bisher noch nicht weiter zum Tragen kommt, jedoch das Interesse an der Fortsetzung weiter anheizt. Für mich ist „Starters“ eine der besten Dystopien, die ich bisher zu lesen das Vergnügen hatte und ich freue mich bereits jetzt sehr auf die Fortsetzung, die für das Frühjahr 2013 angekündigt ist.

Nachtrag: Wie der Verlag mitgeteilt hat, wird „Enders“ nun sogar schon zum Ende dieses Jahres erscheinen! FREU!

Kerstin at Dienstag, März 27th, 2012 | Filed under: All Age/Jugend,Price, Lissa,Science Fiction | RSS 2.0 | TB | 1 Comment

 

Autor:

Suzanne Collins
Verlag: Oetinger
ISBN-10:

3789132209

Gebundene Ausgabe 431 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5
Serienzuge-
hörigkeit:
3. Teil der Panem-Trilogie

 

Das Vermächtnis des Spotttölpels

Zum Inhalt:

Nur knapp und schwer verletzt konnte Katniss Everdeen von den Rebellen aus der Arena der letzten Hungerspiele gerettet werden. Sie wird aufgepäppelt und soll fortan werbewirksam als Symbolfigur der Rebellion eingesetzt werden. Katniss willigt nur unter der Bedingung ein, dass ihre Mitstreiter in der Arena straffrei ausgehen, allen voran Peeta Mellark, der zwischenzeitlich vom Kapitol grausam gefoltert wurde, um sie zu brechen. Außerdem ist ihr Zorn nach der vollständigen Vernichtung ihrer Heimat, Distrikt 12, dermaßen groß, dass sie unbedingt persönlich den Pfeil abschießen möchte, der den Tod von Präsident Snow und damit das Ende der jetzigen Regierung besiegelt. Ihr Jugendfreund Gale steht ihr zur Seite und ein gnadenloser Kampf um die Freiheit nimmt seinen Lauf.

Meine Meinung:

Noch vor Start des ersten Kinofilms zu „Die Tribute von Panem“, auf den ich schon unheimlich gespannt bin, habe ich es nun geschafft, den letzten Teil der Trilogie „Flammender Zorn“ zu lesen. Vorab, ich kann die vielen sehr negativen Meinungen, die man nicht umhin kommt zu lesen, nur schwer nachvollziehen.

Gegenüber den ersten beiden Bänden hat der dritte Roman sicher einige Schwächen, aber dennoch hat er mich genauso berührt, gefesselt und im Unterbewusstsein beschäftigt, wie die Vorgängerbände. Das Buch ist für Leser ab 14 Jahren ausgelegt, was eine sinnvolle Empfehlung ist, da Gewalt und Brutalität hier noch mehr zum Tragen kommen als bisher. In den Arenen war das gegenseitige Töten genauso erschütternd, aber am Ende immer noch Teil des Spiels. Jetzt ist es sozusagen ein Krieg auf offener Straße, den keiner verlieren möchte. Es musste noch eine Steigerung geben, sonst wäre es nicht glaubhaft gewesen. Andererseits sollten Eltern sich vielleicht doch erst selbst ein Bild machen und dann schauen, ob sie es ihren Kinder bereits zumuten können.

Sehr gut fand ich, dass es nicht ein reiner Kampf Gut gegen Böse war. Beide Seiten sind mit unfassbaren Methoden und Kalkül in die Schlacht gezogen und haben unschuldige Opfer in Kauf genommen. Der Verlust einiger sehr lieb gewonnener Personen ist unsagbar schmerzhaft, aber führt letzten Endes dazu, dass die Hauptfigur so handelt, wie sie es tut.

Sicher hätte die Liebesgeschichte zwischen Katniss, Peeta und Gale noch ein wenig weiter ausgebaut werden können, aber ich habe dies in der Geschichte nie als Schwerpunkt gesehen und gerade die leisen Töne gefallen mir. Trotz aller Folter und Grauen, die Peeta durchmachen muss, ist seine Liebe nie ganz erloschen. Das Ende mag ein wenig melancholisch machen, ich hatte tatsächlich eine Träne im Augenwinkel, es macht aber auch Hoffnung und regt zum Nachdenken an.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Panem-Trilogie mit zum Besten gehört, was ich in diesem Bereich je gelesen habe. Sie fällt nicht bereits im zweiten Teil schon stark ab, wie ich es gerade bei einigen hochgelobten Serien erleben muss, und bietet bis zur letzten Seite spannende und aufwühlende Lesestunden.

Kerstin at Montag, März 19th, 2012 | Filed under: All Age/Jugend,Collins, Suzanne,Science Fiction | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Michael Marcus Thurner

Verlag: Pabel-Moewig Verlag/PERRY RHODAN digital
ASIN: B0074B1ZWK

Ebook oder Heftroman

160 Seiten

Persönliche
Wertung:

 

Zu viel Besun

Inhalt:

Perry Rhodan ist mit seinem altersschwachen Beiboot der Arkoniden im Wega-System genau zwischen die Fronten zweier ungleicher Gegner, der echsenartigen Topsider und der humanoiden Ferronen, geraten. Anfangs noch eine Hilfe für die total unterlegenen Ferronen, muss er sich jedoch einem 800-Meter-Riesen arkonidischer Fertigung geschlagen geben und auf Ferrol notlanden. Die Besatzung spaltet sich in zwei Gruppen, die jeweils unter großen Mühen versuchen, die Hauptstadt Thorta zu erreichen. Unterdessen versucht auf der Erde Homer G. Adams mit den außerirdischen Fantan ein Geschäft zu beiderseitigem Nutzen abzuschließen.

Meine Meinung:

Ich kann gar nicht sagen warum, aber mit diesem Band der Neo-Serie bin ich nicht wirklich warm geworden. Obwohl es noch nicht mal den größten Teil der Handlung einnimmt, hat mich der Fantan-Handlungsstrang am wenigsten angesprochen und das Wort „Besun“ kann ich schon gar nicht mehr hören bzw. lesen.

Der kommentarlose Abgang von Thora hat mir auch nicht zugesagt. Sicher wird sie wieder auftauchen, so ein Ende kann ich mir beim besten Willen für die Figur nicht vorstellen, aber so ein kleiner Hinweis/Nachsatz in welche Richtung es gehen könnte, hätte ich mir schon gewünscht.

Einerseits ist es schön und realistischer, dass Perry Rhodan jetzt nicht die größte Führermentalität hat, aber ein klein wenig mehr Durchsetzungsvermögen und weniger Zaudern wäre manchmal schon angebracht. Er hat für mich bisher kaum Merkmale gezeigt, die einen zukünftigen Großadministrator, oder wie auch immer der Titel später heißen mag, auszeichnen sollten. Nun, wahrscheinlich muss er genauso in seine Rolle reinwachsen wie die Leser der Neo-Bände mit ihm. Eine meiner Lieblingsfiguren war er damals nicht und wird er auch sicher jetzt nicht werden.

Ich freue mich, im nächsten Band wieder vom wesentlich stimulierenderen Bully zu lesen und hoffe, dass bald Atlan die Bühne betritt.

Kerstin at Samstag, März 3rd, 2012 | Filed under: Perry Rhodan NEO,Science Fiction | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Christian Montillon

Verlag: Pabel-Moewig Verlag/PERRY RHODAN digital
ASIN:

B0071N97YY

Ebook oder Heftroman 160 Seiten
Persönliche
Wertung:

Es bleibt spannend

Inhalt:

Während Perry Rhodan im System der Wega in einen aussichtslos scheinenden Kampf zweier fremdartiger Intelligenzen auf Seiten der Schwächeren eingreift, hat Reginald Bull auf der Erde alle Hände voll zu tun, die Beweggründe der fremdartigen Besucher, genannt Fantan, herauszufinden. Dabei begibt er sich mit einigen seiner Getreuen in tödliche Gefahr. Die ungewisse Bedrohung aus dem All schweißt die Menschheit eher zusammen, als alle gut gemeinten Worte von Perry Rhodan es je gekonnt hätten. Zwischenzeitlich hat sich auch der Roboter Rico regeneriert und begibt sich auf den Weg zum Meer. Der Grund dafür ist bisher ein Rätsel.

Meine Meinung:

Der Nachfolger von „Rhodans Hoffnung“ setzt das Geschehen schwungvoll fort. Wieder werden auf mehreren Ebenen spannende Geschichten erzählt. Während sich Perry Rhodan im Wega-System einer schier unfassbaren Anzahl von Angreifern gegenüber sieht und trotzdem souverän reagiert, tappt Bully ein wenig blauäugig in eine Falle. Jedoch wird er mit Hilfe seiner Mutanten schon einen Ausweg finden.

Meine eindeutig liebste Handlungsebene in diesem Heft ist aber das Geschehen um Rico. Genial beschrieben wie er sich selbst wieder aktiviert und dann seinen Weg ans Meer antritt. Sehr interessant und rätselhaft die Figur der „Queen“, einer Arkonidin, die offensichtlich schon länger auf der Erde weilt. Auf ihre weitere Entwicklung bin ich ebenfalls sehr gespannt. Natürlich verbinde ich mit der Reise zum Meer auch die Hoffnung auf das baldige Erscheinen einer meiner Lieblingsfiguren im Perryversum.

Insgesamt bin ich momentan sehr zufrieden mit Perry Rhodan NEO und guter Hoffnung, dass es so weiter geht.

Kerstin at Freitag, Februar 17th, 2012 | Filed under: Perry Rhodan NEO,Science Fiction | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Suzanne Collins
Verlag: Oetinger
ISBN-10: 3789132195
Gebundene Ausgabe 430 Seiten
Persönliche
Wertung:
Serienzuge-
hörigkeit
2. Teil der Panem-Trilogie

Trügerische Sicherheit

Zum Inhalt:

Katniss Everdeen und Peeta Mellark haben die 74. Hungerspiele gewonnen, unter anderem weil sie eine unsterbliche gegenseitige Liebe vorgetäuscht und somit das Kapitol ausgetrickst haben. Eine goldene Zeit, in der ihre Familien mit allem Lebensnotwendigen versorgt werden, sollte nun vor ihnen liegen. Jedoch wird Katniss’ Verhalten in der Arena als Rebellion eingestuft, sie selbst, sich dessen gar nicht bewusst, gilt in den anderen Distrikten als Symbol für den Widerstand. Die Situation im unterdrückten Volk brodelt.

Das Kapitol sieht nur eine Möglichkeit, den Widerstand zu brechen. Das Übel in Form von Katniss mit der Wurzel entfernen. Das 75. Jubiläum der Hungerspiele bietet dazu den besten Anlass. Als ganz besondere Machtdemonstration sollen je ein männlicher und ein weiblicher Sieger der Spiele aus jedem Distrikt in der Arena gegeneinander antreten. Im Distrikt 12 jedoch, aus dem Katniss und Peeta kommen, gab es bisher nur eine weibliche Siegerin. Überzeugt, dass ihr Ende nun unwiderruflich besiegelt ist, will Katniss wenigstens versuchen, Peeta das Leben zu retten. Dieser sieht es umgekehrt genauso. Erneut entbrennt ein Kampf auf Leben und Tod.

Meine Meinung:

Besser kann ein Lesejahr gar nicht beginnen. Dieser zweite Teil der Panem-Trilogie hat mich fast noch mehr mitgerissen als der erste. Es kommt sehr selten vor, dass ich halbe Nächte durchlese. Dieses Buch hat es geschafft, mich dermaßen aufzuwühlen, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war.

Man wird sofort wieder in das Geschehen hineinkatapultiert und es bleibt nicht viel Zeit, um sich mit den beiden Siegern aus Distrikt 12 über ihren Gewinn zu freuen. Auf der Tour der Sieger werden die Unterschiede in den Distrikten so richtig deutlich, einerseits sterben Menschen vor Hunger in den armen Gebieten, andererseits ist es im Kapitol Standard, sich während eines Festgelages zwischendurch erbrechen zu gehen, damit mehr verschlungen werden kann.

Immer wieder ist man geschockt ob der Brutalität der Mächtigen und überraschende Wendungen wie die Verkündung des Jubel-Jubiläums machen sprachlos. Wenn Peeta Katniss mit so einfachen und doch gefühlvollen Worten seine tiefe Liebe gesteht, dann rührt das zu Tränen. Ich bin genau wie Katniss total zwischen den beiden Jungs hin und her gerissen, denn auch die Empfindungen für ihren Jugendfreund Gale kann sie nicht einfach abstellen. Katniss hatte vor lauter Kampf in ihrem Leben bisher noch keine Zeit ihre Gefühle richtig auszuloten, ich habe bereits jetzt Angst, wie im dritten Teil die Entscheidung lauten bzw. ob sie ihr abgenommen wird.

Die Geschehnisse vor allem in der Arena werden so packend und bildhaft beschrieben, dass sie wie ein Film vor dem inneren Auge ablaufen. Daher kann ich es schon jetzt kaum erwarten die Umsetzung des Bestsellers auf der Leinwand zu erleben.

Kerstin at Samstag, Januar 7th, 2012 | Filed under: All Age/Jugend,Collins, Suzanne,Science Fiction | RSS 2.0 | TB | 1 Comment
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